Phelsuma modesta modesta
MERTENS, 1970
Unscheinbarer-Taggecko
Namensgebung von lat. modestus = bescheiden, unscheinbar
Synonyme:
1970 Phelsuma modesta Mertens, Senck. Biol., Frankfurt/M., 51 (1/2): 1-13
1993 Phelsuma leiogaster trautmanni Meier, Salamandra, Bonn, 29 (2): 129.
1996 Phelsuma modesta modesta Krüger, Herpetofauna, Weinstadt, 18 (102): 7.
Typusexemplar:
Typus SMF 65518 und Paratypen SMF 65519
Terra typica: Ambovombé, S-Madagaskar
Beschreibung:
Die bis zu 9,6 cm groß werdenden Männchen zeigen im Leben eine sattgrüne, manchmal auch blau überhauchte Grundfärbung mit leuchtend roten Tupfen auf dem Rücken welche auch in Längsreihen angeordnet sein können. Auf dem Kopf zeigen sie eine deutlich erkennbare grüne Maske. Lateral (an der Seite) ist ein schwarzer Lateralstreifen deutlich erkennbar. Die Beinoberseiten sind grün oder grünlichbraun marmoriert. Die Bauchfärbung ist schmutzig weiß. Weibchen dieser Art sind braungrau gefärbt, zeigen jedoch je nach Stimmung eine braune Marmorierung auf Rücken und Beinen. Ein deutlicher Lateralstreifen ist auch hier vorhanden. Die Schnauze der Weibchen ziert ein grüner bis grünlichblauer Schnauzenstrich. Je nach Verbreitung kann die Färbung und Zeichnung im männlichen Geschlecht variieren. In einigen Populationen zeigen diese auch blaue Köpfe und blaue Schwänze. Außerdem sind bei geschlechtsreifen Männchen eine Gelbfärbung der Kloakalregion und deutliche Präanalporen zu erkennen, welche jedoch bei Weibchen vollkommen fehlen.
Lebensraum und Verbreitung:
P. modesta bewohnt den warmen Süden und Südosten Madagaskars. Dort besiedelt sie unterschiedlichste Biotope als auch menschliche Ansiedlungen. Somit kann diese Art auch als ein Kulturfolger bezeichnet werden. Die Tiere sind im feuchteren Südosten (Tolagnaro) ebenso zahlreich anzutreffen wie im zentralen, trockenen Süden (Ambovombé). Sie bewohnen in ihrem Verbreitungsgebiet verschiedenste Bäume, Agaven, Opuntien ebenso wie Zäune und die Hütten der Madagassen.
Fortpflanzung im Terrarium:
Bei der Haltung von P. modesta ist den hohen Lichtansprüchen der Tiere gerecht zu werden. Hierfür eignen sich Leuchtstoffröhren in der Lichtfarbe 860 ebenso wie Hochleistungslampen wie HQL oder HQI. Die Terrarieneinrichtung sollte Biotopgerecht aus verschieden dicken Ästen, vorzugsweise von Laubbäumen, bestehen. Als zusätzliche Versteckplätze und zur Eiablage können einige kurze Stücke Bambus angeboten werden. Zur Bepflanzung eignen sich die in der Terraristik üblichen Pflanzen wie Hoya, Philodendron, Epipremnum und der für die Phelsumenhaltung unverzichtbare Bogenhanf (Sanseveria). Ein mal täglich sollte die Terrarieneinrichtung mit handwarmen Wasser überbraust werden um die Luftfeuchtigkeit anzuheben und den Geckos die Möglichkeit zur Wasseraufnahme zu geben.
P. modesta zählt zu den eiklebenden Vertretern der Gattung Phelsuma. Die zumeist zwei, zu einem sogenannten Doppelei zusammen geklebten Eier, werden vom Weibchen an für sie geeignete Stellen im Terrarium angehäftet. Dies können Blätter von Pflanzen, das Innere einer Bambusröhre oder im ungünstigsten Fall die Terrarienscheiben sein. Um die Jungtiere vor ihren Eltern zu schützen müssen schon die Eier durch eine Abdeckung geschützt werden, denn P. modesta sieht seine Nachkommen als willkommene Ergänzung ihres Speiseplanes. Konnten die Eier aus den Terrarium geborgen werden, kann man sie in Schaumstoff gebettet bei Temperaturen von 25-32 °C und einer Nachtabsenkung um fünf Grad in einem Inkubator erbrüten. So schlüpfen die ca. 25mm großen Jungtiere je nach Temperatur nach 31-70 Tagen. Die Aufzucht kann wahlweise einzeln oder unter guter Beobachtung auch in kleinen Gruppen erfolgen.
Thomas Hofmann