Mini-Zucht von Wachsmotten

Jürgen Renner (IG-Rundschreiben 3/99)

 

 

Wachsmotten gehören bei meinen Phelsumen im Gewächshaus zu den beliebtesten Futtertieren. Ich setze sie als Futtertiere gezielt in der Winterzeit ein, wenn natürliches Futter im Gewächshaus zurückgeht. Gleichzeitig nutze ich aber auch den gut zu verfolgenden und vorherbestimmbaren Entwicklungszyklus dieser Motten für kurze Urlaubszeiten um auch hier das Vorhandensein von Lebendfutter zu garantieren.

 

 

Zutaten:
6 – 8 kleine Kunststoffbehälter, wie sie für die Aufbewahrung von Lebensmitteln angeboten werden. Die Aussage, daß diese Behälter von den Larven zerfressen werden, konnte ich nach mehreren Jahren der Nutzung nicht beobachten. Drahtgitter lassen sich leicht mit Hilfe eines Lötkolbens einbringen.

 

 

Anmerkung: Behälter mit einem roten Deckel ergeben eine eindeutig die beste Ausbeute an Eiern.

Futtermittel sind für mich kleine Stücke alter Brutwaben, die bei Imkern ohne Probleme zu bekommen sind. Ich friere sie vor der Verwendung ein.

 

 

Außerdem Kunstfutter aus 50 g Glyzerin, 50 g Honig. Diese beiden Bestandteile werden gemischt und auf etwa 35 Grad erwärmt. Dazu kommt nach und nach eine Mischung aus 20 g Bierhefe, 20 g Weizenkeime, 20 g Magermilchpulver und 200 g Weizenkleie. Die Menge reicht bei mir für ½ Jahr. Sie wird portioniert und ebenfalls eingefroren.

 

 

Vorteile:
Da ich die Zucht im Gewächshaus betreibe – sie funktioniert übrigens auch bei Tageslicht zufriedenstellend – ist immer mit Milbenbefall zu rechnen. Durch das leichte Umsetzen der Eier, die zwischen Deckel und Behälter gelegt werden, sowie das gezielte Einsetzen von Raupen in die Wabenstücke wird eine zu starke Vermehrung von Milben immer wieder unterbrochen. Meistens läuft die Zucht aber ganz milbenfrei.

 

 

Da die Entwicklung von der Raupe zur Motte je nach Temperatur zwischen zwei und drei Wochen dauert und sich der Schlupf immer über mehrere Tage hinzieht, kann ich bei Bedarf die Zucht so steuern, daß zu vorbestimmten Zeiten Lebendfutter zur Verfügung steht.

Anmerkung: Die Behälter eignen sich ebenfalls gut zur Zucht der Ofenfischchen.

Bezugsquelle für feines Edelstahl-Drahtgewebe ab 0,2 mm: Drahtweberei Haver & Boecker, Ennigerloher Str. 64, 59302 Oelde

zurück zur Auswahl