Zuchtanleitung für Große Wachsmotten (Galleria mellonella)

von Karsten Grahl (IGP-Rundschreiben 2/98)

 

Der Zuchtbehälter:
Für die Zucht der Großen Wachsmotte haben sich Eimer aus Kunststoff mit einen Inhalt von 5 – 12 Litern hervorragend bewährt. Die Eimer (bei mir 12 Ltr. Inhalt) werden im oberen Bereich mit zwei quadratischen, gegenüberliegenden Belüftungsöffnungen versehen, welche mit feinstem, nichtrostenden Metallgewebe versehen werden. Das Gewebe wird mit einem Lötkolben in den Kunststoff eingeschmolzen.
Diese Öffnungen sind dann ca. 10 cm x 10 cm gro?. Bei den Eimern sollte man auf dicht schließende und leicht entfernbare Deckel achten.

Das Futter:
Für die Zucht eignet sich sowohl die herkömmliche Bienenwabe (möglichst oft bebrütet) als auch Kunstfutter, welches sich leicht herstellen und im Kühlschrank über mehrere Wochen lagern läßt. Für das Kunstfutter (mein persönliches Rezept) werden folgende Zutaten benötigt:

  • 1000 gr Honig
  • 800 gr Glyzerol
  • 4 Würfel Hefe (aus dem Kühlregal) = ca. 160 gr
  • 1000 gr Weizenkleie
  • 600 gr Weizenmehl
  • 400 gr Grieß
  • 200 gr Milchpulver

Es werden zuerst der Honig, das Glyzerol und die Hefe gemischt. Die anderen Zutaten werden in einem anderen Behälter gut durchmengt, bevor man alles miteinander mischt und gut durchknetet.
Das Gemisch lasse ich noch einen Tag bei Zimmertemperatur stehen, bevor es im Kühlschrank eingelagert wird. Das fertige Gemisch sollte sich immer leicht zerkrümeln lassen, dann können es die Larven leichter aufnehmen. Das Substrat wird in den Eimer mehrere Zentimeter hoch locker eingefüllt.

Die Zuchtbedingungen:
Die Zuchtbehälter stehen in einem Regal, ohne zusätzliche Beheizung und Beleuchtung, bei einer Zimmertemperatur von ca 24°C. Die Zuchtbehälter sollten immer einen Flugraum für die Motten bereithalten und daher maximal halb gefüllt sein. Im Behälter darf sich nie Kondenswasser bilden, die Wachsmotte verträgt es nicht und die Vermehrung von Milben würde gefördert werden. Bei einer guten Zucht erzeugen die Larven der Wachsmotte eine recht hohe Eigentemperatur im Substrat, an der sich der Besatz mit Larven schätzen lässt.
Zur Verpuppung der Larven ist es möglich, Papprollen auf das Substrat zu legen. Ich verzichte aus Gründen der Übersichtlichkeit auf jede Innenausstattung. Es muß bei Bedarf Futter nachgereicht werden – hungrige Larven kriechen emsig umher. Die Larven verpuppen sich auch an der Eimerwand und am Deckel, wobei die Larven in regelmäßigem Abstand Löcher in den Deckei fressen. Reservedeckel sind also nötig. Bei der Zucht entsteht keine Geruchsbelästigung.
Für einen neuen Zuchtansatz wird ein Eimer mit Futter gefüllt und der Deckel eines anderen Behälters, an dem viele Puppen kleben, als neuer Zuchtstamm auf den neuen Eimer gesetzt. Dabei entweichen kaum Motten.

Verfütterung:
Um Motten zu verfüttern stelle ich den Eimer in den Kühlschrank. Die Motten sind dann sehr träge. Beim Verfüttern von Larven entnehme ich nur ein Teil des Futters aus dem Eimer, in dem große Mengen Larven sitzen.

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