Phelsuma laticauda laticauda

 

Phelsuma l. laticauda

Phelsuma l. laticauda

Boettger, 1880

Goldstaub-Taggecko
Ableitung des wissenschaftlichen Namens von lati = breit und
cauda = Schwanz.
Ableitung des Trivialnamens von der goldgelben Beschuppung
im Nackenbereich.

Typusexemplar:
Senckenberg-Museum Frankfurt (SMF 9475)

Synonyme:
1880: Pachydactylus laticauda, Zool. Anz. Leipzig, 3:280
1885: Phelsuma laticauda, Boulenger, Cat. Liz. brit. Mus., 1:215
1964: Phelsuma l. laticauda, Mertens, Senkenb. biol., Frankfurt/M., 45:99-112

Terra typica: Nosy Bé

 

gravides Weibchen von P.l.laticauda

gravides Weibchen von P.l.laticauda

Beschreibung:
Dieser Taggecko gehört mit einer Gesamtlänge von 10 cm bis 13 cm zu den kleineren Vertretern der Gattung Phelsuma. Die Weibchen bleiben meist etwas kleiner als die Männchen und wirken insgesamt schlanker.
Die Tiere weisen einen flachen und kompakten Körperbau auf. Kopf und Rumpf gehen ansatzlos ineinander über. Der Schwanz ist massig und am Ansatz verdickt. Beide Geschlechter besitzen eine Präanalporenleiste, die jedoch bei den Männchen stärker ausgebildet ist. Die Hemipenistaschen der Männchen heben sich nur unwesentlich ab, so daß eine zuverlässige Geschlechtsbestimmung erst bei fast ausgewachsenen Tieren möglich ist. In der Färbung weisen die verschiedenen Geschlechter keinerlei Unterschiede auf. Die markante Zeichnung dieser Phelsume ist sehr konstant. Die Grundfärbung besteht aus einem leuchtenden Laubgrün. Ein rotes u-förmiges Band ziert die Schnauzenspitze.

Ein weiteres Querband verläuft zwischen den Augen, welche von hellblau gefärbten Ringen umgeben sind. Ein außergewöhnliches Merkmal sind die eingestreuten gelben Schuppen im Nacken und Vorderrücken. Der mediane Bereich bleibt jedoch stets frei von diesem „Goldstaub“, welcher der Phelsume ihren deutschen Namen einbrachte. Die auffällige Beschuppung verliert sich auf dem Mittelrücken. Auf dem Hinterrücken befinden sich drei rote längliche Flecken. Sie sind parallel zur Körperlängsache angeordnet und lösen sich auf der Schwanzoberseite in eine feinere Punktierung auf. Die Beinoberseiten sind Grundfarben mit gelber bis bräunlicher Marmorierung. Bei besonders intensiv gefärbten Exemplaren können die Oberseiten der Zehen auch hellblau erscheinen. An den Flanken grenzt ein graubraunes Band die bunte Körperoberseite zur einfarbig weißen bis hautfarbenen Körperunterseite ab. Sehr selten kommen auch Tiere mit einer blauen Grundfärbung vor. Nachzuchttiere haben meist eine gelblich-grüne Grundfärbung und die roten Zeichnungselemente verblassen.

Lebensraum:
Die Tiere kommen neben der Terra typica auch auf der Insel Nosy Faly, dem nordwestlichen Küstengebiet von Madagaskar, den Komoreninseln Anjouan und Mayotte sowie auf dem zu den Seychellen gehörenden Farquar-Atoll vor. Sie bevorzugen somit ein feuchtwarmes Klima (25 bis 35°C, ca. 2200 mm Jahresniederschlag). Die Tiere leben sowohl im primären Regenwald auf Nosy Bé (Lokobe) als auch an Hütten und in Bananenpflanzungen –> Kulturfolger.

schlüpfendes Jungtier von P.l.laticauda

schlüpfendes Jungtier von P.l.laticauda

Fortpflanzung im Terrarium:
Diese Phelsume läßt sich leicht im Terrarium vermehren. Die Fortpflanzung findet das ganze Jahr über statt. Etwa alle vier Wochen legt das Weibchen ein Doppelei in die Blattachseln der Pflanzen. Nach zwei bis drei Gelegen folgt häufig eine zweimonatige Legepause. Die Paarung erfolgt meist direkt im Anschluß an eine Eiablage. Bei konstanten Zeitigungstemperaturen von 28°C schlüpfen die Jungtiere nach 37 bis 45 Tagen. Findet eine Nachtabsenkung auf 20°C statt, verlängert sich die Zeitigungszeit auf 65 bis 70 Tage. Die Jungtiere messen beim Schlupf 38 bis 42 mm und besitzen bereits die goldgelbe Beschuppung und hellblaue Augenringe. Sie können bis zu einer Größe von 60 mm in Gruppenterrarien gemeinsam aufgezogen werden. Nach einem Jahr sind die Tiere geschlechtsreif. Leider erreichen die Nachzuchten nicht die leuchtenden Farben der Wildfänge.

Achim Lerner