Phelsuma cepediana
Merrem, 1820
Blauschwanz-Taggecko
Namensgebung nach B. Lacepede
Belegexemplar: zahlreiche Belege, z. B. SMF 58398-400
Synonyme:
1812 Gecko cepedianus Milbert, Voyage pittoresque ´a l Ile de France, Tome II, Nepveu, Paris: 261
1820 Gekko cepedianus Merrem, Tent. Syst. Amphib.: 43.
1825 Phelsuma crepidianus Gray, (ex errore) Ann. Philos., London, 26: 199.
1830 Anoplopus cepedeanus Wagler, (ex errore), Nat. Syst. Amph.: 142.
1842 Phelsuma trilineatum Gray, Zool. Misc. London, Pt. IV: 57.
1845 Phelsuma cepedianus Gray, Cat. Liz. Brit. Mus.: 166.
1885 Phelsuma cepedianum Boulenger, Cat. Liz. Brit. Mus., ed. 2, 1: 211.
1942 Phelsuma inunguis Loveridge, Bull. Mus. Comp. Zool., 89: 448.
1947 Phelsuma cepediana Loveridge, Bull. Mus. Comp. Zool., 98: 352.
1966 Phelsuma cepediana cepediana Mertens, Senckenb. biol., Frankfurt/M., 47: 96.
1982 Phelsuma cepediana Cheke, Senckenb. biol., Frankfurt/M., 62: 1.
Terra typica: Mauritius
Beschreibung:
Phelsuma cepediana eine der schönsten Arten unter den bekannten Taggeckos. Die Farbenpracht dieser Phelsuma wird nur von wenigen Arten erreicht. Der Blauschwanz-Taggecko präsentiert sich in seiner Prachtfärbung in einem leuchtenden Blau bis Türkis.
Einige größere rote Flecken ziehen sich immer kleiner werdend, fast paarig, von der Kopfmitte aus über den Rücken bis an die Schwanzwurzel, um von dort in der Schwanzmitte zu enden. Diese Fleckenreihe wird von zwei ebenfalls kräftig roten Streifen, die unterbrochen sein können, eingerahmt. Der Kopfbereich, die Vorderbeine und auch die Flanken zeigen sich häufig in einem hellgrün, wobei die Hinterbeine durchaus bläulich sein können. Diese Farbenpracht ist besonders in der Paarungszeit oder territorialen Auseinandersetzungen.
Je nach Herkunftsort gibt es jedoch farbliche Differenzen, bei denen das Blau auch in Grün übergehen kann. Die Größe der Tiere variiert ebenfalls. Während im Hochland und an der Westküste Männchen bis 15 cm und Weibchen etwa 11,5 cm groß sind, findet man an der Ostküste von Mauritius Populationen, bei denen die Männchen 12cm und die Weibchen nur 10 cm werden. Auffallend bei den Männchen sind, neben der Körperlänge, der deutliche breitere Kopf, die verdickte Schwanzwurzel und die ausgeprägten Präanofemoralporen.
Lebensraum:
Phelsuma cepediana bewohnt vorzugsweise die feuchteren Regionen. Sie ist nicht selten in den Vorgärten kleinerer Ortschaften zu sehen. Dort findet man sie dann an Bananenstauden, Palmen, Hauswänden, großen Bäumen und Büschen. Im Pamplemousses-Garden von Port Louis sind sie praktisch überall anzutreffen.
Die Luftfeuchte im Lebensraum dieser Geckos beträgt ungefähr 70 bis 80 Prozent bei einer Temperatur von 28°C bis 30°C.
Phelsuma cepediana gehört, wie alle Maskarenentaggeckos zu den Eiklebern, die meist paarig, manchmal sogar offen an den Palmenstämmen in luftiger Höhe angeklebt werden. Die Jungtiere sieht man dann oft auf den äußersten Blattspitzen der Palmen geschickt klettern.
Das Futterangebot reicht im Freiland über kleinste Insekten und Blütennektar bis zu überreifem Obst, das gern nicht nur geleckt sondern auch in kleinen Stücken gefressen wird.
Fortpflanzung im Terrarium:
Bei der Haltung sind einige wesentliche Dinge zu beachten. Da das Feuchtigkeitsbedürfnis relativ hoch ist, empfiehlt sich unbedingt ein dichtbepflanztes Terrarium. Verschiedene Ranken, wie Ficus pumila, Epipremnum spec., Scindapsus spec. usw., sorgen nicht nur für eine gute Luftfeuchte, sondern auch für Versteckmöglichkeiten, die sehr zum Wohlbefinden der anfänglich recht scheuen Tiere beitragen. Eine Temperatur von 30°C und ein paarweiser Besatz für ein Terrarium mit ausreichender Höhe von 80 cm ist empfehlenswert. Auch hier ist der Einsatz von Blähton für die Hydrokultur angebracht. Der Bodengrund kann mit Moosplatten abgedeckt werden. Glatte Äste oder auch Bambus runden die Einrichtung ab. Bietet man den Tieren gute Möglichkeiten für die Eiablage, z. B. abgesägte Bambusstücke von der Größe der Weibchen, wird die Zucht dieser schönen Taggeckos möglich. Ungefähr 45 Tage nach der Eiablage schlüpfen die etwa 4 cm großen Jungtiere in grünem Farbkleid, die man vorzugsweise einzeln, in Kleinstterrarien, mit kleinem, gutgekalktem Futter wie Drosophila und frischgeschlüpften Heimchen, großziehen kann.
Bananenbrei, mit etwas Kalzan D3 angereichert ergänzen den Speisenplan. Bietet sich im Sommer der Fang von Wiesenplankton an (Vorsicht vor Pestiziden!), ist dies immer vorzuziehen. Bei gutem Futter sind die Tiere nach einem Jahr erwachsen.
Harald Groß