Phelsuma pusilla pusilla
MERTENS, 1964
Zwerg Taggecko
pusillus, -a, -um (lat.) – klein
Synonyme:
1964 Phelsuma lineata pusilla MERTENS, Senkenb. biol., Frankfurt/M., 45(2): 108, Abb.4.
1989 Phelsuma pusilla pusilla MEIER, Salamandra, Bonn, 25(3/4): 226.
Holotypus: Senckenberg-Museum Frankfurt; SMF-57512
Terra typica: Ambila Lemaitso, Ost-Madagaskar
Beschreibung:
Phelsuma pusilla pusilla ist mitunter einer der kleinsten Geckos der Gattung. Sie erreicht je nach Population eine Gesamtlänge zwischen 65 und 100 mm.
Die Grundfärbung bildet stets ein helles bis olives Grün. Tiere der Festlandpopulationen können teils einen türkisblauen Einschlag aufweisen. MEIER und SCHÖNECKER konnten diese Blaufärbung bei Tieren von der vorgelagerten Insel Nosy Boraha nicht beobachten. Dorsal ist die Färbung der Tiere recht variable. Sie kann aus einer fein bis grob gesprenkelten Rotzeichnung, bis hin zu zwei parallelen, mehr oder weniger aufgelösten roten Längsbändern bestehen. Vom Auge her verläuft ein zunächst angedeutetes, zwischen den Extremitäten stark ausgebildetes, fast schwarzes Lateralband. Parallel dazu verlaufen ein weiteres, weissliches Lateralband und eine graue Linie bis zum Schwanzansatz. Die gelbbraunen Extremitäten sind oberseits stark gespränkelt. Auf dem Kopf befindet sich ein roter Fleck interokular sowie ein weiterer im Nackenbereich. Die Schnauze kann teilweise eine Blaufärbung aufweisen. Je ein roter Strich verläuft seitlich von der Schnauzenspitze bis zu den Augen. Die Unterseite ist weiss gefärbt. Der Schwanz weist eine markante Segmentierung auf.
Lebensraum:
Das Vorkommen von Phelsuma pusilla pusilla erstreckt sich über einen weiten Teil der Ostküste Madagaskars von Ambila Lemaitso bis hoch zum Cap Est. Auch einige südlichere Fundorte sind bekannt. Als Kulturfolger besiedelt Phelsuma pusilla pusilla neben den Bäumen des Primär- und Sekundärwaldes auch Hütten und Kulturpflanzen wie Palmen und Bananen. Das Klima der Ostküste von Madagaskar ist ganzjährig warm und feucht. Die Terra typica weist eine jährliche Durchschnittstemperatur von rund 27°C mit nur geringer Tag-Nachtschwankung auf. Die Luftfeuchtigkeit liegt im Jahresmittel bei 80%.
Haltung und Zucht:
Phelsuma pusilla pusilla ist ein sehr angenehmer, wenig scheuer Pflegling. Die Haltung stellt keine grossen Schwierigkeiten dar und die Zucht ist bereits über mehrere Generationen erfolgreich gelungen.
Wie bei allen Phelsumen ist es wichtig, dass das Terrarium über ausreichende Lüftungsflächen verfügt. Damit die Tiere eine schöne und kräftige Färbung entwickeln, empfiehlt sich zudem der Einsatz einer guten Beleuchtung wie etwa T5-Röhren oder Metalldampflampen.
Da die Tiere sehr produktiv sein können, empfiehlt es sich, trotz des Herkunftsgebietes an der Ostküste Madagaskars, die Tiere im Winter etwas kühler zu halten, um den Weibchen Zeit zur Regeneration zu verschaffen. Wird im Frühjahr die Beleuchtungszeit verlängert, stellt sich kurz darauf das Balzverhalten des Männchens ein. In einer Legesaison können die Weibchen bis zu acht Doppelgelege absetzen. Es ist deshalb wichtig, dass auf eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen geachtet wird. Phelsuma pusilla pusilla ist ein Eifreileger. Es empfiehlt sich, die Eier separat zu zeitigen. Je nach Temperatur schlüpfen die Jungtiere nach 35 bis 70 Tagen. Sie weisen beim Schlupf eine Grösse von rund 30 mm auf. Aufgrund grosser Aggressivität unter den Jungtieren kommt nur eine Einzelaufzucht in frage. Ansonsten bereitet die Aufzucht wenig Probleme und die Jungtiere wachsen schnell heran.
Markus Roesch