Phelsuma madagascariensis madagascariensis

 

Phelsuma m. madagascariensis

Phelsuma m. madagascariensis

Gray, 1831

Großer Madagaskar-Taggecko
Ableitung des Namens vom Herkunftsland Madagaskar

Typusexemplar:
BMNH 1946.8.26.34

Synonyme:
1831: Gecko madagascariensis, part in Griffith, Anim. Kingd., 9, Synops., 1-481.
1885: P. madagascariense, Boulenger, Cat. Liz. Brit. Mus., ed. 2, 1: I-XII + 1-436.
1870: P. grandis, Gray, Ann. Mag. nat. Hist. London, (4) 6: 191.
1942: P. m. madagascariensis, Loveridge, Bull. Mus. comp. Zool., Cambridge, Mass., 89: 437-482.
1962: P. madagascariensis martensi, Mertens, Senckenb. biol., Frankfurt/M., 43: 81-127.
2007 Phelsuma madagascariensis, Raxworthy, Ingram, Rabibisoa & Pearson, Syst. Biol. 56 (6): 917, Abb. 5d

Terra typica:
Tamatave, Ostmadagaskar

P. m. madagascariensis

P. m. madagascariensis

 

Beschreibung:
Die kräftig gebaute Nominatform gehört mit einer GL von 24 cm zu den großen Phelsumenarten. Der dreieckige Kopf ist deutlich vom Rumpf abgesetzt. Die Art hat eine hell- bis dunkelgrüne Grundfärbung mit unterschiedlich stark ausgeprägten Rotanteilen. Bei einigen Exemplaren (s. Abb.) kann der Rotanteil völlig fehlen. Auf dem Rücken sowie der Kopfoberseite können sich dunkelrote bis rotbraune Flecken befinden. Meistens ist eine schmale, gestrichelte Linie entlang der Rückenmitte vorhanden. Vom Nasenloch durch das Auge bis zur Schläfe zieht sich ein breiter rotbrauner Strich. Die Kehle ist hell und zeigt ein auffälliges Muster aus dunklen Streifen und Flecken. Wesentlichster Unterschied zur Unterart P. m. boehmei ist die helle Zwischenschuppenhaut. Im Vergleich zu den Arten P. kochi und P. grandis neigt die Nominatform häufiger zur Blaufärbung, welche sich besonders bei adulten Männchen zeigt. Oft tritt auch eine Blaufärbung der Schwanzunterseite der männlichen Tiere auf. P. m. madagascariensis kann bei Erschrecken, Unwohlsein oder Streß ihre Färbung schnell und intensiv verdunkeln.

 

Lebensraum:
P. m. madagascariensis bewohnt ein Gebiet entlang der Ostküste Madagaskars von Maroantsetra im Norden bis Fort Dauphin im Süden.

Besonderheiten:
Von P. m. madagascariensis existieren zwei unterschiedliche Variationen. Neben den bisher bekannten Tieren gibt es eine kleinere Variante von der Insel Sainte Marie (Nosy Boraha), welche vor der Ostküste Madagaskars gelegen ist. Diese Tiere unterscheiden sich nur durch ihre Größe von gerade einmal 16 cm Gesamtlänge von normalen P. m. madagascariensis. Ihre Färbung und Zeichnung ist hingegen identisch. Untersuchungen haben gezeigt dass sich diese beiden Formen jedoch genetisch kaum voneinander unterscheiden lassen. Kurioserweise leben aber beide Formen auf Sainte Marie nebeneinander. Was wiederum Raum für Spekulationen offen lässt…

P.m.madagascariensis, Jungtier

P.m.madagascariensis, Jungtier

Fortpflanzung im Terrarium:
Im Terrarium beginnt die Fortpflanzungsperiode etwa Anfang Dezember und reicht bis April. In dieser Zeit können die Weibchen bis zu sechs Gelege absetzen, die aus einem Einzel- oder Doppelei bestehen. Die Eier werden in Verstecke, z. B. in Bambusröhren oder Blattachseln, abgelegt. Die Jungtiere schlüpfen bei Zeitigungstemperaturen von 28°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 75 Prozent nach rund 50 Tagen. Sie sind beim Schlupf ca. 55 mm lang und mit einem Muster aus roten Streifen und hellen Punkten weitaus farbenprächtiger als die Adulti. Die Aufzucht erfolgt einzeln in Miniterrarien bei einer abwechslungsreichen Fütterung mit kleinen Insekten sowie Bananen- und Babybrei. Während der Wachstumsphase ist eine regelmäßige Kalk- und Vitamingabe wichtig. Eine regelmäßige UV-Bestrahlung trägt zur Erhöhung des Wohlbefindens bei. Die Geschlechtsreife erreichen die Tiere im Alter von etwa 15 Monaten.

Probleme gibt es manchmal mit der paarweisen Haltung während der Fortpflanzungsperiode, da manche Männchen gegenüber den Weibchen sehr aggressiv werden können. Beim Verfasser wurden die Weibchen deshalb nach beobachteter Paarung vom Männchen getrennt und erst nach erfolgter Eiablage wieder ins gemeinsame Terrarium überführt. In den Monaten Mai bis Oktober werden die Tiere ebenfalls getrennt gehalten.

Peter Krause