Das „Sunset Beach Hotel“ auf Nosy – Bé / ein guter Tip für Phelsumenfreunde

Hans-Peter Berghof (IG-Rundschreiben 3/99)

 

Bild 1: Das Sunset Beach Hotel

Bild 1: Das Sunset Beach Hotel

Als ich im Januar 1999 eine dreiwöchige Madagaskar – Reise zusammen mit Peter Krause unternahm, hatten wir als Abschluß ein paar Tage auf Nosy – Bé eingeplant. Dies sollte als kleine Erholungsphase von der Tour dienen aber natürlich auch um die dort heimischen Phelsumen zu beobachten. Als Unterkunft hatten wir das Hotel „Sunset Beach“ ausgesucht, welches einem Deutschen gehört. Dieses liegt an der bekannten Ambatolaoka – Bucht, direkt neben dem verfallenen Komplex des früheren noblem „Palm Beach“ Hotels. Das Hotel wird von dem Schweizer Urs Linder geführt und hat uns mit seinem familiären Flair sehr gut gefallen. Es besteht aus 10 einfachen aber sauberen Bungalows und einem Wirtschaftsgebäude.

Bild 2: Phelsuma dubia

Bild 2: Phelsuma dubia

Dieses ist gleichzeitig Wohnung von Urs und Restaurant. Meist wird gemeinsam auf der Terrasse gegessen. Es gab Frühstück für ca. 4,- DM und für das dreigängige sehr schmackhafte Abendmenue mußte man ca. 13,- DM bezahlen. Die Bungalows sind mit einem Doppelbett, einem Schrank sowie Tisch und Stuhl ausgestattet und haben einen abgetrennten Raum mit WC, Waschbecken und Dusche. Der Preis betrug 40,-DM pro Nacht. Zur Zeit unseres Aufenthaltes wurde aber auch noch ein Neubau errichtet in dem einige Zimmer mit hohem Standart eingerichtet werden sollen. Auf dem Hotelgelände konnte man in recht großer Stückzahl Furcifer pardalis finden , von denen sich zwei sogar auf einem Busch direkt vor unserem Bungalow paarten. Abends liefen an allen Gebäudewänden Hemidactylus mabouia herum. Aber speziell für uns waren natürlich die Phelsumen von besonderem Interesse. Außer Phelsuma seippi konnte man alle bekannten Arten von Nosy – Bé auf dem nicht sehr großen Hotelgelände und in unmittelbarer Umgebung finden.

Bild 4: Phelsuma laticauda laticauda

Bild 4: Phelsuma laticauda laticauda

Phelsuma dubia (Bild 2) konnten wir auf allen der sehr häufig zu findenden Kokospalmen entdecken. Nach eigenen guten Erfahrungen kann ich folgenden Tip geben. Man nehme ein gekühltes Getränk (Three Horses oder Punch Coco), lege sich auf eine am Strand unter Palmen stehende Liege und schaue nach oben. Und schon sieht man die über einen rumwuselnden Phelsuma dubia. So habe ich mir Feldarbeit immer vorgestellt. Die Liegen sind auf der linken Seite von Bild 1, welches das Hotel von der Seeseite her zeigt, neben dem mit stürmischen Schrittes zum Wasser eilenden Herrn Krause zu sehen. Die zweite sehr häufige Art ist Phelsuma laticauda laticauda ( Bild 4).

Bild 3: Phelsuma grandis

Bild 3: Phelsuma grandis

Dies war auch die einzige Art, welche man ab und zu am Bungalow finden konnte. Wesentlich dichter war der Bestand aber an Bananenpflanzen, die etwas hinter dem Hotelgelände neben Wohnhäusern von Einheimischen standen. Die Anwohner hatten absolut nichts dagegen, wenn sonderbare Touristen auf deren Gelände mit teurer Fotoausrüstung die ja doch ungenießbaren Geckos jagten. Dies wurde mit freundlichen aber erstaunten Blicken beobachtet. An den vereinzelt im Gelände stehenden großen Bäumen mit rauher Rinde haben wir dann Phelsuma abbotti checkei ( Bild 5) gefunden.

Diese Taggeckos leben aber hauptsächlich in den höheren Regionen der Bäume und sind daher nicht so häufig zu sehen. Mit etwas Glück konnten wir auch einmal Phelsuma grandis ( Bild 3) im Wipfel einer Kokospalme unmittelbar neben den Bungalows beobachten. Diese war leider zu weit oben um vernünftige Bilder machen zu können. Deshalb sieht man auch die auf Bild 3 zu sehende Phelsume an einer Bananenpflanze, welche im Zentrum der Insel an einem kleinen Bach stand.

Bild 5: Phelsuma abbotti chekei

Bild 5: Phelsuma abbotti chekei

 

Mitbewohner des Hotels sagten uns aber das auch diese Art häufiger an den umliegenden Bananenpflanzen zu finden sei. Wir haben Phelsuma madagascariensis grandis aber am wenigsten gesehen. Wenn man bedenkt das wir außer Phelsuma seippi, die an Bambuspflanzen im Lokobe – Naturreservat zu finden ist, alle für Nosy – Bé bekannten Phelsumenarten auf dem recht kleinen Gelände des Hotels gefunden haben, kann ich dieses Fleckchen Erde allen IG – Mitgliedern und auch allen anderen Reptilienfreunden nur wärmstens empfehlen.

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