Phelsuma borbonica agalegae

 

P. b. agalegae, Männchen

P. b. agalegae, Männchen

Cheke, 1975

Agalega-Taggecko
Ableitung des Namens vom Herkunftsort: Insel Agalega

Neotypusexemplar:
British Museum (NH) Reg. No. 1975-418

Synonyme:
1975: P. agalegae, Mauritius Inst. Bull., Port Louis, 8: 33Ð48,
1982: P. b. agalegae, Cheke, Senckenb. biol., Frankf./M., 62: 1Ð3.

Terra typica:
Insel Agalega (Nord- und Südteil)

 

P. b. agalegae

P. b. agalegae

Beschreibung:
Phelsuma borbonica agalegae erreicht im männlichen Geschlecht eine GL zwischen 160 und 170 mm; die Weibchen werden gut 140 mm lang. Die Körperoberseite und die Körperflanken der Männchen zeigen in Prachtfärbung ein intensives Türkisblau, das sich vom Nacken bis zur Schwanzspitze erstreckt. Zwei helle grauweiße bis türkisfarbene Dorsolateralbänder setzen sich, je nach Stimmung der Tiere, von der blauen Grundfarbe ab.

Auf dem Rücken befinden sich zahlreiche kleine oder größere, schnörkelartige rote Flecken oder Querbänder, die sich bis auf die blaue Schwanzoberseite und über die Dorsolateralbänder hinaus ausbreiten können. Die Flanken unterhalb der Dorsolateralbänder sind mehr oder weniger stark rotgefleckt. Die türkisfarbenen Vorder- und Hinterbeine können ebenfalls rotfleckig sein. Genau wie bei den Männchen, ist die Färbung bei den Weibchen einer größeren farblichen Variabilität unterworfen. Einerseits finden sich Weibchen, die in ihrer Gesamtfärbung den Männchen gleichen; andererseits Weibchen mit einfarbig hellbraunen Körperflanken und Beinen. Auf Rücken und Schwanzoberseite sind sie ebenfalls hellbraun gefärbt. Die rote Fleckenzeichung ist hier feiner und schwächer ausgeprägt.
Unabhängig von der Rückenfärbung sind die Kopfoberseite und der Nackenbereich beider Geschlechter bräunlich bis dunkelolivgrün gefärbt.

Blaue Augenringe und ein ebenfalls blauer Querstrich auf der Kopfoberseite können vorhanden sein. Die Körperunterseite ist hell- bis dunkelgrau mit mehr oder weniger bräunlichen Einsprenkelungen. Die Färbung der Schwanzunterseite ist nicht geschlechtsgebunden. Sie variiert zwischen Hellgrau und Orangerot.

Lebensraum:
P. b. agalegae ist auf Agalega endemisch. Höchstwahrscheinlich ist sie anthropogen von La Reunion eingeschleppt worden. Die Geckos bevorzugen Kokospalmen und Laubbäume; aber auch in und an Häusern trifft man die Tiere an –> Kulturfolger.

P. b. agalegae, Jungtier

P. b. agalegae, Jungtier

Fortpflanzung:
P. b. agalegae benötigt höhere Temperaturen bis 35°C. Diese und eine hohe Lichtintensität fördern das Wohlbefinden und die Fortpflanzungsbereitschaft der Tiere. Die Legeperiode beginnt regelmäßig Anfang Januar und endet im September. So können bis zu neun Doppeleier abgelegt werden. Diese werden zumeist an Glas oder Sansevierien geklebt –> Eikleber . Bei Tagestemperaturen von 23°C bis 32°C schwankt die Inkubationszeit zwischen 70 und 106 Tagen. Bei einer Dauertemperatur von 32°C schlüpfen durchweg Männchen; bei 26°C Weibchen. Die Jungtiere haben nach dem Schlupf eine GL zwischen 45 und 55 mm. Die GL hängt ab von der Eigröße und der Eizeitigungstemperatur. Die Jugendfärbung ist dunkler und bräunlicher mit rotbrauner Rückenzeichnung. Nach einigen Wochen ist die Grundfarbe auf Rücken und Schwanzoberseite bläulichgrün. Die Aufzucht sollte wegen der zunehmenden Aggressivität der Jungtiere einzeln erfolgen. Nach ca. vier Monaten sind die Geschlechter schon gut zu unterscheiden.

Nach der Fortpflanzungsperiode ist es ratsam, das Weibchen wegen der wachsenden Aggressivität des Männchens einige Wochen von diesem zu trennen.

Bernhard Lehr