Phelsuma berghofi

 

P. berghofi, Männchen

P. berghofi, Männchen

KRÜGER, 1996

Berghofs Taggecko
Benannt nach dem Entdecker, H.-P. BERGHOF/Meerane

Synonyme:
1996 Phelsuma berghofi, KRÜGER, Herpetofauna, Weinstadt, 18 (105):l5.

Typusexemplar: Museum Alexander Koenig, Bonn, ZFMK 62991

Paratypen: noch lebend

Terra typica: Somisiky, Südost-Madagaskar

 

 

P. berghofi mit Gelege

P. berghofi mit Gelege

Beschreibung:
Die Färbung von Phelsuma berghofi ist sehr stark stimmungsabhängig. Bei Unwohlsein sowie in der inaktiven Zeit zeigt sich diese Phelsume in einer grau-/olivgrünen Grundfärbung mit schwach angedeuteten braunroten Zeichnungselementen. Meistens wird jedoch eine hellgrüne, leicht bläulich irisirende Grundfärbung auf der Oberseite gezeigt. In Prachtfärbung wird die gesamte Oberfläche hellblau, bis auf den Kopf und die Nackengegend, welche leuchtend grün bleibt.

Die Zeichnungselemente auf dem Kopf, welche aus einem Oberlippenstreifen zwischen Nase und Auge sowie aus drei länglichen Flecken zwischen den Augen bestehen, treten dann deutlich rot hervor. Ebenso ein medianer Streifen in der Nackenregion, der in eine unregelmäßige Punktzeichnung auf dem Rücken übergeht. Auffallend ist die grobe Flankenbeschuppung, ähnlich wie bei P. m. madagascariensis. Die weiße Bauchunterseite wird lateral deutlich durch einen gelblichweißen Streifen und einen darunterliegenden blauen Strich abgegrenzt, welche unterhalb der Augen beginnen und sich bis zu den hinteren Extremitäten erstrecken. Auf der Oberseite zeigen die Extremitäten eine dunkle Marmorierung. Der Schwanz ist dorsoventral abgeflacht und zeigt oberseits eine schwarze Punktierung. Die Schwanzunterseite besitzt eine eigenartige schwarzweiße „Wolkenmusterung“.

Die Augen sind dunkel bernsteinfarben und besitzen blaue Augenringe. Die Kehlregion ist gelblich. Mit ca. 13 cm sind die Tiere ausgewachsen. Die Geschlechter lassen sich farblich nicht unterscheiden; nur relativ kleine Präanofemoralporen sowie eine gelbliche Kloakalfärbung kennzeichnen die Männchen. Die Untersuchung der Verwandtschaftsverhältnisse steht noch aus, jedoch bestehen offenbar Beziehungen zu P. flavigularis und P. dubia .

Biotop von P. berghofi

Biotop von P. berghofi

Lebensraum:
P. berghofi konnte bis jetzt nur in einem recht kleinen Gebiet im Südosten von Madagaskar nachgewiesen werden. Dort leben die Tiere ausschließlich in den Wipfeln von Ravenala madagascariensis, dem Wahrzeichen Madagaskars. Die Phelsumen konnten nur dort in Höhen von 3 m bis 5 m beobachtet werden, jedoch niemals am Stamm. Nur einige Jungtiere sahen wir an niedrigeren Ravenala-Pflanzen. Bei Störungen ziehen sie sich sofort zwischen die Blattachseln der großen Wedel zurück und sind dort sehr gut geschützt. Das Klima ist, typisch für die Ostküste, tropisch heiß und sehr feucht. Durch die Nähe zum Meer (ca. 3 km bis 6 km) steigt die Luftfeuchtigkeit nachts bis auf 100 Prozent und die Temperaturen sinken nur wenig ab. Es ist immer etwas windig.

P. berghofi, Jungtier

P. berghofi, Jungtier

Haltung und Zucht:
Die extreme Scheu im natürlichen Lebensraum verliert sich im Terrarium recht schnell und die Tiere werden ausgesprochen zutraulich. In einem 30 x 40 x 70 cm (B x T x H) großen Terrarium mit ausreichender Bepflanzung lassen sich die Geckos gut pflegen. Die Temperaturen sollten tags bis auf 35°C steigen und nachts etwas absinken. Ein bis zweimal täglich muß gesprüht werden. P. berghofi hat ein sehr hohes Lichtbedürfnis und zeigt nur bei guter Beleuchtung und gleichzeitiger Vorzugstemperatur ihre hübsche Färbung. Während der Reproduktionsphase legen die Tiere in sehr kurzen Abständen (etwa 14 tägig) zumeist Doppeleier, welche bevorzugt an Sansevieria spec. geklebt werden. Die Jungtiere schlüpfen nach etwa 36 Tagen und können in Gruppen aufgezogen werden.

Hans-Peter Berghof