Phelsuma astriata astriata

 

P. astriata astriata

P. astriata astriata

TORNIER, 1901

Kleiner Seychellen-Taggecko
Der Name leitet sich ab von astriata = nicht gestreift, da diese Art ursprünglich als eine durch das Fehlen des Lateralstreifens charakterisierte Variante von Phelsuma lineata beschrieben wurde

Synonyme:
1901 Phelsuma lineata var. astriata TORNIER, Zool. Anz., Leibzig, 24: 64.
1939 Phelsuma carinatum RENDAHL, ZOOL. Jb. (Syst.), Jena, 72: 277.
1939 Phelsuma carinatum maheense RENDAHL, Zool. Jb. (Syst.), Jena, 72: 278.
1942 Phelsuma astriata LOVERIDGE, Bull. Mus. Comp. Zool., Cambridge, Mass., 89: 455.
1948 Phelsuma astovei FITZSIMONS, Spec. Publ. Roy. South Africa, Robert Broom Commem.Vol., Cape Town: 235.
1962 Phelsuma astriata astriata MERTENS, Senckenb. biol., Frankfurt/M., 43: 88.
1962 Phelsuma astriata astovei MERTENS, Senckenb. biol., Frankfurt/M., 43: 89.
1980 Phelsuma carinata EVANS & EVANS, J. Zool., London, 191: 172.

Terra typica: Insel Mahé, Seychellen

 

P. astriata astriata, Weibchen

P. astriata astriata, Weibchen

Beschreibung:
Phelsuma astriata astriata ist eine mittelgroße Taggeckoart, die in beiden Geschlechtern eine GL von bis zu 13 cm erreicht und einen sehr schlanken Habitus aufweist. Die Grundfarbe ist ein leuchtendes Grün auf der Oberseite, das im Flankenbereich ohne scharfe Begrenzung in die weißliche Färbung der Unterseite übergeht. Auf dem Kopf befindet sich eine V-förmige rote Zeichnung.

Von der Schnauzenspitze bis zum Auge verläuft eine schmale rote Linie. Hinter dem Kopf haben die meisten Tiere ein oder zwei Querbänder. Diese können auch nur andeutungsweise vorhanden sein oder ganz fehlen. Auf dem Rücken befindet sich zumeist eine rote Mittellinie, zu deren beiden Seiten sich feine Querstreifen abzweigen. Es gibt auch Exemplare, die statt der Streifen eine Punktzeichnung aufweisen. Das hintere Drittel des Rückens sowie der Schwanz können türkisblau erstrahlen. Auf der Schwanzoberseite können schwach rötliche Querbalken vorhanden sein. Sowohl Männchen als auch Weibchen zeigen diese Farbausprägung.

Verbreitung und Lebensraum:
Phelsuma astriata astriata bewohnt die südlichen Inseln der inneren Seychellen ( Mahé, Silhouette, Thérèse, Frégate) sowie die davon weitab gelegene Insel Astove. Diese Phelsume besiedelt bevorzugt die Vegetation im Küstenbereich und lebt als Kulturbegleiter auf Kokospalmen, Agaven, Pandanuspflanzen und Bananenstauden. Das Klima im Lebensraum ist gleichbleibend tropisch warm mit nur geringen jahreszeitlichen Temperaturschwankungen. In der Terrarienhaltung fällt P. astriata astriata daher als sehr wärmeliebende Art auf.

P. astriata astriata, Jungtier

P. astriata astriata, Jungtier

Haltung und Fortpflanzung im Terrarium:
Beachtet man das große Wärme- und Lichtbedürfnis ist P.a.astriata leicht im Terrarium zu halten und zu vermehren. Paarungen und Eiablagen erfolgen das ganze Jahr hindurch, lediglich der Abstand zwischen zwei Eiablagen verlängert sich von etwa vier Wochen im Sommer auf etwa sechs Wochen im Winter.

Die Eier werden gerne in offene Bambusstäbe oder die Blatttrichter von Sansevierien gelegt und sind mit bis zu 12 mm in der Längsachse relativ groß. P.a. astriata ist ein Freileger und klebt das Gelege somit nicht an ein Substrat. Nach der Eiablage zeigt das Weibchen ein ausgesprochen aggressives Verhalten gegenüber dem Männchen, insbesondere wenn dieses sich dem Eiablageplatz nähert. Für etwa 1 – 2 Tage versucht sie vehement das männliche Tier aus dem Revier zu vertreiben. Um dem Männchen in dieser Zeit genügend Deckung zu bieten, ist eine dichte Terrarienbepflanzung vorteilhaft.

Werden die Eier bei konstant 28°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von ca. 70% inkubiert schlüpfen die Jungtiere nach 69 – 70 Tagen. Verringert man die Temperatur auf konstant 26°C brauchen die Tiere 85-87 Tage bis zum Schlupf. Ein bei 30°C inkubiertes Gelege benötigte 54 Tage. Bei Temperaturen von 28°C erhält man ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis, bei kühleren Inkubationstemperaturen überwiegen weibliche Jungtiere. Die kleinen Phelsumen haben beim Schlupf eine Größe von ca. 5 cm und zeigen bereits die Färbung und Zeichnung der Elterntiere. Ab etwa drei Monaten ist das Geschlecht deutlich erkennbar. Es empfiehlt sich aber die Tiere erst mit ca. einem Jahr zur Zucht zusammenzusetzen.

Dr. Ralph-M. Budzinski