Phelsuma sundbergi sundbergi

 

Phelsuma s. sundbergi

Phelsuma s. sundbergi

RENDAHL, 1939

Großer Seychellen-Taggecko
Dem schwedischen Kaufmann H. Sundberg gewidmet.

Belegexemplare:
Senckenberg-Museum, Frankfurt/Main, SMF 60110, SMF 60111-5, SMF 60116-9

Synonyme:
1939: Phelsuma sundbergi, Zool. Jb. (Syst.), Jena, 72: 274, Abb. 3 bis 5.
1942: Phelsuma mascareniensis (ex errore?) sundbergi, Loveridge, Bull. Mus. Comp. Zool., Cambridge, Mass., 89: 457.
1962: Phelsuma madagascariensis sundbergi, Mertens, Senckenb. biol., Frankfurt/M., 43: 108.
1981: Phelsuma madagascariensis (sundbergi) sundbergi, Böhme & Meier, Salamandra, Frankfurt/M., 17 (1/2): 12.
1981: Phelsuma madagascariensis, Crawford & Thorpe, Biol. J. Linn. Soc., London,15:30.
1985: Phelsuma sundbergi sundbergi, Gardner, Herpet. Journal, 1: 19.

Terra typica: Praslin, Seychellen

P. s. sundbergi, Weibchen

P. s. sundbergi, Weibchen

Beschreibung:
P. s. sundbergi ist mit ca. 23 cm bis 25 cm Gesamtlänge der größte Vertreter der Gattung Phelsuma auf den Seychellen.
Die Tiere haben einen schlanken Habitus. Die Männchen unterscheiden sich farblich nicht von den Weibchen. Sie können nur etwas größer und kräftiger werden. Einziger sicherer Geschlechtsunterschied sind die vergrößerten Präanofemoralporen, sowie eine Gelbfärbung der Kloakalgegend bei den Männchen.
Die Grundfärbung ist ein leuchtendes Lindgrün, welches auf dem Rücken durch unregelmäßig verstreute, kleine orangerote Flecken unterbrochen wird. Ein bla§roter Schnauzenstrich vom Nasenloch zum Auge und eine undeutliche V-Zeichnung zwischen den Augen sind vorhanden. Die Augen haben eine dunkelbraune Iris und sind gelb umrandet.

Die Extremitäten sind etwas heller gefärbt als der Rücken und marmoriert. Bauch und Schwanzunterseite sind gelblich-grau und gehen in eine gelbe Kehlfärbung über. Bei adulten Tieren haben die Lippenschilder eine zum Teil leuchtend blaue Farbe, welche sich bei Wohlbefinden über die Flanken erstrecken kann.
Bei Streß, sowie zu niedrigen Temperaturen sind die Tiere dunkel-olivgrün. Jungtiere sind wenige Tage nach dem Schlupf genauso prächtig gefärbt wie die Adulti.

Lebensraum:
P. s. sundbergi lebt auf den Inseln Chauve Souris, Curieuse, Denis, Marie Louise, Platte, Poivre und Praslin, wo das Valley de Mer der wohl bekannteste Fundort ist. Dort bevorzugen die Geckos die großen Coco-de-Mer-Palmen. Ansonsten leben sie aber auch auf anderen Palmen und Laubbäumen. Es herrscht ein feuchtwarmes Tropenklima ohne große Temperaturschwankungen. Die Tagestemperaturen liegen zwischen 25°C und 32°C, die relative Luftfeuchtigkeit bei etwa 75 Prozent und es weht meist ein frischer Seewind.

P.s.sundbergi, Jungtier

P.s.sundbergi, Jungtier

Haltung und Zucht:
Die Tiere fühlen sich bei 28°C bis 33°C am Tage und 23°C bis 25°C nachts am wohlsten. Einmal am Tag sollte das Terrarium überbraust werden . Es werden mit kurzen Pausen über das ganze Jahr zumeist Doppelgelege in monatlichem Abstand abgesetzt. Es empfiehlt sich aber eine Winterpause einzulegen. Zur Eiablage werden Bambusröhren bevorzugt. Eine Besonderheit dieser Unterart ist, daß die Weibchen kurz vor der Eiablage recht agressiv gegen die Männchen werden können.

Bei Temperaturen von 27°C bis 30°C schlüpfen die Jungtiere nach ca. 77 bis 100 Tagen. Sie sollten einzeln aufgezogen und nicht zu sehr gefüttert werden, da sie bei zu schnellem Wachstum zur sogenannten „Knickschwanzbildung“ neigen.

Hans-Peter Berghof