Phelsuma pusilla hallmanni

P.pusilla hallmanni

P.pusilla hallmanni

 

MEIER, 1989

 

Hallmanns Taggecko
Benannt nach Gerhard Hallmann

Synonyme:
1989 Phelsuma pusilla hallmanni MEIER, Salamandra, Bonn, 25 (3/4): 231, Abb. 1-6.

Terra typica: Andasibe, Ost-Madagaskar

 

P.pusilla hallmanni, Weibchen

P.pusilla hallmanni, Weibchen

Beschreibung:
Bei P. pusilla hallmanni handelt es sich um eine kleinere Phelsume, die eine Gesamtlänge von ca. 100mm erreichen kann. Der Körper wirkt leicht gedrungen, was vor allem auf den kurzen Kopf zurückzuführen ist. Die männlichen Tiere haben auf der Rückseite eine intensive Türkisfärbung, die in Ruhephasen jedoch auch in Olivtöne abschwächen kann. Versetzt ist der Rücken mit roten bis orangen Sprenkeln und Punkten, die teilweise sehr dicht aneinander sitzen, sodass sie auch einen durchgehenden Längsstreifen bilden können. Der Schwanz zeigt oftmals ein kräftiges Blau, welches teilweise bis in den Rücken hineinläuft. Begrenzt werden diese Farben an den Seiten von einer sehr deutlichen, zwischen den Vorder- und Hinterfüßen verlaufenden Laterallinie, die ein sattes Schwarz zeigt. Kopf- und Nackenbereich können blau gesprenkelt sein, die Augen zeigen oftmals eine leicht hellgrüne Umrandung.
Weibliche P. pusilla hallmanni haben als Gemeinsamkeit mit dem Männchen den schwarzen Lateralstreifen, sind jedoch im Allgemeinen schlichter gefärbt. Ihre Grundfarbe auf Rücken und Schwanz ist ein dunkleres Grün bis Blaugrün. Rote oder blaue Zeichnungen fehlen gänzlich, der Kopf ist Olivgrün.
Die Unterseite beider Geschlechter ist hellgrau, männliche Tiere zeigen mit zunehmendem Alter eine gelbliche Färbung im Bereich der Innenschenkel und der Porenregion.

Lebensraum:
Die kleine Taggeckoart konnte bis dato nur in Andasibe und seiner näheren Umgebung nachgewiesen werden. Das Regenwaldgebiet kennzeichnet sich durch relativ hohe Niederschlagsmengen (durchschnittlich 20 Regentage pro Monat) und kühle Wintertemperaturen, die in einstelligen Bereichen liegen können. Dort leben die Tiere paarweise oder in kleinen Gruppen auf Palmenarten und anderen Hölzern. Genauere Angaben können zwecks mangelnder Informationen noch nicht gemacht werden.

P.pusilla hallmanni, Jungtier

P.pusilla hallmanni, Jungtier

Haltung und Zucht:
Die Tiere werden paarweise gehalten, eine Gruppenhaltung wurde aufgrund der geringen Bestandsmenge in der Terrarienhaltung noch nicht getestet. In den Becken werden durch Bambusstäbe, andere Stöcke und Bogenhanf-Arten Möglichkeiten zum Sonnen, Verstecken und zur Eiablage geboten. Die Becken sollten über einen längeren Zeitraum nicht zu trocken sein, tägliches Sprühen wird angeraten. Empfindlich reagieren die Tiere auf höhere Temperaturen (> 30°C), v.a. wenn keine ausreichende Nachtabkühlung stattfinden kann. Im Sommer ist eine Außenhaltung absolut förderlich für Ausfärbung und Wohlbefinden. Unter künstlichem Licht verlieren die Tiere teilweise ihre roten Zeichnungselemente.
Die Fortpflanzung an sich gestaltet sich als unkompliziert. Die trächtigen Weibchen suchen für die Eiablage Sansevierientrichter, Bambusröhren o.ä. auf und legen dort ein Doppelei (Eifreileger) ab. Nachdem die Eier aus dem Becken entnommen wurden (Kannibalismus), schlüpfen die Jungtiere bei konstanten Temperaturen i.d.R. nach 40-45 Tagen. Sie weisen eine andere Färbung als die Elterntiere auf: Die komplette Oberseite zeigt ein helles Grau oder Anthrazit, welches erst im fortlaufenden Alter durch die Farben der adulten Tiere ersetzt wird. Der Lateralstreifen ist bereits ersichtlich, versetzt ist die Färbung durch kleine, dunkle Punkte, die im Bereich des Kopfes leicht grün sein können.
Bei der Aufzucht der Jungtiere gibt es immer wieder Probleme. Noch immer sterben Schlüpflinge oder mehrere Wochen alte Jungtiere ohne ersichtlichen Grund. Die Aufzucht zu geschlechtsreifen Tieren gelang bis dato nur in Einzelfällen, was die Tiere zu absoluten „Fortgeschrittenen-Pfleglingen“ macht.
Als Futtertiere eignen sich allerlei gängige Futtertiere, Brei und süße Früchte werden sehr gerne genommen. Aus Gründen der Verfettung sollte sparsam und bedacht gefüttert werden.

Martin Lubojanski