Phelsuma parva

 

Phelsuma parva

Phelsuma parva

MEIER, 1983

Kleiner Pfauenaugen-Taggecko,
Kleiner Vierflecken-Taggecko
Ableitung des Namens von parvus (lat.) = klein

Belegexemplare:
Holotypus: ZFMK 19315
Paratypen: ZFMK 19311-14, 19316-23, 34470-89

Synonyme:
1983: Phelsuma quadriocellata parva, Salamandra, Bonn, 19 (3): 117, Abb. 4-5.
2009: Phelsuma parva, Rocha et al., Molecular Phylogenetics and Evolution 52, 530-537

Terra typica: Tamatave

 

 

Phelsuma parva

Phelsuma parva

Beschreibung:
P. parva ist mit 8 cm bis 9 cm Gesamtlänge die kleinste aber, für mein Dafürhalten, farblich auch die schönste Art der Quadriocellata-Gruppe.
Die Grundfarbe ist ein leuchtendes Grün, welches auf Schwanz, Nacken und Schnauzenspitze Türkis werden kann. Die zwei deutlichen Posthumeralflecken hinter den Vorderbeinen sind blau umrandet. Kehle und Schwanzunterseite sind weiß, ebenso der durch einen schwarzen Lateralstreifen vom Rücken abgegrenzte Bauch. Die Extremitäten und der Schwanz sind dunkel gepunktet. Die Kopfzeichnung besteht aus einer v-förmigen roten Verbindung zwischen den Augen, sowie einem dunkleren Schnauzenstrich, der hinter dem Auge bis zu den Vorderbeinen verläuft. Die Augen sind gelb umrandet. Auf dem Rücken sind fast immer sehr große unregelmäßige, leuchtendrote Flecken vorhanden. Die Tiere besitzen einen relativ schlanken Habitus. Die Männchen lassen sich gut durch die gelblichen Präanofemoralporen, sowie die Verdickungen der Hemipenistaschen von den Weibchen unterscheiden.

Lebensraum:
Die Unterart kommt an der Ostküste von Madagaskar bevorzugt in Regenwaldgebieten vor. Die Verbreitung erstreckt sich – nach eigenen Erfahrungen – von Tamatave bis südlich von Manakara. Diese Phelsumen konnten in Regenwäldern mit einem feuchtwarmen Klima an mäßig sonnendurchfluteten Stellen von mir gefunden werden. Bevorzugter Aufenthaltsort sind Palmen und Pandanusgewächse.
In bewohnten Gegenden leben die Tiere aber auch an Häusern und können somit als Kulturfolger bezeichnet werden.
Die Tagestemperaturen liegen im regenreichen Südsommer bei über 30°C und gehen nachts nicht unter 20°C. In der Winterperiode können die Temperaturen 23°C bis 25°C tags und bis zu 10°C nachts betragen.

Phelsuma parva, Schlüpfling

Phelsuma parva, Schlüpfling

Haltung und Zucht:
Bei 30°C bis 32°C am Tage und Zimmertemperaturen in der Nacht lassen sich diese Geckos gut im Terrarium pflegen und züchten. Mit ein- bis zweimal sprühen täglich, sowie ständig feucht gehaltenem Bodengrund erreicht man die nötige Luftfeuchtigkeit.
Die Tiere können das ganze Jahr über meist Doppelgelege absetzen. Es empfiehlt sich aber durch eine kühlere Haltungsphase von zwei bis vier Monaten eine Legepause zu bewirken . Die Jungen schlüpfen nach 33 bis 45 Tagen bei Inkubationstemperaturen von 29°C bis 31°C am Tag und anschließender Nachtabsenkung. Bei der Aufzucht der Jungtiere sollte man durch Einsetzen kleinerer Pflanzen (z.B. Sansevieria, Farne o.ä.) für ein günstiges Mikroklima in der Aufzuchtdose oder dem Kleinstterrarium sorgen.
Leider ist das Verblassen der Farben von Nachtzuchtieren gerade dieser Subspezies ein Problem, welches jedoch auch bei den anderen Unterarten häufiger auftritt.

Hans-Peter Berghof