Inkubation

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josua
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Re: Inkubation

Beitrag von josua » Fr 18 Jan, 2013 17:51

Hallo Jan
Mein Pärchen ist jetzt schätzungsweise drei jährig, wobei der Mann ein halbes Jahr jünger ist. Ob die Jungtiere gross sind weiss ich nicht, da ich keine Schlüpflinge im Vergleich habe. Vergleiche ich sie aber mit anderen Arten derselben Gesamtlänge sind sie doch eher gross (und vor allem massiger). Würde mal sagen wie eine ornata (aber kleiner als Gabrielschlüpflinge). Bilder der Elterntiere siehst du ja bei mir auf der Homepage, die sind von der Postur nicht anders geworden, vor allem das Weibchen hat noch intensiveres Rot entwickelt und sie sind beide nochmals ein bisschen gewachsen hab ich das Gefühl, doch wie gesagt, an Masse sind sie im Verhältnis wie auf den Bildern. Ganz am Schluss auch ein Bild eines Schlüpflings (leider etwas verwackelt).
Oftmals wenn ein Tier geschlüpft ist und ich ein paar Tage später das zweite Ei aufmache, ist da ein fertig entwickeltes Jungtier, kurz vor dem Schlupf abgestorben drin. Sprich die Tiere entwickeln sich zu nahezu 100% bis kurz vor dem Schlupf, da sterben aber bei heikleren Arten die Hälfte ab, das muss doch irgendein Grund haben.
An den Eiern liegt es zu 100% sicher nicht, das hab ich getestet, hab schon Eier erhalten und hatte da dasselbe Problem, respektive Eier von meinen Tieren bei anderen Leuten schlüpften problemlos :(.
Es sagen immer alle, Phelsumeneier seien nicht heikel, doch ich hab (hoffentlich nach den Änderungen "hatte") im speziellen mit Guimbeaui meine liebe Mühe, dass sie schlüpfen.

lg

Lg
Josua

Jan
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Re: Inkubation

Beitrag von Jan » So 20 Jan, 2013 14:48

Moin Josua,

das klingt schon alles sehr merkwürdig. Vlt. liegt es ja tatsächlich am Inkubator, schlechter Gasaustausch, zu feucht, falsche Temperaturanzeigen oder sowas..

Bin gespannt ob es mit dem Thermocontroll besser wird. Ansonsten probier doch einfach mal meine "Methode" bei guimbeaui und ornata aus. Wie gesagt, bin damit immer gut gefahren. Seit ich wieder ornatas halte, habe ich allerdings alles in den beiden Zuchtbecken schlüpfen lassen, da die Mädels immer sehr warme Bereiche zur Eiablage genutzt haben. (Wie es scheint habe ich sogar einen Männerüberschuss bei den Nzten :-) ) Bin mitlerweile auch davon überzeugt, dass die Weibchen sich in einem gut strukturierten und beheizten Becken die besten Ablageplätze aussuchen, so dass man nicht unbedingt die Eier entfernen sollte.

Gruß Jan
Phelsuma ornata
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m.roesch
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Re: Inkubation

Beitrag von m.roesch » So 20 Jan, 2013 18:01

Hallo Josua

Ich schliesse mich der Ansicht von Jan an. Bin mittlerweile auch dazu übergegangen, den grossen Teil der Gelege im Terrarium zu zeitigen. Gerade bei den Eiklebern mache ich mir die Mühe nur noch selten, die Gelege in meine Steckschaum-Dosen zu überführen. Bisher habe ich damit ebenfalls sehr gute Erfahrungen gemacht. Zudem lässt sich die Zeitigungstemperatur durch stundenweise zugeschaltene Halogenspots, mit geringem Abstrahlwinkel, sehr gut kontrollieren, wenn dies denn überhaupt nötig sein sollte. Auf diese Art und Weise konnte ich schon männliche Nachzuchten von Phelsuma andamanense, Phelsuma borbonica ssp., Phelsuma flavigularis, Phelsuma malamakibo, Phelsuma pronki etc. zeitigen. Auf die Luftfeuchtigkeit habe ich dabei übrigens nie geachtet. Ein Phelsuma flavigularis Weibchen hat mehrere ihrer Eier rund 5cm unterhalb einer T5-Röhre gelegt/geklebt. Die Schlupfrate betrug 100% und mindestens ein Jungtier davon ist ein Männchen, Tendenz steigend. Eine hohe Luftfeuchtigkeit dürfte dort aber nicht geherrscht haben. Obwohl ja gerade Phelsuma flavigulairs in dieser Hinsicht als sehr extrem heikel gilt!

Hoffe, du hast bald mehr Nachzuchterfolge mit deinen Phelsuma guimbeaui. Probier doch einfach mal alles aus, wenn nichts schlüpfen sollte, sei es drum. So akut ist Phelsuma guimbeaui im Terrarienbestand nicht gefährdet, da mag es dies gut verkraften.

Viele Grüsse
Markus

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josua
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Re: Inkubation

Beitrag von josua » So 20 Jan, 2013 18:33

Hallo Markus
Eier, die nicht in Röhren geklebt sind sichere ich ebenfalls und entnehme sie nicht, doch gerade guimbeaui klebt sie in Röhren. Da seh ich nicht, wenn die Schlüpfen (sind mir so mal sechs cepi NZ eingegangen, weil ich den Schlupftermin verpasst hab. Zudem nehme ich den Adulti dann ihr Versteck, werd die also weiterhin raus nehmen.
Guimbeaui ist im Terrarienbestand tatsächlich (noch) nicht bedroht dank Budzinskis ;)! Ich weiss sonst niemanden, der sie wirklich im grösseren Stil zuverlässig zieht (ich spreche da nicht von zwei drei Jungtieren im Jahr). Sprich, falls Ralph und Silvia mal aus irgendwelchen Gründen nicht mehr weiter machen können, behaupte ich sterben mehr TIere als nachgezogen werden, sprich die verschwinden mit der Zeit vom Markt und es wird wieder attraktiv die ohnehin schon gefährdeten Bestände in Mauritius illegal einzuführen. Aber auch so gibt es bereits mehr suche als biete Anzeigen im Netz. Interessant finde ich, dass ich guimbeaui im Habitat vor allem an trockenen Stellen (eher ornata Biotop diesbezüglich) fand, gemessene Luftfeuchtigkeit bei ca. 40%, da dürften die Eier wohl wirklich nicht zu feucht benötigen. Ich hab sowieso eher den Eindruck, dass es bei mir kurzfristig zu feucht und nicht zu trocken war. Die Lüftung im Jäger ist ja sonst ganz gut. Dasselbe Problem mit der tiefen Schlupfrate hab ich aber leider nicht bloss bei den guimbeaui sondern bei allen maskarenen Arten, welche ich halte plus noch bei zwei drei weiteren Arten. Die ersten Weibchen sind wieder trächtig und in vier Monaten werd ich da wohl mehr darüber berichten können.
lg
Josau

Jan
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Re: Inkubation

Beitrag von Jan » So 20 Jan, 2013 23:26

Moin Josua,

bei Gelegen die in Röhren geklebt werden, verfahre ich meist so, dass ich kurz vor dem möglichen Schlupf den Eingang der Röhre mit Gaze verschließe.
Meist lässt sich die ungefähre Inkubationsdauer ja abschätzen.
Bei nachfolgenden Gelegen warte ich dann einfach ca. 3,5 Wochen ab und schließe die Röhren entsprechend wieder.

Was die guimbeauis betrifft, so gibt es schon noch den ein oder anderen Halter mit regelmäßigen Nzten, nur sind die so gefragt, dass die meisten gar nicht erst inserieren müssen. Wobei gerade in letzter Zeit ja auch immer mal wieder welche angeboten wurden. Bin aber ganz froh, dass man sie momentan nicht bei bekannten Schmugglern erwerben kann! Wobei wenn es nur nach der Nachfrage ginge, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass sich der Handel mit den ornata Wf lohnt... Aber die sind halt noch einfacher von 'ner Hauswand zu pflücken...

Hoffe du hast diese Saison mehr Erfolg!

Gruß Jan
Phelsuma ornata
Phelsuma standingi

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Re: Inkubation

Beitrag von m.roesch » Mo 21 Jan, 2013 11:12

Guten Morgen Josua

Mit der Kontrolle ist es wirklich so eine Sache. Wenn bei mir ein Gelege in einen Bambus geklebt wurde, so stülpe ich einfach eine Heimchendose darüber. Sprich, in die Dose wird ein Loch mit dem Durchmesser des Bambus geschnitten und dann die Dose auf letzteren gestülpt. Zur besseren Durchlüftung lässt sich der Deckel der Dose übrigens auch mit einem Damenstrumpf ersetzen, dies braucht es nach meiner Erfahrung aber nicht. Funktioniert hervorragend und bisher sassen 100% aller Schlüpflinge in den Dosen und nicht im Bambus. Zudem ist man bei der Einrichtung der Terrarien ja ziemlich frei. So versuche ich jeweils, jeden Bambus für mich gut zugänglich zu integrieren. So kann ich diese jederzeit ohne grossen Aufwand kontrollieren. Wie gesagt, bisher mit sehr guten Ergebnissen.

Ich gehe da halt ganz nach dem Prinzip: Trial and error!

Viele Grüsse
Markus

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Re: Inkubation

Beitrag von josua » Mo 21 Jan, 2013 13:46

Hallo Markus
Naja, bei mir sind die cepis im Bambus geblieben, hatte vier gelege, eines sah ich grad mal rein flitzen und konnte es bergen, eines schlüpfte nicht und den Rest fand ich tot :(

Lg
Josua

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Re: Inkubation

Beitrag von mystus81 » So 10 Mär, 2013 10:49

Hallo Jousa,

das mit den guimbeaui ist nicht ganz richtig du kennst doch noch jemanden der größere Stückzahlen dieser Art zieht.Wenn du mich in Göttingen danach gefragt hättest hätte ich dir das gerne gesagt.Die Zucht klappt jetzt schon seit zwei Jahren sehr gut und der Ausfall an Schlüpflingen ist so gut wie null.Letztes Jahr hab ich nur leider ein Gelege selbst vernichtet.Sind letztes Jahr 17NZ gewesen darunter auch mehrere Böcke.

So jetzt bin ich aber vom Anfänglichen Theme abgekommen.

Zur Inkubation: Ich denke das man schon einiges mit der Temperatur machen kann. So inkubiere ich seit mehreren Jahren lat.lat.,lat. angularis und modesta leiogaster nach gewissen Temperaturen mit Nachtabsenkung und erhalte so genau die Gewünschten Geschlechter.Mit Sicherheit ist es aber so das dies nicht auf alle Phelsumen zutrifft und noch andere Faktoren mit reinspielen.Bei den oben genannten Arten aber wahrscheinlich nicht so sehr.

Ich überführe alle Gelege meiner Tiere in den Inkubator (ausser Eier an der Scheibe).Ich persönlich verstehe nicht das man Eier nicht aus den Bambus oder was auch immer bekommt wenn es doch so einfache Lösungen gib. Siehe Taggecko XX Bericht Thomas H. (hoffe das darf man so schreiben mit dem Namen???).

Die Eier kommen nach der Entnahme auf ein Stück Styropor das ich etwas aushöhle um die Eier zu fixieren.Dieses Stück Überführe ich in eine Heimchendose (Deckel dieser mit Löscher versehen). In dieser Dose befindet sich eine Sicht Vermiculit was immer feucht gehalten wird.Hier gibt es eine einfache Methode zu schauen ob das Vermiculit noch feucht genug ist,der sogennanten Fingertest.Dies einfach mal googlen,meist ist dies aber auch auf der Verpackung beschrieben.Zusetzlich habe ich noch eine Schale mit Wasser im Inkubator stehen,was aber glaub ich nicht nötig wäre aber Ihr wisst ja: Never Touch a Running System

So und dann musst du einfach nur noch warten bis die Tiere schlüpfen.

Zu Schimmel an den Eiern kann ich nur sagen das dies nach meiner Erfahrung immer dann passiert wenn Schmutz an den Eiern haftet.DIes kann Vermiculit sein aber genau so Pflanzenboden,Bambusstaub oder was auch immer sonst.Ein weiteres Problem ist wenn man mehrere Gelege in einer Dose inkubiert (mache ich auch).Hier ist es mir dann schon öfter passiert das geschlüpfte Tiere über die anderen Eier rennen und Reste der Feuchtigkeit (Schleim/Blut keine Ahnung was alles,jeder weiss was ich meine denke ich) über diese schmieren.Diese stellen schimmel bei mir dann zu fast 100%)Daher achte peinlichst darauf das die Eier sauber sind.Ob meine Beowachtungen stimmen kann ich nicht sicher sagen da in der Natur sicher auch schon das eine oder andere mal Dreck an den Eiern haftet und deswegen die Phelsumen noch nicht ausgestorben sind.

Denke aber das der Weg von Markus R. der richtige ist.Wir hantieren auch meiner Meinung nach viel zu viel an den Tieren herum,die Natur ist schlauer als wir Menschen auch wenn wir dies nicht einsehen möchten und alles manipulieren wollen/müssen.

Bei cepediana und ornata konnte ich ähnliche Erfahrungen wie Markus machen.Eier in den oberen Regionen der Terrarien waren zu 70 - 80% Männchen in den unteren ausschließlich Weibchen.Denke hier reguliert die Natur schon so einiges.Man muss aber auch fairer weise dazusagen das dieses Ergeniss aber auch von der Haltung abhängt : einzeles Terrarium,Terrarienzimmer (dort herrschen vermutlich höhere Temperaturen als in dem Zimmer mit einzelen Terrarium,Beleuchtung allgemein usw.usw.)

So habe ich jetzt was vergessen????


Viele Grüße
Björn

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Re: Inkubation

Beitrag von josua » So 10 Mär, 2013 13:10

Lieber Björn
Herzlichen Dank für deine Ausführungen, die Inkubatoren laufen bei mir bereits wieder heiss, ob die nun schlüpfen weiss ich noch nicht (einiges ist bereits geschlüpft und konnte bisher keine Ausfälle verzeichnen, auch wenn die "Problemarten" noch nicht nach sind). Auf alle Fälle bildete sich mit der neuen Methode (Steckschaum) kein Schimmel mehr und ich bin guter Hoffnung. Die Maskarenen beginnen leider immer etwas später mit der Ablage, so habe ich erst ein paar Gelege von cepediana (ornata, guimbeaui, inexpectata, ... haben noch nicht abgelegt).

liebe Grüsse
Josua

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