Phelsuma laticauda mit grossen Kalksäckchen

Probleme bei der Fütterung? Welche Vitamine und Mineralstoffe? Hier geht es rund um die Ernährung unserer Pfleglinge.
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Dieter
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Phelsuma laticauda mit grossen Kalksäckchen

Beitrag von Dieter » Mo 08 Nov, 2004 12:42

Hi zusammen
Mein Phelsuma laticauda Weibchen hat sehr grosse Kalksäckchen hinter dem Kopf, was auf eine zu hohe Kalziumgabe hinweist. Nur, ich gebe den Tieren schon seit einem Jahr kein zusätzliches Kalzium (ausser im Korvimin) mehr. Trotzdem werden die Säckchen eher grösser als kleiner. Das Männchen hat diese Säcke nicht. Woran kann das liegen?
Das Hauptfutter besteht aus Insekten (Fliegen, Grillen usw.), gelegentlich mit Korvimin ZVT bestäubt. Hin und wieder gibt es auch Früchtebrei.

Ich habe mal ein Bild ins Netz gestellt:

http://homepage.hispeed.ch/humbel/phelsuma/ph_l_1.jpg

Gruss Dieter

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living-jewels
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Beitrag von living-jewels » Mo 08 Nov, 2004 14:46

Hallo Dieter,

Ich denke dass die Ausmaße der Kalkeinlagerungen noch im erträglichen Bereich sind und das Tier nicht wirklich stören. Laticaudas sind ja bekannt dafür dass sie schnell zu Kalkeinlagerungen neigen!

Hier ein kleiner Bericht zu diesem Thema: http://www.ig-phelsuma.de/gesundheit/kalksack2.phtml

Der Grund für diese ausgeprägten Endolymph-Säckchen ist in der Tat nur sehr schwer nachzuvollziehen, da Du keinen Kalk zufütterst!
Legt das Tier denn noch in regelmäßigen Abständen befruchtete Eier?
Was für einen Bodengrund verwendest Du in Deinem Terrarium?

Viele Grüße,
Frank Schreiber

Halte diverse Phelsumen, nachtaktive Gekkonidae, Mantellen und europäische Landschildkröten.

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Dieter
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Endolymph-Säckchen

Beitrag von Dieter » Mo 08 Nov, 2004 23:29

Hallo Frank
Besten Dank für deine Antwort. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass das Tier durch die Säcke beeintächtigt wird. Andererseits finde ich es eigenartig, dass die Säckchen immer noch wachsen, obschon eine bewusste Zufuhr von Kalzium schon länger nicht mehr stattfindet, also muss die Kalziumzufuhr zu einem grossen Teil übers Futter kommen (zu einem grossen Teil Fliegen, aber auch kleine Grillen, Wachsmaden, gelegentlich ein Mehlwurm und hin und wieder Baby-Früchtbrei). Ich möchte verhindern, dass es doch noch zu einer Beeinträchtigung kommt, aber dazu müsste ich erst mal die Herkunft kennen.
Das Weibchen hat zu meinem Bedauern bisher überhaupt noch nie Eier gelegt. Der Terrariumgrund besteht je zur Hälfte aus Terrariumhumus mit Moos und einem Wasserteil.
Wenn ich nicht weiss, woher das Kalzium kommt, kann ich auch nicht gegensteuern. Ich habe mir auch schon überlegt, ob das Ganze mit dem UV-Licht zusammenhängt, da Vitamin D3 benötigt wird, um Kalzium in Knochen einzulagern. Ich habe aber eine ReptiGlo 8.0-Röhre im Terrarium und die Tiere sind häufig in unmittelbar in der Nähe dieser Röhre.

Viele Grüsse

Dieter

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Beitrag von living-jewels » Di 09 Nov, 2004 11:02

Hallo Dieter,

da ich aus Deiner ursprünglichen Nachricht herauslesen kann, dass Du das Tier mehr als ein Jahr in Deinem Bestand hast, gehe ich davon aus, dass das Tier doch Gelege absetzt, welche allerdings auch gleich wieder gefressen werden.
Ergo: Eischale - Kalziumzufuhr.

Allerdings solltest Du auch eine Abnahme der Endolymph-Säckchen während der Eiproduktion wahrnehmen können!

Ich konnte bisher noch bei keinem adulten, weiblichen Tier beobachten, dass es keine "Wachseier" (unbefruchtete Eier) ansetzt bzw. legt, was bei meinen Tieren sehr häufig in den späten Abendstunden geschieht.

Kennst Du das genaue Alter des/der Tiere/s oder sind es Wildfänge?

All meine Weibchen decken Ihren Kalziumbedarf zum Teil auch aus dem Bodengrund, welcher sich aus 2/3 Torfkultursubstrat und 1/3 Sand-Kies-Gemisch (1-3mm Körnung) zusammensetzt. Sie nehmen einzelne Sandkörnchen auf.

Einen Zusammenhang mit der Beleuchtung ist m.M. nach auszuschließen.
Aber vielleicht kann mich da jemand eines Besseren belehren!?

Viele Grüße,
Frank Schreiber

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Beitrag von Dieter » Mi 10 Nov, 2004 23:17

Hallo Frank
Kann sein, dass sie unbemerkt Eier hatte, befruchtet oder unbefruchtet, ich habe aber nie welche gefunden. Fressen die denn auch befruchtete Eier, hab ich noch nie gehört?
Ich muss dazu sagen, dass mein bisheriges Terrarium sehr stark bewachsen und daher recht unübersichtlich war. Ich habe die Tiere aber vor etwa einem Monat in ein grösseres Terrarium gezügelt, welches (mindestens im Moment) deutlich weniger Versteckmöglichkeiten bietet.
Das genaue Alter der Tiere kenne ich nicht, da es Farm-NZ aus Madagaskar sind. Ich habe sie aber nunmehr seit bald 1 1/2 Jahren.

Gruss Dieter

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Beitrag von living-jewels » Do 11 Nov, 2004 9:11

Hallo Dieter,

laut anderen Phelsumenhaltern ist es schon des öfteren vorgekommen, dass befruchtete Eier gefressen wurden, vor allem bei der Gruppenhaltung von Phelsuma klemmeri (Weibchen untereinander).

Waren Deine "Farm-NZ´en" denn schon ausgewachsen als Du sie bekommen hast? Es wäre natürlich auch möglich dass Deine Tier altersbedingt nichtmehr zur Reproduktion schreiten!

Ein stark bepflanztes Terrarium erschwert natürlich die Suche nach den Eiern, das kenne ich nur zu gut! :roll:

Bei Tieren wie lat. lat. sind die Eier allerdings deutlich im Rumpf des Weibchens an Rundungen zu sehen, auch durch die Bauchhaut schimmern die Eier gut hindurch, so dass man eine bevorstehende Eiablage meist an der Leibesfülle des Weibchens erkennen kann!

Aber mal wieder zum eigentlichen Thema...
Was für Trinkwasser bietest Du Deinen Tieren, Leitungswasser welches stark kalkhaltig ist, fördert natürlich auch die Bildung der Endolymph-Säckchen!

Viele Grüße,
Frank Schreiber

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Beitrag von Dieter » Fr 12 Nov, 2004 19:10

Hallo Frank
Die Tiere waren schon relativ gross, als ich sie bekam, aber vor allem das Männchen ist schon noch deutlich gewachsen. Ich habe jetzt seit drei Wochen noch ein zweites Weibchen, welches aber im Moment noch in einem Quarantänebecken sitzt. Mal sehen, was denn passiert, wenn ich es in ein paar Wochen zu den anderen setze.
Da wir ziemlich hartes Wasser haben, verwende ich immer ein Gemisch aus etwa 1/3 normalem Leitungswasser und 2/3 filtriertem Wasser (Aktivkohle) und dies zum Befüllen des Wasserteils sowie auch zum Sprühen. Von daher glaube ich auch nicht, dass sie sehr viel Kalzium zugeführt bekommen, aber es ist sicher eine Überlegung wert. Trinken denn Phelsumen viel Wasser? Ich habe meine noch nie explizit dabei beobachtet.

Gruss Dieter

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Beitrag von living-jewels » Sa 13 Nov, 2004 11:02

Hallo Dieter,

bei der Gruppenhaltung von Laticauda würde ich höchste Vorsicht walten lassen, auch Weibchen können sehr agressiv gegeneinander sein!

Meinen Beobachtungen zufolge trinken Phelsumen meistens kurz nach Sonnenaufgang und oftmals nach üppigen Mahlzeiten, dickes Heimchen oder Mehlwurm, etc.

Gruß,
Frank Schreiber

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Beitrag von Dieter » Sa 13 Nov, 2004 18:17

Besten Dank, das mit der Gruppenhaltung weiss ich. Ich hatte anfangs schon mal ein zweites Weibchen (nicht 100% sicher) in der Gruppe und dieses wurde arg unterdrückt, so dass ich es rausnehmen musste. Jetzt möchte ich es doch noch einmal versuchen. Ich habe ja zwischenzeitlich auch ein grösseres Terrarium für die Phelsumen. Ich werde die Tiere nach der Zusammenführung natürlich genaustens beobachten. Jetzt sind sie in 2 Terrarien gleich nebeneinander, so dass sie sich geneseitig sehen können.

Gruss Dieter

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