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Hier geht es z.B. um Terrariengrößen, Einrichtung, das viel diskutierte Thema "Licht", u.v.m.
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Geth
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Anfänger

Beitrag von Geth » Mo 31 Jul, 2006 16:18

Hallo erst einmal,

ich interessiere mich seit kurzem sehr fuer die Anschaffung eines Terrariums, nach ausgiebigem lesem in diesem und weiteren Foren bzw Buechern die ich mir angeschafft habe, denke ich ddas ich auch eine gewisse Vorstellung von dem habe was auf mich zu kommt :)

Aber einige Fragen sind dennoch offen, auch wenn - oder zum Teil auch weil- ich hier schon fast alles gelesen habe (Fuer einen Anfaenger ist es z.T. etwas viel, aber ich denke mit der Zeit kommt das Verstaendnis)

Meine wichtigste Frage ist die der Beleuchtung im Terrarium.
Ich habe gelesen, das mehrere Arten der Beleuchtung notwendig sind, als Licht ansich, fuer die Waerme und die UV Strahlen zum bilden vom Vitamin D3.

Damit ihr mir auch moeglicherweise helfen koennt erstmal ein paar Daten vor meiner eigentlichen Frage:
Ich bin zu dem "fast" sicheren Entschluss gekommen mir ein Paerchen Phelsuma laticauda oder ein Paerchen Phelsuma quadriocellata zu halten, da es schoene und "Anfaengerfreundliche" Tiere sind die nicht den ganzen Tag auf dem Boden rum liegen, sondern auch "klettern". Ich hoffe das ist soweit richtig?

Nun stellen sich die ersten Fragen, ich war im Zoofachgeschaeft und habe auch prompt ein Terrarium gesehen was in etwa den Anspruechen entspricht. Es ist komplett Verglast mit Luftschlitzen oben und vorne (Jew. ca 6x30cm) und 2 Schiebetueren vorne. Die Abmaße sind ca 40x30x50 (BxTxH). Erstmal soweit, ist das Ausreichend/Zweckgemaeß und zu Verwirklichen?

Desweiteren sind dort keine Lampen vorhanden, was brauche ich also fuer ein Terrarium dieser Groeße an Lampen? (Es ist ein Kellerraum mit geringem Sonnenlicht) Ich frage echt ungern, und man soll nicht denken ich habe mir selbst noch keine Gedanken gemacht, aber dem Angebot bzw bei den ganzen Tips hier habe ich den Ueberblick verloren, ich denke jemand mit mehr Erfahrung kann mir da vielleicht weiterhelfen :roll:

Wenn es irgendwann dann mal so ist das das Terrarium fertig ist und die Tierchen kommen koennen, wo bekomme ich diese her? Habe gelsen das es im Zoofachgeschaeft nicht sinnvoll is zu kaufen, also lieber vom Zuechter selbst, aber wo bzw wie finde ich einen solchen?


Ich danke im vorraus, auch wenn ich nicht der erste mit solchen "Anfaengerfragen" bin :)


Gruss Christian

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tina_86
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Beitrag von tina_86 » Mo 31 Jul, 2006 18:05

Hallo.

Wenn du dir wirklich Taggeckos anschaffen willst ist dieses Buch eigentlich ein muss: Faszinierende Taggeckos - Die Gattung Phelsuma von Hallmann. Aber vielleicht hast du das ja schon.

Aslo ich finde 40x30x50 für laticaudas oder quadiocellatas zu klein. Eine Abmessung von z.B. 60B*50T*80H würde ich empfehlen, wobei größer und insbesondere höher immer besser ist.

Wenn dann alles fertig ist, am besten Nachzuchten beim Züchter kaufen. Dort bekommt man dann auch oft noch hilfreiche Tipps und die Tiere kommen aus guten Händen. Züchter in deiner Nähe kannst du z.B. in den Züchterlisten finden: http://www.ig-phelsuma.de/zuechter.phtml
Oder du suchst dein Wunschtier in den Kleinanzeigen: http://www.ig-phelsuma.de/kleinanzeigen/index_o.html

Zur Beleuchtung äußert sich bestimmt noch jemand ...
Phelsuma laticauda laticauda
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Dieter
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Beitrag von Dieter » Mo 31 Jul, 2006 18:29

Hi Christian
Eins vorweg, ich finde es super, dass du dich ausgiebig informierst, bevor du was kaufst.
Dein ausgewähltes Terrarium finde ich deutlich zu klein, da ist mein Aufzuchtbecken schon grösser. 60x40x80 sollten es m.E. schon sein.
Es ist richtig, dass du für die Beleuchtung die drei Komponenten Licht, UV und Wärme brauchst. Für die Lichtversorgung schlage ich dir T5-Vollspektrumröhren (Kennzahl 960) oder ein HQI/HCI-Strahler mit "D"- oder "NDL"-Brenner vor. Für die UV-Versorgung setze ich bei dieser Terrariumgrösse auf D3-Kompaktlampen (z.B. von Arcadia oder LuckyReptile). Eine 23W-Lampe genügt. Und zuletzt für die Wärme: Da setze ich bei den Phelsumen ganz normale NV-Halogenspots ein, aber du kannst natürlich auch 240V-Halogenspots nehmen. Anzahl und Leistung musst du ausprobieren, bis die Temperatur passt. Es lohnt sich immer, mehrere Spots zu nehmen und diese einzeln schaltbar zu installieren, dann kannst du bei Bedarf einzelne Spots zu- oder abschalten (z.B. bei Hitzeperioden).
Sehr gute T5-Röhren inkl. Installationsmaterial bekommst du z.B. bei www.terra-lights.de .
Wenn du weitergehende Infos zu Terrariumbeleuchtungen suchst, kannst du dir z.B. meine Beleuchtungsseite anschauen: --> http://www.dihu.ch/technik/beleuchtung/beleuchtung.htm .
Tiere suchst du am Besten bei einem Züchter, der kann dir dann sicher auch noch ein paar Tipps mit auf den Weg geben. In Zoo"fach"geschäften wissen sie meistens nicht wirklich Bescheid. Phelsuma laticauda ist übrigens sehr scheu. Wenn dein Terrarium an einem stark frequentierten Ort stehen soll, weichst du besser auf eine weniger scheue Art wie Phelsuma quadriocellata oder lineata aus.
Phelsumen sind im Übrigen innerartlich sehr aggressiv und sollten daher 1.1 gehalten werden. 2.0 geht nie gut, 0.2 oder 1.2 meistens auch nicht. Also achte genau auf's Geschlecht, wenn du Tiere kaufst.

Gruss Dieter

Geth
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Beitrag von Geth » Mo 31 Jul, 2006 20:41

Ich danke euch erstmal fuer die Ausfuehrlichen und schnellen Antworten.

Das mit der Terrariumgroeße werde ich mir zu Herzen nehmen.
Auch bin ich dankbar ueber die kleine Artenbeschreibung, dann werde ich wohl doch eher zu Phelsuma quadriocellata oder lineata tendieren.

Was mir aber ein wenig aufstoesst sind die Preise der T5 Roehren. Gibt es hier keine Moeglichkeit duch normale Halogenroehren oder andere Leuchten ein aehnliches Spektrum zu bieten? Wenn z.B. HQI ausreicht, wieviel Watt braucht der in etwa? Kann es mir absolut nicht vorstellen.


Nun mache ich mir auch noch Gedanken ueber die Bodenbeschaffenheit. Ich habe gelesen, das Seramis o.ä. gut das Wasser speichert und damit gut fuer die Luftfeuchtigkeit ist. Allerdings soll es vorkommen, das die Tiere dies Verschlucken koennen. hat jemand damit Erfahrungen? Oder was wird sonst ueblich als Untergrund benutzt?

Und habt ihr Waermekissen oder Heizschlangen im Boden? Habe Angst das es am Boden zu kalt wird wenn nur die Lampen von oben leuchten. (Muessen die eigentlich alle IM Terrarium sein oder muss das nur beim UV Licht sein? Da es warscheinlich ein Glassterrarium wird, ist der Aufwand ausserhalb geringer (und der Schutz der Tiere ist hoeher).


Gruss Christian

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tina_86
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Beitrag von tina_86 » Mo 31 Jul, 2006 20:59

Hi nochmal.

Zum Thema Bodengrund: ich verwende Terrarienerde (die ist ungedüngt) und darunter befindet sich eine Schicht Seramis als Dränage. Hab damit bis jetzt keine schlechten Erfahrungen gemacht. Nur bei kleineren Terrarien empfielt sich Erde nicht, kann dann sehr schnell schimmeln. In die Erde kannst du dann direkt oder in Töpfen die Pflanzen reinsetzen.

Ein Wärmekissen benötigen die Phelsumen nicht. Im Regenwald gibt es ja auch keine Fußbodenheizung :wink: . Ein Temperaturgefälle simuliert den natürlichen Lebensraum, die Tiere können frei wählen welche Temperatur gerade angenehm für sie sind. Und wie Dieter schon sagte musst du das mit der richtigen Temperatur ausprobieren. Das kommt auch auf den Standort des Terrariums an.

Ich würde dir empfehlen die Beleuchtung ausen in einem Beleuchtungskasten unterzubringen. Den kann man leicht selbst bauen. Jedoch musst du beachten, dass UV-Licht nicht durch Glas geht. Das heist UV-Lampen müssen direkt über der Drahtgaze (nicht Lochblech wie üblicherweise in den Lüftungsschlitz eingefügt) angebracht werden.

Mfg
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Dieter
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Beitrag von Dieter » Mo 31 Jul, 2006 21:07

Hi
Terraristik ist ein teures Hobby, das ist nun einfach mal so. T5-Lampen sind relativ teuer, HQI-Strahler ebenfalls und eine echte Alternative gibt es nicht. Also wirst du wohl in den sauren Apfel beissen müssen (oder auf Reptilien verzichten). Eine Zusammenstellung der erhältlichen Leistungen findest du auf meiner Seite.

Gruss Dieter

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Beitrag von tina_86 » Mo 31 Jul, 2006 21:14

Wie es mit den Preisen bei T5 Röhren aussieht weis ich nicht. Aber vielleicht findest du als Alternative bei e-bay einen gebrauchten HQI Strahler. Mit etwas Glück kann man den günstig bekommen. Aber eines von beidem muss für ausreichendes Licht schon sein.
Ich würde darauf achten, dass es ein HQI Einbaustrahler ist. Da ist das Vorschaltgerät extern gelagert. Die Lampe ist somit nicht ganz so groß und schwer wie ein normaler Strahler.
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Fletscher
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Beitrag von Fletscher » Mo 31 Jul, 2006 22:44

Hallo Christian,

Zum Terrarium:
Dass die von dir genannte Größe zu gering ist, haben ja die Vorposter bereits geschrieben. Ich weiß nicht, was das Terrarium in der Zoohandlung kosten sollte, aber gehe mal davon aus, dass du für den gleichen Betrag oder sogar weniger ein Terrarium nach deinen Wünschen vom privaten oder auch gewerblichen Terrarienbauer bekommst. Dann kannst du gleich oben einen größeren Gazeeinsatz anbringen lassen und vorne einen senkrecht ausgerichteten Lüftungsschlitz. Das ist bei Phelsumen besser bezüglich Reinigung. Die verrichten nämlich gerne ihr Geschäft im Bereich der Frontscheiben und eine normale Stufenlüftung sieht in kurzer Zeit ziemlich zugesch... aus :wink:

Zur Beleuchtung:
Da dein Becken im Keller stehen soll (brrr ...) , würde ich als Hauptbeleuchtung einen HQI-Strahler wählen, da der neben dem sehr guten Lichtspektrum auch schon ganz ordentlich Wärme erzeugt.
Dann eine UV-Röhre oder UV-Kompaktröhre und noch kleine Halogenspots für Sonnenplätze (siehe Dieter). Alles kann man, wie auch schon erwähnt in einem Beleuchtungskasten integrieren.

Bodengrund:
Ist eigentlich unerheblich, da sich die Phelsumen da so gut wie nie aufhalten, sondern bevorzugt im oberen Bereich. Das ist auch der Grund, warum Heizmatten absolut überflüssig sind in einem Phelsumenterrarium. Ich verwende als Bodengrund Seramis als Drainage und darüber Rindenmulsch (Reptibark). Das speichert gut die Feuchtigkeit und erhöht so die Luftfeuchte.

Dass Phelsuma laticauda generell nur scheu sind, kann ich nicht bestätigen. Meine fressen aus der Hand. Das ist wie bei allen Phelsumen auch etwas abhängig von den Individuen und davon, wie intensiv man sich mit ihnen beschäftigt.
Viele Grüße,
Fletscher
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