Liebe Freunde,
meine Artenschutzbehörde hat sich nun auch bei mir gemeldet (!)
Tiere aus der Zuchtlinie von Thomas Hofmann gelten als beschlagnahmt.
Begründet wird dies mit dem Satz.
Ein Zoologischer Garten ist DIENSTLICHER als die private Hand!
Da ich schlagartig das Interesse an meinen Tieren verloren habe und den Behörden mitgeteilt habe, sie dürfen die Tier sofort abholen, wurde mir WIRKLICH sehr freundlich geantwortet, dass sie gar nicht wissen an welchen Zoo sie die Tiere noch abgeben sollen. Natürliche Parameter, also extreme Wärme und gleichzeitig eine starke Nachtabsenkung währen schließlich nur ein Beispiel weshalb die pflege von Phelsuma Pronki nicht die leichteste sei und schließlich könnten nur sehr wenige Zoos diese Haltungsansprüche optimal erfüllen.
Da ich nur über ein einziges Tier aus der Linie von Herrn Hofmann verfüge, darf vermutlich das zweite Tier brav und einsam sitzen bleiben
Es handelt sich also nur um ein WEIBCHEN das ich abgeben muss!
Meine Optionen sehen demnach so aus...
Weibchen abgeben und Männchen behalten
Männchen und Weibchen behalten, aber nicht züchten
Oder ich spende beide Tiere an eine Zoologische Institution
Mein Gelege das ich bereits seit 42 Tagen Inkubiere muss ich zu meiner eigenen Sicherheit zerstören (!!!!!)
Ich möchte meine Behörde trotzdem loben, sie scheint zumindest ein FACHWISSEN von diesen sensiblen Tieren zu besitzen und nicht nur geistlose Bürokratie im Kopf zu haben! Ich finde es schon sehr schade, dass ein Gecko, dessen Lebensraum definitiv in den letzen Jahren auf Madagaskar um die hälfte dezimiert wurde, nun auch in der Terraristik droht wegzubrechen. Viele Optionen scheint es für die spektakulären kleinen Krabbler nicht mehr zu geben...
Wo auch immer dieser Konflikt entstanden ist, es ist lediglich ein Anhang 2 Tier, wie viele andere Phelsumen auch und ich persönlich kann ja nichts dafür, dass zufällig aus der Linie, aus der meine Nachzuchten stammen etwas illegales passiert sein soll. Ich fühle mich betrogen. Bleibt zu überprüfen, wie viele Nachzuchten der Ursprungstiere zukünftig eingesammelt werden müssen, bis das ein Ende hat, denn inzwischen sind es viele... sehr viele sogar!
Definitiv sollten in DEUTSCHLAND einheitlich und konsequente Gesetze gelten. Warum muss z. B. Halter A seine Tiere abgeben, während Halter B in einem anderen Bundesland vergnügt mit den Tieren der selben Linie weiter züchten und sogar verkaufen darf? Halter C hingegen hingegen muss option 3 folgen, die besagt, dass die Tiere zwar geduldet werden, aber anders wie bei Halter B nicht gezüchtet werden dürfen. Halter B darf nun zwar seine Tiere weiter verkaufen, aber nicht in das Land von Halter C, da dort ein offizielles Zuchtverbot mit den Tieren aus der Linie von Thomas Hofmann ausgesprochen wurde. ist kompliziert und total bescheuert nicht wahr?
Dabei ist die ganze Aktion schon vorne weg egal, denn das Ausland reagiert gelassen und züchtet fröhlich weiter und in der Schweiz grinst man nur..."Jaja die Deutschen und Ihre Bürokratie", wissen die denn nicht das wir auch Tiere haben?
Ich hoffe sehr, dass auch einige Behörden in diesem Forum aktiv sind, um sich zu Bilden, lesen und begreifen, auf welche Art und Weise hier kontrovers gehandelt wird. Artenschutz ist sehr wichtig, aber er darf nicht durch Unwissenheit MISSBRAUCHT WERDEN, um die Arterhaltung und damit auch die Zucht heikler Pfleglinge, wie es Phelsuma Pronki NOCH ist, zu schädigen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass eine öffentliche Kundgebung des gesamten Vorfalles an die Medien zwar einen Skandal für die gesamte Terraristik Szene bedeuten könnte, aber vor allem würde es die individuell Handelnden Artenschutzbehörden treffen, samt Verursacher, da dieser Vorfall sehr zwiespältig und ganz bestimmt nicht korrekt ist. An dieser Stelle würde ich mich sehr über Ihrer Argumentation freuen.
WENN möglichst viele ARTEN langfristig erhalten bleiben und das 21. Jahrhundert überstehen sollen,(DENN NOCH NIEMALS WURDE DURCH DEN MENSCHEN SOVIEL LANDFLÄCHE ZERSTÖRT WIE ES AKTUELL DER FALL IST) dann muss folgendes klar sein!
Zoologische Gärten sind wichtiger, als sie es jemals waren. Ich bin fest davon überzeugt, dass viele Säugetiere z. B. Elefanten, Okapis, Seelöwen oder Tiger in Zoologischen Gärten Ihren letzen Zufluchtsort finden, indem sie dort gezüchtet werden. Problematisch wird es allerdings schon bei der Vermehrung von Nashörnern! Es folgen Vögel die auch hochkompliziert bei der Zucht sein können und dann Reptilien, Fische, Insekten (es gilt je Kleiner, je komplizierter). Wenn Behörden also tatsächlich der Meinung sind das Reptilien und in dem Fall Phelsuma Pronki in einem Zoologischen Garten für eine erfolgreiche Arterhaltung besser aufgehoben wären, als in der Obhut einiger Terrarianer, so möchte ich sie gerne vom Gegenteil überzeugen.
Haben Sie sich schon einmal gefragt, weshalb Zoologische Institutionen immer nur die gleichen Taggeckos hält, nämlich Klemmeri, grandis und Laticauda? Bestimmt nicht nur weil sie so schön sind. Die Tiere sind eindeutig erforscht, sowohl die Inkubation der Geschlechter, als auch natürliche Haltungsparameter sind klar definiert. Das ist bei Phelsuma Pronki noch nicht der Fall, aber man war zumindest nahe dran, sehr nah sogar! Manchen zoologischen Gärten haben nur begrenzte Kapazitäten, zudem fehlt auch bei Biologen trotz Studium und der extremen Artenvielfalt die es bei Reptilien zweifelsohne gibt, das notwendige Know How! Nötiges Fachwissen finden sie dann allerdings bei einigen Terraristik Experten, die Ihre Exoten zum Teil bereits über 20 Jahre pflegen.
Warum sonst vergesellschaftet ein Zoo z.B. ahnungslos Pantherchameleons mit Phelsuma grandis in einem Schaubecken für seine Besucher öffentlich, was übersetzt soviel bedeutet, wie die Vergesellschaften von Löwen mit Zebras.
FAZIT:
Ich finde es richtig das es strenge Kontrollen bei Exoten gibt. Was sich auf Börsen abspielt ist teilweise ein Horror!!!
Aber wenn sie anfangen einem Nationalspieler auf Champions League Niveao vor einem Spiel seine Schuhe abzuziehen, da der Verdacht besteht es seinen Fälschungen, der Spieler allerdings noch während des Spieles hätte den Siegtreffer erzielen können und sich im nachhinein dann herausstellt, dass die Schuhe doch echt waren, macht das genau so wenig Sinn, wie der super Gau um Phelsuma Pronki und ich sage Ihnen, sie irren sich!
Was ein WA 2 Tier ist und was nicht, ist schon unlogisch genug, denn Arten aus Südostasiens, oder vom schwarzen Kontinent müssten dann definitiv auch unter WA2 fallen, bloß werden viele Tiere aus den beschriebenen Ländern immer noch im Handel angeboten.
Aber das alles wird unserem kleinen Freund, wenig nützen. Ich finde also wir sollten alle primär darüber nachdenken, was ist gut für das Tier und was machen wir aus den vorhandenen Tieren, um effektiv den Bestand auf Madagaskar zu schonen? Ich bin fest davon überzeugt, dass nur eine erfolgreiche ZUCHT, die Einfuhr von illegalen Exporten automatisch stoppen wird, denn nur das was NICHT selten ist, verliert an Bedeutung, in diesem Sinne wäre eventuell weniger mehr...
Mit besten Grüßen!