Microheimchen sterben

Probleme bei der Fütterung? Welche Vitamine und Mineralstoffe? Hier geht es rund um die Ernährung unserer Pfleglinge.
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wildvet
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Microheimchen sterben

Beitrag von wildvet » Sa 12 Apr, 2008 8:15

Hallo Allerseits.
Seit Dienstag hab ich meinen ersten Nachwuchs Phelsuma klemmeri. Ich bin gleich losgezogen und hab kleine Futtertiere gekauft: Drosophila, Microheimchen und Springschwänze. Da die Drosophila und Springschwänze in Substrat geliefert werden, kann man die ja gleich verfüttern. Die Microheimchen hingegen hatten nix, also hab ich sie in eine grössere Dose überführt, Karotten, Gel, ein Hundkecks und Haferflocken dazugetan und wollte eine Woche warten, damit sie nahrhafter werden. Heute, also nach vier Tagen, schau ich rein, und so gut wie alle sind tot. Die Dose stand bei mir im Wohnzimmer, wo sie Licht, immer über 20°C und rauchfreie Zone hatten.

Also was lief falsch? Was hab ich sonst noch für Alternativen?

Danke für Eure Ratschläge
Berit
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Loba
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Beitrag von Loba » Sa 12 Apr, 2008 11:01

Hallo Berit,

in was für einem Behältnis hast du die Heimchen denn aufbewahrt? Mangelnde Durchlüftung -oft verbunden mit höherer Feuchtigkeit - kann schon zu einem solchen "Massensterben" führen. Außerdem schimmelt das Futter schneller, das auch regelmäßig ausgetauscht werden sollte.
Generell mögen es die Heimchen deutlich wärmer.
Zu viel Feuchtigkeit, auch über "falsches" Futter wie z. B. Gurke, wird selten vertragen. Wassergel ist für die Steppenbewohner eigentlich überflüssig. Ich füttere meinen Grillen Karotten, frisches und ungespritztes Grünzeug in Form von Brombeerblättern, jungem Löwenzahn und ähnlichem, sowie Fisch- oder Hundefutter als Proteinquelle. Die Tiere decken ihren geringen Flüssigkeitsbedarf über die pflanzliche Nahrung.

Es kann natürlich auch mal sein, dass in der Heimchenpackung einfach "der Wurm drin war". Ich arbeite in einem Aquaristikfachgeschäft und bei einigen Lieferanten kam es schon mal vor, dass die ganze Lieferung nicht in Ordnung war. Ob dies an zu langem Transport und mangelnden Futter lag lässt sich schlecht sagen, aber die Tiere starben trotz frischem Futter recht schnell.
Außerdem grassiert in einigen Heimchenzuchten eine Viruserkrankung, gegen die noch kein Kraut gewachsen scheint. Aus diesem Grund verbietet sich eine Verfütterung von Heimchen an Wirbellose.

Ich würde die nächsten Tiere etwas wärmer stellen, stets für frisches Futter wie oben angegeben und eine ausreichende Belüftung sorgen.
Dazu eignen sich ganz gut dichschließende Boxen aus dem blauen Möbelhaus in die man Lüftungslöcher schneidet und diese mit Drahtgaze verschließt.
Ich hoffe, dass die Tipps schon etwas weiter helfen.

Gruß
Loba

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wildvet
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Beitrag von wildvet » Sa 12 Apr, 2008 15:57

Hallo Loba.
Nun, die Box ist oben offen, und das Futter ist nicht verschimmelt. Eine ideale Durchlüftung ist es zwar nicht, aber die im Laden angebotenen Faunaboxen sind ja auch nicht viel besser...

Deutlich wärmer? Ich hab noch zwei andere Futterboxen, mit halbwegs- und ganz ausgewachsenen Heimchen, die leben bei knapp 20°C bei mir in der Küche, und denen scheint es zu gefallen. Den Adulten hab ich jetzt mal etwas Erde reingetan, und starte wenn möglich meine eigene Heimchenzucht.

dAs mit dem GRünfutter werd ich mal probieren. Vielen DAnk für die Tips.

GRuss
Berit
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Beitrag von ac*sunshine » Di 15 Apr, 2008 9:49

Hallo,

Ich habe in den letzten 3 wochen 3 mal meine komplette heimchenpackung auf gleiche weise verloren.

Die ersten beiden waren hier aus einem Tierladen und ich hatte versuchsweise Ananas hinzugegeben. Die koennte vielleicht der grund gewesen sein (gespritzt?). Aber diesmal gabs wirklich nur moehren und leckeren loewenzahn! Ich habe gleichzeitig microgrillen mit den moehren und loewenzahn gefuettert und denen gehts praechtig, der loewenzahn besteht nur noch aus gerippe).

Die letzte Packung habe ich am WE aus Ulm mitgebracht in der Hoffnung, dass das besser klappt, grummel...

Ich halte die heimchen in einer grossen faunabox. Kein schimmel, kein wassergel...
Sonst habe ich meine heimchen immer bis sie zu gross sind zu verfuettern, da ich gar nicht alle verfuettern kann....

Komisch oder?
Gruss
ac

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wildvet
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Beitrag von wildvet » Sa 19 Apr, 2008 12:04

ac*sunshine hat geschrieben:Hallo,


Sonst habe ich meine heimchen immer bis sie zu gross sind zu verfuettern, da ich gar nicht alle verfuettern kann....

Komisch oder?
Gruss
ac
Hallo Sunshine
Ja, ich hab bei den grösseren Exemplaren auch keine grossen Ausfälle. Da die Heimchen kräftig wachsen, hab ich mir noch Gottesanbeterinnen zugelegt, damit ich die erwachsenen Heimchen verfüttern kann. Hab heute ne neue Packung Microheimchen gekauft und schau jetzt mal, ob die bei wärmeren Temperaturen durchhalten...
Danke für die Tips

berit
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Loba
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Beitrag von Loba » Sa 19 Apr, 2008 13:50

Hallo Berit,

was sind denn das für Mantiden?
Ich weise noch mal auf meinen Post hin.
Außerdem grassiert in einigen Heimchenzuchten eine Viruserkrankung, gegen die noch kein Kraut gewachsen scheint. Aus diesem Grund verbietet sich eine Verfütterung von Heimchen an Wirbellose.
Viele Arten vertragen keine Heimchen und Grillen. Oft fangen die Tiere wenige Tage nach der Verfütterung an zu "kotzen" und teilweise verfaulen sie geradezu von innen heraus. Andere Arten sind da etwas robuster, aber trotzdem wäre ich gerade bei Heimchen sehr vorsichtig, vor allem wenn schon tote Tiere in der Packung liegen oder die Wände der Box "beschmiert" sind.

Gruß
Loba

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Beitrag von TW1 » Sa 19 Apr, 2008 14:01

Bei mir ist seit langem ein kleiner Behälter mit Erde drin, die ich stets feucht halte. Seitdem habe ich keine Ausfälle mehr. Allerdings kaufe ich zur Zeit auch keine Mikroheimchen, sondern nur noch kleinere und mittlere Größen.

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Beitrag von ac*sunshine » Mo 21 Apr, 2008 18:31

Bei mir ist seit langem ein kleiner Behälter mit Erde drin, die ich stets feucht halte.
Wie gross und wozu?

Meine neueste Ladung klein-mittlerer Heimchen huepft munter seit letztem mittwoch in der Faunabox rum. Keine Ahnung was das vorher war - war wie ein schlechter Spuk.

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Beitrag von TW1 » Mo 21 Apr, 2008 19:02

Das ist handtellergross und da holen sich die Heimchen auch Feuchtigkeit raus. Das Grünzeug trocknet bei mir so schnell ein.

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wildvet
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Beitrag von wildvet » Di 29 Apr, 2008 10:14

Loba hat geschrieben:Hallo Berit,

was sind denn das für Mantiden?
Ich weise noch mal auf meinen Post hin.
Außerdem grassiert in einigen Heimchenzuchten eine Viruserkrankung, gegen die noch kein Kraut gewachsen scheint. Aus diesem Grund verbietet sich eine Verfütterung von Heimchen an Wirbellose.
Viele Arten vertragen keine Heimchen und Grillen. Oft fangen die Tiere wenige Tage nach der Verfütterung an zu "kotzen" und teilweise verfaulen sie geradezu von innen heraus. Andere Arten sind da etwas robuster, aber trotzdem wäre ich gerade bei Heimchen sehr vorsichtig, vor allem wenn schon tote Tiere in der Packung liegen oder die Wände der Box "beschmiert" sind.

Gruß
Loba
Hallo Loba.
Ich halte zwei Hierodula membranacea. Den ganzen Winter über bekamen sie Stubenfliegen (aus dem Angelshop) und Heimchen, und gerade haben sie die Imaginalhäutung hinter sich. Die Geschichte mit der Viruserkrankung bei Heimchenzuchten geistert schon lange durch diverse Foren. Ich verfüttere die Heimchen auch an meine Ameisen (Polyrachis dives), da allerdings abgekocht, das würde vielleicht auch Viren killen.
Vielleicht hatte ich bis jetzt einfach Glück, aber meine Gottesanbeterinnen scheinen gesund zu sein, und die Heimchen leben z.T. bis zu zwei Monaten in den Faunaboxen, ehe sie endgültig verfüttert werden. Von Krankheit keine Spur.
Das einzige, was mir regelmässig im Grossen Stil eingeht, sind die mIkroheimchen. Ich werde daher bei Gelegenheit mal versuchen, eine Zucht aufzuziehen.

Gruss
Berit
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1,1,x U. phantasticus

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Beitrag von Loba » Mi 30 Apr, 2008 10:19

Hallo Berit,

Hierodula ist als Futteropportunist natürlich nicht auf Fluginsekten angewiesen, sondern kann durchaus auch mit Grillen oder Schaben gefüttert werden. Auch sonst sind die Tiere recht robust.
Gesunde und selbst nachgezüchtete Heimchen oder Grillen sind eigentlich sogar ein gutes Futter für Hierodula und Co. Das Heimchenproblem liegt in diesem Fall nicht daran, dass die Mantiden diese an sich nicht vertragen würden, sondern einzig und allein an der "Qualität" der Futtertiere.
Diese werden möglichst kostengünstig und oft unter Zugabe diverser Medikamente vermehrt. Von den Krankheiten abgesehen scheinen die Grillen auch sonst keineswegs fit zu sein, oft scheitert der Versuch Futtertiere nachzuzüchten an der mangelnden Fruchtbarkeit der im Handel erworbenen Tiere. Dann hast du bisher ja Glück gehabt oder einen wirklich guten Futterhändler erwischt. Allerdings kommt ein Großteil der Futtertiere im Handel von den gleichen Großzüchtern.

Da es immer wieder es zu Todesfällen nach dem Verfüttern von Heimchen kommt schließe ich diese - wie viele andere Mantidenhalter und -züchter - aus dem Futterplan meiner Tiere aus. Fliegenmaden aus dem Angelladen sind ohnehin günstiger, ab und zu gibts Wachsmotten oder Ofenfischchen als Abwechslung und jetzt ist ja auch wieder die Zeit für Wiesenplankton was ohnehin das beste Futter ist. :wink:

Gruß
Loba

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