Phelsumen und Frösche im Gesellschaftsbecken

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Meike
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Phelsumen und Frösche im Gesellschaftsbecken

Beitrag von Meike » Do 25 Mär, 2004 20:31

Hi,
in der Draco "Taggeckos" steht ein Beitrag, dass man Phelsuma guimbeaui unter anderem mit dem Pfeilgiftfrosch Dendrobates Azureus vergesellschaften kann.

Hat jemand praktische Erfahrungen mit Phelsumen und Fröschen im Gesellschaftsbecken?

Die Beckengröße von LxBxH 80 x 40 x 80 cm sollte nicht das Problem sein, für 2 Phelsumen und 2 Frösche.
Viele Grüße
Meike

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Arne
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Beitrag von Arne » Sa 27 Mär, 2004 1:50

Hallo Meike,

eine Vergesellschaftung der kleineren Phelsumenarten mit Dendrobaten (z.B. aus der Tinctoriusgruppe) klappt bei mir seit Jahren problemlos.
Wichtig ist eine entsprechende Gestaltung des Terrariums. Oben z.B. Querstangen aus Bambus für die Phelsumen, für dir Frösche viele Bromelien und feuchte Bereiche, am Besten einen Wasserlauf oder ein kleiner Teich.

Gruß, Arne

Gast

Beitrag von Gast » Mo 29 Mär, 2004 18:22

Hi,
danke für die Antwort Arne.

Kann es passieren, daß die Geckos den Fröschen alles wegfressen?
Mal ganz dumm gefragt, wie frißt ein Frosch? Haben die alle eine lange klebrige Zunge mit der sie Insekten fangen, oder gibt es unterschiede?

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Meike
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Beitrag von Meike » Mo 29 Mär, 2004 18:30

ups, hatte vergessen mich anzumelden, wollte nicht anonym sein.
Viele Grüße
Meike

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Arne
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Beitrag von Arne » Mo 05 Apr, 2004 0:52

Hallo Meike,

Phelsumen bevorzugen i.d.R. größeres Futter. Sie nehmen zwar auch Drosos, die Frösche sind aber verdammt schnell und schnappen sie ihnen durchaus vor der Nase weg. Noch kleineres Futter wie z.B. Springschwänze interressiert dann meine Phelsumen nicht mehr.

Die Froschzungen werden je nach Art schon unterschiedliche Längen haben. Die von Mantellen scheint z.B. nicht so lang zu sein. Allerdings gehr es immer so schnell, das ich nichts genaues erkennen kann :D .

Gruß, Arne

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Ulli & Jan
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Beitrag von Ulli & Jan » Mi 07 Apr, 2004 8:37

Hallo Meike und Arne,

die Schnelligkeit hängt aber auch von der Art der Frösche ab. D. tinctorius ist nicht immer ganz so schnell... Aber Arne hat natürlich recht, dass man meist unterschiedliche Futtergrößen gibt. Nicht jede Phelsume interessiert sich für Drosos ;-)
Ich frage mich allerdings manchmal, ob Phelsumen (oder Futterheimchen?) Froschgelege anknabbern - könnte das der Grund sein, warum bei unseren tricolor seit ewigen Zeiten kein Nachwuchs kommt? Jetzt ist aber die letzte Aufzuchtphelsume aus dem Becken verschwunden, und siehe da: Sie rufen wieder. Bei größeren, eher bodenbewohnenden Fröschen haben wir allerdings keine Probleme, dass sie trotz Gecko-Mitbewohner laichen.
Dir, Meike, sollte nur klar sein, dass das Becken recht feucht gehalten werden muss.

Viele Grüße,
Ulli
Phelsuma klemmeri, Phelsuma guimbeaui, Phelsuma lineata lineata, Phelsuma lineata bombetokensis, Phelsuma dorsivittata
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Gast

Beitrag von Gast » Fr 09 Apr, 2004 21:32

Hallo Ulli und Jan,
ihr habt in eurem Beitrag die Luftfeuchte angesprochen wie hoch sollte sie sein damit sich Klemmeries wie auch Tinctorius (Oyapok) wohl fühlen?
Besten Dank im voraus.

@ Arne die Klemmeris sind Top danke nochmal.
Gruß Heiko

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Ulli & Jan
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Beitrag von Ulli & Jan » Sa 10 Apr, 2004 9:04

Hallo Heiko,

wir würden so 70-80 % tagsüber und 90 - 100 % nachts anstreben. Durch die Bepflanzung erreichst du aber auch viel. Im unteren Bereich, wo sich die Frösche aufhalten, sollten z. B. Bromelien, Moose etc. die Feuchtigkeit besser halten, zumal es dort dunkler ist. Im oberen Bereich hängen bei uns Lampen und "Mittagsspots", die dort für mehr Wärme und weniger relative Luftfeuchtigkeit sorgen. Insofern reguliert sich das von selbst. Wir sprühen übrigens zwei-(Winter) bis drei-(Sommer)mal pro Tag je eine Minute Leitungswasser mit unserer ENT-Beregnungsanlage. In den Becken, in denen Frösche sitzen, gießen wir den Boden aber auch alle zwei Tage extra. Da muss man auch ein bisschen "nach Fingerspitzen" gehen, denke ich.

Viele Grüße,
Ulli
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Aturus
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Beitrag von Aturus » Sa 10 Apr, 2004 11:04

Genau aus dem Grund hat es bei mir nicht funktioniert ...
Klemmeris gelten ja als Anpassungskünstler und kommen mit "allem" zurecht. Je höher ein Becken jedoch ist, um so schwieriger ist es diese hohe Luftfeuchte für Frösche aufrecht zu erhalten.
Bei einer geringeren Höhe sind dann die klemmeris recht schreckhaft und verkriechen sich, da die Pfeilgiftfrösche ja auch nicht unbedingt immer am Boden bleiben ...
Bei mir war es so, dass die klemmeris sich ausschließlich nur noch unterm "Deckel" aufhielten, kaum noch Eier legten und die Dendrobaten die Nahrungsaufnahme einstellten. Erst nach der Trennung begannen die Frösche wieder zu fressen ...
Meine Erfahrung beim lesen diverser Postings der letzten Jahre war, dass eigentlich nur dann vergesellschaftet wird, wenn man zwar "alles" halten will, man aber nicht den nötigen Platz dazu hat!
Die wenigsten sind dann bereit ihre negativen Erfahrungen mitzuteilen und so überwiegt dann die Meinung das es funktioniert! Dem ist aber nicht so ...

jan75hh
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Beitrag von jan75hh » Sa 10 Apr, 2004 15:28

Hallo alle zusammen,

bei mir klappt sowohl die Vergesellschaftung von Phelsuma laticauda angularis mit Dendrobates galactonotus als auch die Vergesellschaftung von Phelsuma klemmeri mit Dendrobates tinctorius nominat ohne Probleme. Ich habe in beiden Becken einen kleinen "Bachlauf" integriert, so daß die Luftfeuchtigkeit kein Problem darstellt. Zusätzlich lasse ich wie Jan und Ulli mein Terrarium 2 mal täglich durch meine Beregnungsanlage einnebeln.

Direkt unter der Lampe fällt die Luftfeuchtigkeit tagsüber trotzdem unter 60%, dafür liegt sie in den unteren Ecken aber stets über 95%. Vergleichbar mit den Temperaturzonen sollte man auch bezüglich der Luftfeuchte ruhig verschiedene Zonen anbieten, so daß sich die Frösche und Phelsumen dann ihre Vorzugsecken suchen können, wobei die Frösche gerne auch mal die vermeintlich zu trockenen Regionen aufsuchen.

Das meine Phelsumen oder die Frösche durch die Vergesellschaftung schreckhafter wurden kann ich nicht behaupten, eher das Gegenteil ist der Fall - die als recht scheu geltenden D. galactonotus lassen sich bei mir zu fast jeder Tageszeit offen blicken. Auch über eine verminderte Gelegeanzahl oder -qualität, sowohl bei den Fröschen als auch den Phelsumen kann ich mich nicht beschweren. :D

Generell kann ich aber auch hier nur empfehlen, das Verhalten der Tiere zu beobachten und stets ein fertig eingerichtetes Ausweichterrarium bereit stehen zu haben.... :wink:

CU
Jan

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Beitrag von Ulli & Jan » So 11 Apr, 2004 8:31

Hallo,

ich gebe Aturus nicht ganz unrecht, was die Vergesellschaftung angeht. Auch wir haben im Großen und Ganzen unsere Phelsumen von unseren Fröschen mittlerweile getrennt, was für uns vor allem mit den Futtergaben zusammenhängt. Wir hatten, wie gesagt, den Eindruck, dass die Heimchen vielleicht an die Gelege gehen - oder womöglich die Phelsumen. Zum anderen haben wir wegen unserer Kinder, die nach dem Hobby kamen ;-), nach und nach ein wenig abgebaut, sodass sich quasi von allein eine Lichtung unseres Bestandes ergab und wir die Tiere dadurch mehr und mehr paarweise halten. Das hat bei Phelsuma klemmeri unter anderem damit zu tun, dass wir gern die Jungtiere in den Becken lassen, und das kann ich natürlich schlecht, wenn sich andere Geckos dort aufhalten.

Trotzdem benutzen wir unsere Froschterrarien immer wieder für die Aufzucht von halbwüchsigen Phelsumen, die sich dann quasi von den Drosos miternähren. Nichtsdestotrotz habe ich wirklich von einigen Kombinationen (bei uns, aber auch bei vielen anderen) die Auffassung, dass sie ganz gut funktionieren. Meinst du nicht, Aturus, dass man ein Phelsumen-und-Frosch-Terrarium mit Hochkantmaßen im unteren Bereich zusätzlich übersprühen könnte und dadurch speziell dort feuchter und kühler halten könnte? Und wie gesagt, wir haben unten dann auch immer Wasserteile und gießen den Bereich häufig zusätzlich.

Viele Grüße,
Ulli
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Beitrag von Arne » Di 13 Apr, 2004 1:34

Hallo,
bei mir hat ein Laticaudaweibchen Froschgelege gefressen, die auf Bromelienblättern abgelegt wurden. Das traue ich natürlich auch den anderen Arten zu, bei meinen Klemmeris konnte ich es allerdings noch nicht beobachten.
In die Laichhöhlen ist das Weibchen aber nicht gegangen, so hatte ich genug Gelege zum Entnehmen und habe ihr die restlichen gegönnt :).

Eine hohe Luftfeuchtigkeit erhalte ich in größeren Terrarien durch einen Wasserlauf, in Kleineren hauptsächlich durch den Bodenaufbau für den ich gerne Torfziegel verwende. Xaximwände und viele Pflanzen tun ihr übriges.
In meinem großen Terrarium (B130xT50xH100) befindet sich die Lieblingshöhle von D.azureus immerhin nur 10 cm unterm Lampenkasten über dem Wassereinlauf. Dort sind tagsüber immer Temperaturen über 30°C bei ca. 60% Luftfeuchte.
Ich denke es liegt eher an einer entsprechenden Einrichtung des Terrariums ob eine Vergesellschaftung funktioniert. In der Natur leben die Tiere nebeneinander, warum sollte das im Terrarium nicht auch gehen. Eine negative Beeinträchtigung des Verhaltens der Arten untereinander habe ich noch nie beobachtet.

Gruß, Arne

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Beitrag von Meike » Di 13 Apr, 2004 17:41

Hallo,

also ich werde es auf jeden Fall ausprobieren, wenn ich mich genug über Frösche belesen habe und mir ein Terrarium als Ausweichmöglichkeit für die Frösche zugelegt habe.

Ein zusätzliches Terrarium kann man ja immer gebrauchen, hoffe doch, dass ich später auch mal Phelsumen oder Froschnachwuchs habe und das zusätzliche Terrarium also nicht leer stehen bleibt.

Die Phelsumen sind ja nun bald ausgewachsen, werde dann wohl auch ausgewachsene Frösche, die von der Größe dazu passen, dazu setzen.

Wenn es noch junge Frösche sind, muß ich sie ja erst getrennt von den Phelsumen aufwachsen lassen, damit sie nicht gefressen werden, oder???

Danke für Eure vielen Beiträge, hat mir sehr geholfen, eine Entscheidung zu treffen.
Viele Grüße
Meike

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