Pilzerkrankung an Phelsume

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Fletscher
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Pilzerkrankung an Phelsume

Beitrag von Fletscher » Mi 09 Mär, 2005 20:01

Hallo zusammen,

ich baue hier auf den thread "Hautverletzung bei Comorensis" auf:
http://www.ig-phelsuma.de/board/viewtopic.php?t=387

Da die Bezeichnung Hautverletzung etwas verwirrend ist, möchte ich hier unter der korrekten Bezeichnung ein neues Thema eröffnen, damit Leute mit ähnlichen Problemen später das hier besser finden können.

Einen genaueren Bericht werde ich in Kürze auf meiner HP unter Krankheiten einrichten. Ab dann wird der Link im ersten Beitrag nicht mehr funktionieren.

Nun nochmal aufbauend auf vorherigen thread:
Ich bekam heute erste Ergebnisse aus dem Labor. Diagnose war hochgradige Dermatomykose, also Pilzbefall.
Da sowas ja nicht auszuschließen war, bzw. im Vorfeld gar nicht klar war, worum es sich handelt, hatte ich zum Glück recht frühzeitig das Becken des Comorensis Pärchens komplett ausgeräumt, gründlichst ausgewaschen und mit komplett neuem Material eingeräumt. Das verwitwete Männchen zeigt bislang keine Anzeichen eines Hautpilzes. Falls doch, dann habe ich die notwendige Salbe zur Behandlung (Panolog) bereits vorrätig.

Da die Tiere zwei Wochen zuvor aus einer Notsituation heraus (plötzliche Dienstreise) für eine Woche zur Pflege in eine nahe Zoohandlung (spezialisiert auf Reptilien) gegeben wurden, ist nicht auszuschließen, dass der Pilz von extern kam. Das soll aber bitte keine Entschuldigung sein, sondern lediglich eine Erklärung. Ich für meinen Teil werde in Zukunft mehr als bisher auf die Sauberkeit meiner Terrarien achten.

Ach, und die Befürchtung, die Erkrankung könne mit den ausgeprägten Kalksäckchen zusammenhängen, ist somit meiner Meinung nach hinfällig. Also keine Angst ...
Viele Grüße,
Fletscher
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Dieter
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Beitrag von Dieter » Mi 09 Mär, 2005 23:27

Hallo Fletscher
Danke für die Info. Da lag ich ja mit meiner ersten Vermutung gar nicht so sehr daneben. Aber wie du schon geschrieben hast, ist eine Behandlung so kleiner Echsen recht schwierig. Mein zweites Laticauda-Webchen macht mir im Moment auch Sorgen. Es frisst nicht richtig und ist immer relativ dunkel gefärbt. Wenn's nicht schon seit 2 Jahren mit meinem Bock zusammen wäre, würde ich auf Unterdrückung tippen, denn mit meinem anderen, eingegangenen Weibchen war es nie im gleichen Terrarium. Ich weiss echt nicht recht, was ich tun soll. In ein eigenes Terrarium setzen würde wieder Sress bedeuten und die Folgen davon hast du ja jetzt eben erfahren müssen. Ich hoffe, es ist nichts ernsthaftes, bestenfalls steht es einfach kurz vor der Häutung.

Gruss Dieter

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Fletscher
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Beitrag von Fletscher » Do 10 Mär, 2005 8:31

Hallo Dieter,
ja aus den genannten Erfahrungen kann ich auch nur raten, keine unnötigen Maßnahmen zu ergreifen, die Stress bedeuten. Lieber sicherstellen, dass das Tier alles hat, evtl. mal mit etwas mehr UV bestrahlen und beobachten. Zum Thema UV: Habe derzeit zwar UV-Röhren. Aber ich denke, ich werde demnächst doch auf Ultra Vitalux zurückgreifen. Evtl. hing die starke Ausprägung der Kalksäckchen ja mit zu geringer UV-Dosis zusammen. Ein Zusammenhang ist da ja schon oft beschrieben worden. Das Vit. D3, ob oral oder über UV-Bestrahlung synthetisiert, soll dafür sorgen, dass das Kalzium verarbeitet wird.
Eine andere Erklärung habe ich nicht für die ausgeprägten Kalksäckchen, wo doch keine Übermengen an Kalzium verabreicht werden.
Viele Grüße,
Fletscher
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Dieter
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Beitrag von Dieter » Do 10 Mär, 2005 9:21

Hi Fletscher
Ich habe eine ReptiGlo 8.0 im Phelsumen-Terrarium. Diese habe ich erst vor zwei Wochen durch eine neue ersetzt. Zudem halten sich die Tiere häufig in unmittelbarer Nähe der Röhre auf. Also sollte eigentlich genug UVB vorhanden sein.
Im Gegenteil, ich habe mir auch schon überlegt, ob zuviel UVC am Tod meines einen Weibchens mitverantwortlich war. Ich hatte im Quarantäne-Terrarium eine Arcadia-D3-Lampe drin, die zwar viel UVB, aber eben auch UVC abgibt. Und da sich Phelsumen häufig direkt bei der Lichtquelle aufhalten, werden sie natürlich auch ordentlich bestrahlt, was logischerweise bei Bodenbewohnern weniger der Fall ist.
Vielleicht hat ja jemand anders konkrete Erfahrung mit UVB- und UVC-Bestrahlung von Phelsumen.
Mit der Vitalux bestrahle ich meine Phelsumen nicht, da mir das Fluchtrisiko durch das offene Terrarium zu gross ist und für eine eingebaute Vitalux ist das Terrarium zu klein.

Gruss Dieter
Zuletzt geändert von Dieter am Fr 11 Mär, 2005 19:01, insgesamt 1-mal geändert.

gast

Beitrag von gast » Do 10 Mär, 2005 11:09

Dieter hat geschrieben:Hi Fletscher
Ich habe eine ReptiGlo 8.0 im Phelsumen-Terrarium. Diese habe ich erst vor zwei Wochen durch eine neue ersetzt. Zudem halten sich die Tiere häufig in unmittelbarer Nähe der Röhre auf. Also sollte eigentlich genug UVB vorhanden sein.
Im Gegenteil, ich habe mir auch schon überlegt, ob zuviel UVC am Tod meines einen Weibchens mitverantwortlich war. Ich hatte im Quarantäne-Terrarium eine Arcadia-D3-Lampe drin, die zwar viel UVB, aber eben auch UVC abgibt. Und da sich Phelsumen häufig direkt bei der Lichtquelle aufhalten, werden sie natürlich auch ordentlich bestrahlt, was logischerweise bei Bodenbewonern weniger der Fall ist.
Vielleicht hat ja jemand anders konkrete Erfahrung mit UVB- und UVC-Bestrahlung von Phelsumen.
Mit der Vitalux bestrahle ich meine Phelsumen nicht, da mir das Fluchtrisiko durch das offene Terrarium zu gross ist und für eine eingebaute Vitalux ist das Terrarium zu klein.

Gruss Dieter
Ich verwende für meine Phelsumen die Arcadia D3, neben der UVA/ UVB Röhre verwende ich Niedervolt Halogenspots und als Vitamingabe bekommen die Phelsumen Neton MSA.
Ich bin sehr zufrieden damit, die Kalksäckchen sind nicht so stark ausgeprägt wie ich sie vorher bei den Phelsumen hatte, wo ich eine andere Beleuchtung und Vitamingabe hatte. Die Tiere fühlen sich anscheinend sehr wohl und Nachwuchs bekommen sie auch Regelmäßig. Ich teste gerade bei meinen ornatas die ReptiGlo 8.0 sie ist eigentlich mehr für Wüstenterrarien. Seid dem ich meine Terrarien so beleuchte ( ca. 5 Jahre ) verzeichne ich keine Krankheiten bei meinen Tieren.
Gruß Dirk

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Fletscher
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Beitrag von Fletscher » Di 15 Mär, 2005 22:41

Um nochmal zurück zum ursprünglichen Thema zu kommen:
Heute wurde mir der vollständige Bericht der pathologischen Untersuchung des pilzerkrankten Comorensis eröffnet.
Der Pilz war bereits sehr stark gewuchert und hat schon Augen und Rückenmark angegriffen und ist in den Schädel des Tieres eingedrungen. Das erklärt auch ihr apathisches Verhalten in den letzten zwei Tagen vor ihrem Tod. Wahrscheinlich war sie zum Schluss sogar blind. Nachträglich kann man sagen, dass die oberflächliche Behandlung der Dermatomykose zum fortgeschrittenen Stadium eh erfolglos gewesen wäre. Der Pilz war zu aggressiv und definitiv die Todesursache und nicht der Stress.
Weitere Untersuchungen zeigten eine leichte Fettleber (ich verzichte in Zukunft auf die Mehlwürmer), aber sonst keine Auffälligkeiten.
Der bittere Nachgeschmack bleibt ... :?
Viele Grüße,
Fletscher
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Beitrag von Andrea » Mi 16 Mär, 2005 12:58

Hallo Fletscher,
weißt du auch etwas über die Häufigkeit eines solchen Pilzes bei Echsen? Und gehts dem Männchen zumindest gut?

Dass ein Pilz so aggresiv sein kann hätte ich mir auch nicht gedacht.....

Schöne Grüße,
Andrea

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Beitrag von Fletscher » Mi 16 Mär, 2005 20:21

Hallo Andrea,
das Männchen zeigt bislang keine Auffälligkeiten. Siehe oben.
Über die Häufigkeit eines solchen Pilzes und überhaupt über Pilzbefall von Reptilien kann ich wenig sagen. Ich habe viel gesucht im Internet, aber nichts wirklich brauchbares gefunden. Es bleibt sicher auch viel in den privaten Archiven der Tierärzte hängen. Der Tierarzt, bei dem ich war behandelt ausschließlich Reptilien und Amphibien und der hatte sowas noch nicht gesehen. Ich denke, dann wird es sicher keine so häufig auftretende Krankheit sein, wie z.B. Rachitis. Ich kann auch nicht sagen, wie der Pilz an das Tier herangekommen ist, außer der wagen Vermutung in meinem Beitrag oben. Dummerweise war das Tier auch noch durch eine gerade vollendete Eiablage geschwächst und so kam wohl eines zum anderen ... Ich kann es leider nicht genau herleiten.
Viele Grüße,
Fletscher
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