Anfänger mit Phelsuma nigristriata - viele Fragen

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ChrischiO
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Anfänger mit Phelsuma nigristriata - viele Fragen

Beitrag von ChrischiO » Mo 27 Jun, 2016 0:26

Hallo Phelsuma-Gemeinde,

ich habe heute ein Terrarium 60x50x100 mit einem Phelsuma nigristriata übernommen. Notverkauf des bisherigen Halters aufgrund Umzug.
Ich habe mich in der letzten Woche etwas in das Thema Tropenterrarium und Phelsuma eingelesen - aber ich habe bisher 0,0 praktische Terraristikerfahrung.

Zum Terra: das ganze sieht ein bissl selbstgebaut aus von den Silikonnähten her. Vorne unten ist ein Lüftungsschlitz und der Deckel hat ein ca 40x40cm Gaze-Einsatz.
Die Beleuchtung besteht aus 1x 70W HQI der bisher separat neben dem Terra an der Wand angebracht war, einer 14W Energiesparlampe in einem schwarzen Kunststoffkasten (noch 1 Fassung frei) und einem UVB100 Leuchtmittel in einer Spot Fassung links oben im Terra.
Bepflanzt war es im wesentlichen mit 1 Bromelie und ein wenig Efeutute, sowie einem großen Busch künstlicher Ficus.
Es gibt keinerlei Temperatur oder Feuchtigkeitsanzeiger.
Die Rückwand ist verspachteltes Styropor mit zahlreichen Pflanzbalkonen. Der Boden ist 1cm feiner Mulch.

Zum Gecko: der ist wohl 4 Jahre alt und angeblich männlich (Foto folgt). Der Vorbesitzer hat ihn vor 2 Jahren inkl Terra übernommen. Keine Papiere.
Ernährt wurde er in letzter Zeit scheinbar nur mit Heimchen und Fruchtpaste aus der Tube.
Weil der Besitzer ihn nicht fangen konnte, musste er heute leider im Terra mit zugeklebten Türen mit umziehen :/
Die Oberseite vom Schwanz ist hell - es sieht so aus, als kleben hier noch Reste von der letzten Häutung.
Terra.jpg
Soweit so gut - oder auch nicht?

Als erstes würde ich mal Temperatur und Feuchtigkeitsmesser besorgen. Wo werden diese im Terra angebracht? Temp ggf eins oben, eins unten - aber wo misst man am besten die Luftfeuchtigkeit?

Um die Luftfeuchtigkeit auch ohne Besprühen grundsätzlich etwas anzuheben eignet sich Blähton als unterste Bodenschicht und ein minimaler Wasserstand im Terra? Wozu dient das "Netz" zwischen Blähton und oberster Schicht Substrat/Mulch? Nur damit sich die Schichten nicht vermischen? Kann man Pflanzen direkt in den Boden des Terrariums pflanzen? Durchsticht man dafür dann das Netz oder wurzeln die Pflanzen da allein durch?

Spricht etwas dagegen den HQI direkt auf die Gaze zu setzen, die 14W Energiesparlampe wegzulassen und in die Spotfassung im Terra ein Halogen Leuchtmittel zu setzen - vorrangig als Wärmequelle?
Mittelfristig werde ich mir wohl auch mal einen Lichtkasten bauen.

Wie geht das mit der Meldung des Geckos vor sich, wenn es aktuell keine Papiere gibt? Einen Übernahmevertrag mit dem Besitzer habe ich heute total vergessen -.-

Habt ihr noch Literaturempfehlungen für mich? Einen Überblick über verschiedene Phelsuma Arten brauche ich nicht - das leistet ja die ig Seite sehr gut. Aber vielleicht was zu Pflege von (Tag)Geckos allgemein; Erkennung und Vermeidung von Krankheiten; und zur Einrichtung von Tropenterrarien?

Über Antworten auf die Fragen, sowie Tipps zur weiteren Einrichtung/Gestaltung des Terrariums würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße
Christian
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Zocki82
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Re: Anfänger mit Phelsuma nigristriata - viele Fragen

Beitrag von Zocki82 » Mo 27 Jun, 2016 12:40

Hallo Christian,

Buch
Besorg Dir das Buch "Taggeckos der Gattung Phelsuma" von H.P. Berghof. Ein spezielles zu Phelsuma nigristriata gibt es nicht, aber dies ist das umfangreichste und aktuellste Werk auf dem Markt und von einem IG-Mitglied. Die Art ist dort natürlich auch geführt.

Klima
Zur Einschätzung des Klimas solltest Du den Thermo-/Hygrometer etwa auf Höhe oberes Drittel anbringen, da sich Phelsumen erfahrungsgemäß hauptsächlich dort aufhalten. Das Klima sollte daher auf dieser Höhe passen, also tagsüber 60% Luftfeuchte, nachts 80%, 25-30°C, unterm Spot 35-40°C (nicht mehr als 40°C).
Empfehlenswert ist hier der digitale Thermo-/Hygrometer von TFA-Dostmann, erhältlich u.a. bei AW-Terraristik. Es werden zusätzlich jeweils der Min- und Max-Wert gespeichert.

Futter
Du kannst dort auch gleich weiteres Zubehör kaufen wie Mineralpulver zum Bestäuben der Futtertiere (ich verwende das Herpetal Mineral Complete T und das D3+). Diese Fruchtpaste oder generell (Baby-)Brei (hier empfehlenswert Pfirsich Maracuja) solltest Du nicht so häufig verfüttern; nur alle 2-4 Wochen. Füttern an sich reicht 2-3x die Woche. Empfehlenswert ist alternativ das Repashy Day Gecko Food (ein Brei zum Anrühren als alternative zu Insekten). Für die Urlaubszeit kann man auch ein Schälchen (wie fürs Brei einfach Flaschen-Schraubverschlüsse nehmen) mit Blütenpollen bereitstellen. Ansonsten das verfüttern, was von der Größe des Kopfes vom Taggecko her gleichkommt.

Befplanzung und Ausstattung
Das Terrarium sieht sehr karg aus. Es fehlen sowohl Pflanzen, wie auch Klettermöglichkeiten (Bambus nachkaufen).
Fahr am besten zum nächsten Gartencenter und kaufe 1-2 größere Pflanzen. Empfehlenswert wegen Robustheit, Klima-Eignung und Klettermöglichkeiten sind hier Sansevieria (Bogenhanf) - Arten und Zamioculcas zamiifolia (Glücksfeder). Für Bereiche bis zur Mitte des Terras eignen sich für das feuchte Klima auch Maranthen. Die drei Pflanzen bekommste Du problemlos bei z.B. jedem Obi oder Dehner.
Bitte die Pflanzen nicht sofort ins Terrarium stellen, sondern über 1-2 Wochen mehrmals abduschen, damit die Pflanzenschutzmittel und sonstiges verschwinden. Umtopfen in ungedüngte Erde musst Du nicht zwangsläufig.
Pflanzen würde ich im Topf lassen. Für Bodendecker wie Fittonien kannst Du das Substrat auf 5-7 cm anhäufen und direkt einpflanzen. Habe ich auch gemacht.

Bodengrund
Beim Bodengrund würde ich aus dem Gartencenter den größeren Blähton nehmen (8-16er Körnung), Topfvlies, Kokoshumusziegel und Spielkastensand. 2cm Blähton, dann Topfvlies als Trennmittel drüberlegen, damit sich das obere Substrat nicht mit dem Blähton vermischt, und darüber dann 3 cm von dem hergestellten Substrat. Ziegel nach Anleitung aufquellen lassen und 30% Spielkastensand dazumischen, damit es lockerer wird und die Feuchtigkeit schneller nach unten gelangt zur Speicherung im Blähton. Reicht völlig von der Substrathöhe.

Beleuchtung
Zur Beleuchtung schreibe ich Dir später mehr.
Interessant wäre zu wissen, um was für eine 70W HQI-Lampe es sich genau handelt (Hersteller, Strahler oder Spot). Ein Foto hierzu wäre auch hilfreich. Ebenso die Energiesparlampe im Kasten.
Bei Phelsumen sollte man keine Lampen innerhalb des Terrariums verbauen. Gerade bei UVB-Sparlampen besteht hier Verbrennungsgefahr (durchs UV), da der Mindesabstand wegen Draufklettern der Taggeckos nicht garantiert werden kann und Kurschlussgefahr bzgl. der Luftfeuchte / vom Sprühen. Vermutlich wirst Du hier alles neu gestalten müssen.

Viele Grüße
Oliver
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ChrischiO
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Re: Anfänger mit Phelsuma nigristriata - viele Fragen

Beitrag von ChrischiO » Mo 27 Jun, 2016 15:50

Hi Oliver,

vielen Dank für die ausführliche Antwort! :)

Ich war gerade in Fressnapf und co unterwegs (hab deinen Beitrag leider erst danach gelesen).

Im Einkaufskorb waren:
Ein Analog Hygrometer und eine Analog Hygro/Thermo Kobi
Blähton 8-16mm und JBL Terrabark
JBL Reptil Spot HaloDym 28W
Ein Mini Faunarium von ExoTerra als Transportbox, oder wenn der Gecko mal außerhalb des Terras geparkt werden muss.
Diverse kleine Pflanzen


Ich habe heute Morgen noch einen kleinen Bachlauf in der Rückwand entdeckt :) Deswegen hatte ich den Blähton gekauft. Das alte 1cm Bodensubstrat habe ich gerade rausgesammelt (weiß ich eh nicht, wie lange das da schon drin ist) und prüfe gleich, ob die Verklebung unten dicht ist. Pumpe und Netzteil sind bestellt. Ich würde dann die unteren Zentimeter des Terras im Bereich des Blähtons fluten, so dass die Pumpe für den Flusslauf Wasser ansaugen kann?! Oder sollte ich ein separates Wasserreservoir für den Bach einrichten?
Hat das Ziegel/Sand Substrat Vorteile gegenüber dem Terrabark Zeugs? Bzw hat das Terrabark irgendwelche Nachteile? Sonst würd ich das erstmal nehmen, wo ich's nun schon gekauf habe.

Zamioculcas zamiifolia haben wir sogar hier - muss ich nur mal mit meiner besseren Hälfte klären, ob ich den ins Terra entführen darf.
Gekauft habe ich heute noch einen kleinen Farn (leider namenlos), Syngonium, eine Tilandsie (im Topf oO) und eine kleine Orchidee. Spricht irgendwas gegen diese Pflanzen?
Danke für den Tipp mit dem Wässern - das kenn ich bisher nur von Aquarienpflanzen - aber liegt ja nahe dass das bei emersen Pflanzen ähnlich ist :/
Nach Bogenhanf schau ich mich das nächste Mal um.

Einer unserer Nachbarn hat einen riesen Bambuswald im Garten - da würde ich mal fragen, ob ich mich da bedienen darf. Spricht etwas dagegen "lebenden" Bambus ins Terrarium zu pflanzen oder müssen die Stämme tot und durchgetrocknet sein?

Das die UV im Spot ungünstig platziert ist, dachte ich mir ja schon. Deswegen hatte ich heute die ReptilSpot dafür gekauft. Benötigt man für den Spot dann quasi noch ein entsprechendes Schutzgitter, damit der Gecko sich nicht die Füße verbrennt?
Das UV Leuchtmittel ist eine ExoTerra Reptile UVB100 - Alter unbekannt. Die Energiesparlampe im Kasten ist eine stino Phillips 14W Funzel.

Hier die Bilder der HQI:
20160627_144828.jpg
20160627_144741.jpg
Der Reflektor ist im Rahmen leicht schwenkbar.

Gruß
Christian
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Zocki82
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Re: Anfänger mit Phelsuma nigristriata - viele Fragen

Beitrag von Zocki82 » Mo 27 Jun, 2016 22:04

Hallo Christian,

Bachlauf
Hierzu habe ich leider keine Erfahrungen. Hals Dir lieber für den Anfang nicht zu viel Arbeit auf. Tendenziell ist sowas untypisch für Phelsumenterrarien und so viel Luftfeuchte wie das Teil mehr bringt, benötigst Du nicht. Wir reden schließlich von keinem Regenwaldterrarium für Dendrobaten :-).
Wenn Du's machen willst, dann bitte mit separatem Wasserreservoir.

Bodengrund
Du kannst die Rinde nehmen, zum Einpflanzen von Bodendeckern ist zweites aber besser. Auch bietet die Rinde Verstecke für Heimchen, was nicht Vorteilhaft ist, wenn Du nicht gerade von Pinzette verfütterst.
An sich kosten Terraristikprodukte nur unnötig Geld. Wenn noch verpackt, dann bring's zurück und greif auf die erläuterte Methode zurück. So ein Humusziegel kostet ab 2 € und bietet 9 l Substrat. Spielkastensand ist auch günstig.

Pflanzen
An sich kannst Du all diese Pflanzen verwenden, nur bitte alles schön mehrmals abduschen, was aus dem Gartencenter kommt.
Tillandsien eignen sich gut zum Anbinden/Aufkleben im oberen Teil des Terras, weil sie die Wärme gut abkönnen. Ich selbst verwende Tillandsia filifolia und ionantha (vermehren sich gut und blühen).
Mit Orchideen und Farnen habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Den Orchideen wars zu trocken (ist nunmal ein Wald- und kein Regenwald-Terrarium) und die Farne die ich mal hatte sind trotz genug Bodenfeuchte im Halbschatten eingegangen.

Bambus kannst Du gerne frischen nehmen. Auch hier aber reinigen und Bambus unten mit Küchenpapier zustopfen und mit Silikon beschmieren, da wo er im Bodengrund ist, damit er nicht schimmelt.

Beleuchtung
Der HQI-Strahler ist gut. Die Brenner kosten nicht viel (ab ~25 € im Netz) und dienen zur Grundbeleuchtung (14h am Tag). Ab 100cm Terrariumhöhe sollte man anstelle von Leuchtstoffröhren auf HQI-Strahler setzen; das passt dann bei Dir. Den Mindestabstand würde ich von der Wärmeentwicklung und Ausleuchtung im oberen Bereich festmachen; ab 20 cm... einfach mal testen. Bei sowas bietet es sich an einen Lichtkasten oder Gestell zu nutzen, um ihn zu montieren.
Diesen Plastik-Lichtkasten würde ich komplett weglassen und über der Gaze würde ich anstelle der vorigen UVB100 Energiesparlampe für UV eine 50W Solar Raptor nutzen (ebenfalls HQI; Vorschaltgerät notwendig). Meine hängt 13 cm über der Gaze und der Sonnenplatz ist 20 cm darunter. Das ist unter Berücksichtigung der Lichtfilterung durch die Gaze der Mindestabstand. Falls Du für den Strahler nur ein Gestell baust, kannst Du die Solar Raptor einfach an ein Light Bracket von Exo Terra mit einer E27 Porzellanfassung hängen (höhenverstellbar und Du sparst Dir den Lichtkasten). So mache ich das. Berücksichtige mit der Gaze bei Dir aber, dass der Arm des Lampenhalters nicht allzulang ist, 13,5 cm. Der UV-Spot brennt dann so 12h.
Dann hast Du alles draußen angebracht, die optimale Grundbeleuchtung und eine gescheite UV-Versorgung, die auch bei der Terrariumgröße etwas bringt.
Die JBL-Lampe kannst Du also ruhig zurückbringen.

Viele Grüße
Oliver
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ChrischiO
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Re: Anfänger mit Phelsuma nigristriata - viele Fragen

Beitrag von ChrischiO » Mo 27 Jun, 2016 22:41

Hi,

laut dem IG Steckbrief für nigristriata brauchen sie tagsüber 80% und nachts bis zu 100% Luftfeuchtigkeit. Wie ich nach dem Einbringen der Hygrometer heute gemerkt habe, erreiche ich die 80% nur unmittelbar nach dem Besprühen - sonst sinds eher 50-60%.
Überhaupt zeigen beide Hygrometer sehr unterschiedliche Werte an, obwohl sie nur wenige Zentimeter von einander entfernt hängen. Wie finde ich raus, welches richtig anzeigt? :/

Zur Rinde und den Heimchen: der Gecko lässt sich nicht mit Pinzette füttern. Ich setze also Heimchen im Terra zur Jagt aus. Ganz naiv gefragt: was ist so schlimm daran, wenn Heimchen und co flüchten und sich im Terra verstecken können? Letztlich wäre das doch eine Dauernahrungsquelle für den Gecko?! Besteht dadurch die Gefahr, dass er dauerhaft zu viel Nahrung zur Verfügung hat? Oder ist das eher ein hygienisches Problem?
Hast du eine Empfehlung für ein Nahrungsergänzungsmittel für nigristriata? Soweit bin ich noch nicht mit der Lektüre. Kann man gepuderte Heimchen durchs Terra rennen lassen oder müsste man hier eine Möglichkeit finden, mit Pinzette o.ä. zu füttern?

Wenn man UV mal außen vor lässt, wäre demnach der 70W HQI Strahler zur Grundbeleuchtung und Beheizung des Terras ausreichend?
Jeder HQI Brenner braucht (aufgrund der Zündung?) ein eigenes Vorschaltgerät, oder?
Ich hätte die Möglichkeit an 420nm UV LED Strips in beliebiger Leistung zu kommen - hat hiermit schon jemand Erfahrung? Die tragen dann vermutlich nicht mehr zur Erwärmung des Terrariums bei?! Dh man bräuchte wieder einen zusätzlichen Spot für den Sonnenplatz?

Ich habe irgendwo gelesen "Nahrungsergänzung ODER UV" - trifft das auch auf nigristriata zu, dass UV überflüssig wird wenn man (Vitamine) supplementiert oder umgekehrt?

:edit:
Habe gerade mal die Spektren von UVB100 und Solar Raptor verglichen: beide haben KEINE nennenswerten UVB (280-315nm) Anteile, nur leichte UVA (315-380nm) Anteile und dafür einen starken Peak bei 420nm
(http://www.reptilienkosmos.de/images/pr ... ektrum.jpg,
https://reptile-planet.de/shop/images/p ... l_wave.png)
Sind also Leuchtmittel mit vollen UV Spektrum gar nicht so unbedingt notwenig? Entstehen durch Brechungen des Lichts im UV nahen Bereich um 420nm eventuell ausreichend UVA und UVB Anteile? :)

Fragen über Fragen ...deine Buchempfehlung ist bestellt ;)

Gruß
Christian

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Zocki82
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Re: Anfänger mit Phelsuma nigristriata - viele Fragen

Beitrag von Zocki82 » Mo 27 Jun, 2016 23:46

Hallo Christian,

das geht jetzt aber sehr ins Detail und man merkt, dass Dir noch Basiswissen fehlt.
Lies also bitte erst einmal das Buch und stelle dann erneut Fragen zu dem, was Dich noch interessiert.

Ja, es ist richtig dass Phelsuma nigristriata eine höhere LF benötigt. Es ist aber kein Muss.
Bedenke, dass das Klima im Terrarium erst einige Zeit einlaufen muss (grob 2-4 Wochen).
Du kannst ja gerne wie ich drei mal am Tag sprühen: morgens kurz zum Simulieren des Taus, Mittags mittellang und Abends (etwa 1h vor Ausschalten der Wärmelampe wie die Solar Raptor) lang. Ich sprühe hin und wieder noch per Hand das Moos aufgebundener Pflanzen, wo nicht immer die Beregnungsanlage hinkommt. Dazu noch je nach Pflanze 1x die Woche die Pflanzen gießen und gut.

Bzgl. der Rinde und Heimchen warne ich Dich davor, dass Du bei nicht gefressenen Heimchen diese nicht so einfach loswirst. Sie werden schnell zu groß zum Essen (bei meinen etwas größeren Pasteuris nicht anders) und Du hast dann ein Zirp-Konzert abends. Wenns Dich nicht nervt... bitteschön :-).
Auch kann es sein, dass sie sich vermehren und die Mircoheimchen durch Deine Belüften (bei Gaze nicht unbedingt) aus dem Terra verschwinden. Dann musst Du wohl den Kammerjäger holen...

Bzgl. "Nahrungsergänzung" habe ich Dir schon zwei Produkte genannt.
Denk dran dass nur bei einem der beiden D3 enthalten ist. Calcium und die anderen Minerale in Herpetal Complete T sind auch mit UV-Versorgung notwendig. Ich versorge meine Pasteuris mit beidem und es schadet nicht.

Vergiss übrigens LED. Mieses Farbspektrum, werden oft nicht akzeptiert, nur in Ausnahmen zu verwenden und mit einem HQI-Strahler und einem UV HQI Spot holst Du das Optimum (fürs Wohlbefinden) raus. Also bitte keinen Gedanken an LED verschwenden :-).
Wegen dem UV-Spektrum der Solar Raptor oder Bright Sun (Desert) mach Dir keine Sorgen; das ist top. Du musst bedenken, dass die Lampe 12h am Tag (minimum 8h) brennt. Du gibt's den Kleinen schließlich keine hochdosierte UVB-B Tagesdosis über eine kurze Dauer wie der Osram Vitalux. Sie erleiden sonst UV-Verbrennungen.
Und ja, wie gesagt ein eigenes Vorschaltgerät und bei den UV HQI Spots am besten auch das vom selben Hersteller. Tests haben gezeigt, dass andere Vorschaltgeräte auswirken aufs Farbspektrum haben.

Wenn Dich das Thema "Licht" so sehr interessiert, dann besuch bitte folgende Seite: www.licht-im-terrarium.de

Viele Grüße
Oliver
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Re: Anfänger mit Phelsuma nigristriata - viele Fragen

Beitrag von ChrischiO » Do 30 Jun, 2016 23:06

Hi,

es hat sich ein bisschen was getan...

Die Pumpe für den Bachlauf kam Anfang der Woche - und lief nach dem Anschließen gerade mal ein paar Sekunden. Naja wer billig kauft und so... ärgerlich nur, weil ich mit dem Boden warten wollte, bis die Pumpe fertig verbaut ist - so muss ich dann halt nochmal buddeln, wenn ich eine neue habe.

Oli, ich bin deinem Tipp gefolgt bzgl dem Kokosziegel/Sand Substrat und bin sehr froh mit der Entscheidung. Ist halt was ganz anderes als diese Rindenschnipsel.

Dann war gestern Basteltag:
20160630_184522b.jpg
Der Lichtkasten aus 12mm OSB ist 20cm hoch und hat zwei Trägerleisten, die sich beliebig verschieben lassen (vorn/hinten). An der vorderen hängt jetzt der 70W HQI. Materialkosten < 15eur, Arbeitsaufwand 2-3h :)
Eine "nur sehr wenig genutzte" Solar Raptor 35W gab es bei ebay für 40eur - die kommt dann an die hintere Holzleiste. Ich bin mir nur noch nicht so sicher, wie ich die anbringe. Würde die Fassung gern ein bissl beweglich verbauen, so dass man die Richtung des Spots einstellen/korrigieren kann. Die Sachen von JBL dazu sehen auf den ersten Blick nicht so brauchbar aus. Hat hier jemand eine Idee zum Thema "Schwenkbare Keramikfassung"?

Den Spot im Terra selbst werde ich dann wohl wahrscheinlich nicht mehr nutzen können bzw gar nicht mehr benötigen. Leider ist der mit sehr viel Silikon da eingeklebt, so dass er sich nicht ohne weiteres entfernen lässt :/

Zum fertigen Bodenbelag gab's dann heute auch die (vorerst) restlichen Pflanzen und etwas mehr Bambus:
20160630_222143b.jpg
Orchidee und Tillandise ganz oben. Darunter Efeutute und Syngonium. Ganz unten die Bromelie, die schon drin war - dazu gekommen sind eine Kalla, der unbekannte Farn, Zamioculcas. Und am Boden Fittonia und ein Usambaraveilchen.
Der Farn ist der einzige, der noch im Topf sitzt - der Rest ist direkt gepflanzt. Jetzt darf's erstmal wachsen :)
Bogenhanf gab es im lokalen Baumarkt leider nur recht kleine Ausgaben, daher hab ich den weggelassen. Wenn ich ein paar schöne finde, würde ich auf die Hölzer der Rückwand vielleicht noch ein paar Tillandsien kleben.

Der Grünling hat heute zum ersten Mal ein Heimchen von der Pinzette genommen *Keks freu*

Wenn ihr noch Tipps und Anregung zur Gestaltung, Technik o.ä. habt, immer her damit! :)

Gruß
Christian
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Re: Anfänger mit Phelsuma nigristriata - viele Fragen

Beitrag von Zocki82 » Fr 01 Jul, 2016 11:15

Hallo Christian,

das sieht schonmal viel besser aus.
Mit dem Platz der Orchidee musst Du bisschen testen. Kann sein, dass es ihr dort oben zu warm/trocken/nicht schattig genug ist.
Mein Bogenhanf war ursprünglich auch recht klein, glaube so 50 cm mit Topf (17er Durchmesser). Die neuen Triebe ragen aber bis zur Decke und mussten sogar gestutzt werden.
Wenn Dir das Wachstum zu lange dauert, so kannst Du für Reptilien verträglichen Bio-Dünger auf Basis Zuckerrübensirup nutzen (Neudorff BioTrissol). Kauf Dir also ruhig einen Bogenhanf mit 50-60 cm Größe (sollte 17er Topf sein) und lass ihn gedeihen. Habe ich auch so gemacht, denn irgendwas pflanzliches sollte schon bis ins obere Drittel reichen. Die Efeutute gedeiht im Terrarium sehr gut und erreicht schnell die Decke, aber was anderes stabiles sollte auch noch da sein.
Die Kalla benötigen übrigens gut Wasser (zwei mal die Woche gießen). War nicht immer zur Stelle und die kleine Variante im Aufzuchtbecken ist daher bei mir stehts schlapp gewesen und irgendwann eingegangen.

Die Technick hast Du soweit auch gut gelöst. Hätte den Lichtkasten etwas höher noch gemacht, aber ist nicht kritisch. Achte dann bei der Solar Raptor nur, dass Du den Sonnenplatz mit ausreichend Abstand platzierst.
Ich würde dafür noch einen waagerechten Bambus montieren. Zur Befestigung kann ich Dir zwei Varianten empfehlen, die ich beide einsetze:
Kauf Dir etwa 0,2-3 mm starke Nylon-/Angelschnur, quasi was durch die Gaze noch durch passt (sollte 0,5er Maschenweite haben). Dann jeweils an den Enden vom Bambus zwei Löcher bohren zum Durchfädeln und oben die Enden jeweils über der Gaze 3-fach verknoten; hält...
Das Ganze schaukelt dann etwas, was Phelsumen auch gerne mögen. Habe so noch senkrecht eine Bambusröhre montiert, die gerne zum Schaukeln genutzt/angesprungen wird.
Variante zwei ist, dass Du dir in entsprechender Größe Saugnäpfe mit so einem Pfeil am Ende kaufst (gibts bei eBay), die Du quasi in die Bambus-Enden reinsteckst und damit zwischen die Scheiben klemmst. Musst aber genau messen, dass weder keine zu starke Spannung entsteht, noch zu lose ist. Bisschen Spannung sollte vorhanden sein, damit die Saugnäpfe an die Scheibe gedrück werden.
Empfehle Dir aber Variante 1.

Es gibt übrigens Keramik-/Porzellanfassungen mit Kugelgelenk:
Hier z.B. von der Firma Hobby (evtl. dadurch auch im Fressnapf und Co erhältlich): http://www.reptilienkosmos.de/terrarist ... GwodQFUBYw
Damit solltest Du die Solar Raptor wie gewünscht ausrichten können.

Viele Grüße
Oliver
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Re: Anfänger mit Phelsuma nigristriata - viele Fragen

Beitrag von ChrischiO » Mo 04 Jul, 2016 19:18

Hi,

Oli, ja ich hab vorher noch überlegt - und nachdem er fertig war, habe ich mich ein bissl geärgert, dass ich den Lichtkasten nicht noch 5cm höher gebaut habe. Aber bei den geringen Materialkosten gibts halt nochmal einen neuen, falls es irgendwann notwendig werden sollte.
Der 70W HQI Brenner hat aktuell ca 7cm Abstand zur Gaze.
Was wäre denn ein "ausreichender" Abstand des Spots zur Gaze bzw zum nächsten Sonnenplatz?

Genau so etwas mit Kugelgelenk hab ich gesucht - vielen Dank! :)

Bogenhanf gabs hier wirklich nur sehr klein < 30cm. Da warte ich lieber, bis ich irgendwo eine größere Variante auftreiben kann.


Nachdem sich das mit der bestellten Pumpe für den Bachlauf scheinbar noch wesentlich länger hinzieht, habe ich mal ein paar der Aquarienpumpen bzgl ihrer Förderhöhe getestet. Und siehe da: der Aquael Circulator 500 schafft deutlich mehr als die benötigten 55cm :top:
12 statt 220V im Terra wären mir zwar lieber gewesen. Aber ich habe die Circulatoren seit Jahren in den Aquarien im Einsatz und da ist bisher noch keiner ausgestiegen.

Beim Bau selbst hatte ich nicht die Nerven noch Fotos zu machen, aber hier gibts ein kleines Video vom Ergebnis:

https://www.youtube.com/watch?v=bpCsPXpePz0

Die Pumpe so zu verbauen, dass sie nicht von Schutz oder Seramis verstopft werden kann und gleichzeitig bei der geringen Füllhöhe des Terras (3cm) Wasser ansaugen kann, war etwas knifflig. Senkrecht mit einem Schwamm darunter war der Impeller ein paar mm zu hoch bzw der Wasserstand zu niedrig, als dass sie aus dem Stand Wasser ansaugen könnte. Die Pumpe liegt jetzt schließlich mit einem kleinen Ansaugkorb und etwas Vlies darum gewickelt. Da sie durch Vlies, Seramis und Bodensubstrat von oben nicht so einfach Luft zieht und in der waagerechten Lage der Impeller auch bei niedrigerem Wasserstand Wasser schaufelt, bin ich eigentlich recht zuversichtlich, dass ich die Pumpe so schnell nicht wieder ausgraben muss.

Ich habe mich gegen ein separates Reservoir für den Bachlauf entschieden, da zwei "Wasserfälle" drin sind, die etwas spritzen und durchaus auch die Bromelie oder andere Pflanzen unbemerkt in den Wasserfall ragen und so Wasser ableiten könnten. Die Gefahr das die Pumpe mal trocken läuft, ist mit dem ganzen Terrarium als Reservoir (>3l) wesentlich geringer.
Als "Auffangbecken" dient eine halbe Kokosnuss mit Löchern im Boden.

Grüße
Christian

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Re: Anfänger mit Phelsuma nigristriata - viele Fragen

Beitrag von Zocki82 » Mo 04 Jul, 2016 22:19

Hallo Christian,

sieht schön aus mit dem Wasserfall.
Um die Kleine musst Du dich aber gut kümmern: kann noch Stress vom Umbauen / Umziehen sein oder auch zu geringe LF wegen der Hautreste am Schwanz, aber auch Vitaminmangel.
Spendier ihr einfach die richtige Beleuchtung, achte auf mindestens 60% LF am Tag, 80% in der Nacht und bestäube mit den besagten Mitteln.
DIe Kalksäckchen scheinen auch schon verhärtet zu sein, aber das wird schon noch.

Den Mindestabstand für die Solar Raptor hatte ich bereits am Beispiel meiner genannt.
Da es zwei Varianten der 35W Solar Raptor gibt (bitte einmal jährlich wechseln), hier nachschauen: http://i0.wp.com/www.econlux.de/wp-cont ... eite_4.jpg
Die Gaze filtert etwa 20% des Lichts raus. D.h. Du kannst dementsprechend auch mit dem Abstand runter. Bei den 40 cm (~32 cm mit Gaze) für die 50W Variante habe ich 13cm über der Gaze und 20 cm weiter den Sonnenplatz; 1 cm für die Phelsume berücksichtigt.
Würde nicht unter 10 cm Abstand zwischen Lampe und Gaze gehen. Ich glaube mit Fassung ist die Lampe 10 cm hoch, dann passt es noch mit dem Lampenkasten. Kannst aber auch leicht schräg reinleuchten dank des Gelenks dann.

Die Solar Raptor ist schon in Betrieb oder nur der 70W Strahler?

Viele Grüße
Oliver
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Re: Anfänger mit Phelsuma nigristriata - viele Fragen

Beitrag von ChrischiO » Mo 04 Jul, 2016 23:17

Die Hautreste am Schwanz hatte sie schon als ich sie geholt habe. Aufgrund der Kalksäckchen würde ich mal vermuten, dass es beim Vorbesitzer an Zusatzpülverchen nicht gemangelt hat. Da das Terra ja sehr spärlich bepflanzt war (siehe allererstes Bild oben), am Boden nur etwa 1cm Rindenschnipsel lagen und im Terra kein Hygrometer war, würd ich mal vermuten, dass er/sie dauerhaft zu wenig Luftfeuchtigkeit hatte. Und/oder die Supplemente waren abgelaufen, dann kommt auch Vitaminmangel dazu.

Aktuell laufen nur die 70W. Die Solar Raptor sollte morgen kommen. Der JBL Spot ist aus, weil da ja die Orchidee direkt davor sitzt. Im Terra sinds im oberen Bereich im "Schatten" ca 28grad.
Tagsüber sinds aktuell 40% Luftfeuchte. Nachdem der Bach 1h Stunde lief waren es schon fast 50%.

Ich liebäugel mit dem günstigen Beregnungsset von btd24. Taugen die günstigen Sprühregen/Feinnebeldüsen etwas oder lohnt sich die Investition in die Micro Nebeldüsen? (immerhin knapp 50eur mehr :/ )

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Re: Anfänger mit Phelsuma nigristriata - viele Fragen

Beitrag von Zocki82 » Di 05 Jul, 2016 9:59

Hallo Christian,

auf Grund dessen dass die Solar Raptor gebraucht ist und die Phelsume vorher nicht gut gehalten wurde, würde ich im ersten Jahr bis zum Lampenwechsel wie vorgeschlagen im Wechsel mit Herpetal Complete Terrarium und Herpetal Mineral + Vitamin D3 die Futtertiere bestäuben.

Ich selbst benutze auch eine Beregnungsanlage von MRS. Habe damals das Set der Midi Rain Comfort mit Micro-Nebeldüsen gekauft und dazu eine digitale Sekunden-Zeitschaltuhr. Mittlerweile habe ich sie weiter ausgebaut und beregne damit bis auf meine ganz kleinen Aufzuchtbecken all meine Terrarien. Sehr empfehlenswerte Beregnungsanlage.
Würde mit diesem Set und der Zeitschaltuhr beginnen. Beregne dann am besten wie ich morgens 15 sec, kurz bevor das Licht angeht und am Abend 1h bevor die Solar Raptor ausgeht für 1 min (die Wärme wird benötigt, damit das Wasser verdunstet und die LF erhöht). Lass das Ganze sich dann erstmal für 2 Wochen einpendeln, bis Du an den Zeiten schraubst. Die maximale Einschaltzeit der Pumpe beträgt übrigens 2 min. Sollte mit den 0,2er Düsen dann immer noch nicht bei dieser Zeit für die Nacht die gewünschte LF erreicht werden, kannst Du auf 0,3-0,4er Düsen umstellen. Tendenziell soll man aber lieber öfter anstelle lang sprühen. D.h. z.B. zusätzlich mittags nochmal für 30 sec.
Ist ein Thema für sich und man muss selbst für sein Terrarium die Erfahrung sammeln. Mit meinen Angaben hast Du aber schon einmal gute Startwerte.

Viele Grüße
Oliver
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ChrischiO
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Re: Anfänger mit Phelsuma nigristriata - viele Fragen

Beitrag von ChrischiO » Mo 15 Aug, 2016 21:28

Hallo zusammen,

nach über einem Monat mal ein kleines Update :)

Am Wochenende gab es Zuwachs: ein hübscher junger Herr Nigristriata ist eingezogen.
20160815_201549.jpg
Die Begeisterung der Dame des Hauses über den neuen Mitbewohner hielt sich anfangs arg in Grenzen. Aber mittlerweile klappt es ganz gut.

So sieht das Terra jetzt aus:
20160814_215427.jpg
Eine Beregnungsanlage mit Feinnebeldüsen wurde installiert. Die Solar Raptor war leider nicht der Spot, sondern "Flood", welche einen noch höheren Abstand zum Tier benötigt. Spätestens hier hat es sich nun gerächt, dass ich den Lichtkasten nur 20cm hoch gebaut habe, denn die Fassung des Leuchtmittels guckt nun 10cm oben raus. Doch nur so komm ich auf ca 40cm Abstand zum nächsten "massiven" Sonnenplatz - den allerdings bisher eh niemand genutzt hat.

Die Beleuchtungszeiten sind aktuell 10:00-22:15 mit der Osram 70W HQI und 12:00-16:00 zusätzlich der SolarRaptor 70W HID/UV. 2x pro Woche läuft nachmittags der Bachlauf für ca 15min - öfter geht leider nicht, sonst wird der Boden dauerhaft zu feucht. Gesteuert wird das alles von einer programmierbaren Steckdosenleiste.
Mit der Beregnung bin ich frühs bei 12sek, 15min bevor das Licht aus geht 8sek und 15min nachdem das Licht aus ist nochmal 8sek.

Doch nicht nur die Geckos haben sich vermehrt, sondern die Terrarien gleich mit:
20160815_202039.jpg
Mal schauen was dort irgendwann einzieht... Zunächst war es als Ausweich-Terra gedacht falls die Vergesellschaftung der beiden Nigristriata nicht klappt, danach ggf zur Aufzucht eventueller Nachkommen. Nachdem ich am Wochenende gesehen habe, dass man Phelsumen in wesentlich kleineren "Terrarien" aufzieht, steht eine zweite Art ja doch wieder zur Diskussion. Langfristig wollte ich mir schon gern Klemmeris zulegen, aber Lepidodactylus lugubris haben auch einen gewissen Reiz. Aber das eilt ja alles nicht... :)

Zu fressen gab es die letzten Wochen hauptsächlich das, was der Garten (Grashüpfer) und das Fenster (Fliegen) so her gibt. Kennt jemand eine Quelle/Link zur möglichen Artenvielfalt und Bestimmung von Wiesenplankton? Ich lese in allem was ich dazu finde nur "Wiesenplankton" - aber was davon sich tatsächlich zur Verfütterung eignet, darüber finde ich nix.
Ich werde mich in den nächsten Wochen mal an der Zucht von Terflys, Schokoschaben (Klebefallen sind mitbestellt^^) und Ofenfischen versuchen. Wenn das tatsächlich alles was wird, ist das natürlich viel zu viel für nur zwei Geckos. Aber so weiß ich für die kalte Jahreszeit schon mal, was davon "funktioniert" und was mit wieviel Aufwand, Geruchsbelästigung ect verbunden ist.

Supplementiert wird übrigens aktuell mit JBL ReptoCal und ReptoLife - hat jemand eine Meinung zu den beiden Produkten?

Gruß
Christian
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Re: Anfänger mit Phelsuma nigristriata - viele Fragen

Beitrag von Zocki82 » Sa 20 Aug, 2016 10:26

Hi,
nochmal erneut der Hinweis: die empfohlene Beleuchtungsdauer der Solar Raptor sind 8h am Tag, sonst geht das zu Lasten der Haltbarkeit.

Gruß
Oliver
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Re: Anfänger mit Phelsuma nigristriata - viele Fragen

Beitrag von ChrischiO » Mi 24 Aug, 2016 21:35

Hi Oliver,

ich glaube das hast du hier gerade zum ersten Mal erwähnt, aber danke für den Hinweis.

Das häufige Zündungen bei diesen Leuchtmitteln auf die Haltbarkeit geht, leuchtet ein :idea:
Aber 4h stellen gegenüber der Zündung/Aufwärmphase von ca 15min eigentlich schon den Langzeitbetrieb dar. Hat jemand eine Ahnung, was für das Leuchtmittel technisch der Unterschied zw 4h und 8h Betrieb ausmacht, wenn man es am Tag deswegen nicht öfter zündet?
Eine Anfrage bei Econlux zu diesem Thema ergab leider keine eindeutige Antwort :-?

Gruß
Christian

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