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Vergesellschaftung

Verfasst: Mo 11 Apr, 2016 23:11
von SueAnn
Hallöchen alle zusammen,

Ich halte nun schon seit knapp 9 Jahren eine große Madagaskar-Taggecko Dame (Phelsuma Madagascariensis grandis) wegen geringen Platzes hatte sie bislang nur einen Männlichen Marmorgecko mit im Terrarium mit dem sie sich aber bestens verstand (außer der ab und an auftretende Futterneid) nachdem ich mir nun endlich ein großes Terrarium zulegen konnte (80breit/60tief/120 hoch) wollte ich nun gern mit dem Züchten Anfangen. Ich habe mich versucht ausreichend zu erkundigung zwecks vergesellschaftung mit einem Männchen. So weit ich das feststellen konnte gibt es da recht selten Probleme dabei. Nun gut auf alle fälle habe ich mir nach einer Weile nun aus der Zoohaltung ein Männliches Tier geholt. Nach heftigen Auseinandersetzungen und starkem Drohverhalten schon nach wenigen stunden habe ich sie sofort getrennt und musste dann entsetzt feststellen das das vermutliche Männchen ein Weibchen war. Nun gut kein wunder dass es stress gab, zum glück gab es keine großen verlezungen. Nach großem geschiss bei der Tierhandlung haben sie das Tier zurück genommen (und da denkt man die wüssten was mänchen und weibchen ist bei einem 4 jahre alten tier) das tat mir zwar leid aber ich wollte nun mal einen bock. Nach einer zweiwöchigen pause habe ich mir dann diesmal ein Warhaftiges Männchen geholt und dazu gesetzt. Er ist wirklich ein sehr ruighes Tier, lässt sich sogar "streicheln" (nicht das ich meine Geckos für Schmusetiere Halte das war eher eine zufällige feststellung) Der Händler von dem Ich den Prachtkerl (ca 3-4 Jahre alt. 27cm sehr kräftig gebaut und äußerst hübsch gefärbt) hatte leider kaum noch zeit für seine tiere weshalb sie sehr verwahrlost in wirklich sehr kleinen Terrarien lebten und auch viele Verletzungen aufwiesen.
Nun auf alle fälle lief erstmal alles gut bei der zusammenführung. Er rührte sich erstmal fast 24 stunden gar nicht bis er auf erkundungstour ging. Das machte mir schon etwas sorgen. Meine Dame hatte ihn auch schon neugierig beäugt und auch schon erste annäherungen unternommen. Bis jetzt alles bestens. Doch heute Morgen am dritten Tag lief irgendwas schief. Auf einem queren Bambusrohr liefen sie sich zuerst vorsichtig entgegen. Wärend er sich nicht rührte machte mein Weibchen eine typische "wink" bewegung mit dem arm. Was soviel ich weis ja beschwichtigend sein soll. Es zuckten weder schwänze noch köpfe, lediglich etwas gezüngelt wurde. Doch plötzlich spring er mein weibchen aprupt an und wollte sie beisen. Worauf hin sie total panisch reis aus nahm und dunkel wurde durch den stress. Fortan hielt sie sich versteckt vor ihm und blieb eine ganze weile dunkel bis sie sich wieder beruighte. Er verfolgt sie ab und an wenn er sie sieht auch und versucht wieder etwas nach ihr zu schnappen (bis jetzt aber nicht bedrohlich) ich bin mir nun nicht sicher ob es ein Balzverhalten oder ein Drohverhalten ist. Ich hab mich bereits erkundigt und auch gelesen das einige Mänchrn neue Weibchen zunächst sehr aggresiv jagen um sich zu paaren wenn das weibchen nicht direkt will bis sie sanfter werden. Aber es könnte ja auch durchaus Drohverhalten sein. Und ich bin mir nun nicht sicher woran es liegt und ob ich sie vieleicht doch trennen sollte. Ich könnte mir vorstelln das er diese umgebung einfach nicht gewohnt ist und sich beim erkunden von ihr bedrängt gefühlt hat. Er hatte ja vorher quasi nie platz und ist in einem fast leerem terrarium Aufgewachsen auf engsten raum mit einem weibchen mit dem er sich nach dem züchter schon gepaart hatte. Ich hatte auch den gedanken das er sie attakiert weil sie wesentlich kleiner (ca 21-22cm) und zirlicher ist als er. Ein andere gedanke war das es am männlichen Mamorgecko liegen könnte der noch mit drinne ist. Obewohll ich das eher bezweifle das er ihn schon gesehn hat und es ihn absolut nicht interresierte der Mamorgecko versteckt sich meist eh den ganzen tag und wird erst nachts aktiv.

Ich wollte jetzt hier einfach mal um rat fragen weil ich selbst in der vergesellschaftung recht unerfahren bin. Vorallem ob es nun Droh oder Balzverhalten ist. Leider sind sich beide Weisen ja fast identisch. Ein Ausweichterrarium steht auch bereit. Hatte auch daran gedacht die Anderen Beiden erstmal raus zu nehmen bis er sich an das neue Leben gewöhnt (da er etwas überfordert wirkt) hat und entspannter ist. Andererseits soll man ja ein männchen imme zum weibchen setzten statt andersrum. Oder solte ich doch ersmal abwarten?

Tut mir leid wegen dem langen Text aber ich will wirklich nur das Beste für meine Tiere und wollte deshalb die Situation gut schildern.
Ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.

Gruß Sue Ann

Re: Vergesellschaftung

Verfasst: Do 14 Apr, 2016 15:54
von Chris Eggers
Hallo,
also ich glaube zuerst einmal musst man sich von der Vorstellung abwenden, das eine Paarung im Tierreich zärtlich verläuft. Zur Paarung zähle ich auch die Balz, die grade bei Reptilien recht ruppig sein kann. Schildkröten z. Bsp. beißen sich in die vorderen Extremitäten oder rammen sich und reiten dann auf.
Bei Echsen ist schon mal ein Nackenbiss so ziemlich oft die einzige Möglichkeit, das Weibchen in Position zu halten, und da kann es auch zu Bisswunden kommen.
Verfolgungen gehören auch dazu. Je nach Geschlechtstrieb des Männchens kann das auch zu Stress beim Weibchen führen, wenn er eben dauernd will......und im Terrarium sind die Fluchtmöglichkeiten nun mal begrenzt.
Meine Beobachtungen was Geckos angeht (das muss nicht die Regel sein): der Paarungstrieb ist nach Häutungen, Eiablagen des Weibchens und neuen Zusammensetzungen (wie in deinem Fall) am größten. Nach erfolgreicher Kopulation legt sich das für eine Weile wieder.
Fazit für deinen Fall, wie ich es aus der Ferne sehe: Erst mal machen lassen und beobachten, wenn das Weibchen durch zu viel Bedrängung nicht ans Futter gehen kann oder ernsthafte Bisswunden davon trägt, ist eine Trennung sinnvoll und evtl. auch notwendig.
Ich weiß nicht wie das Terrarium aussieht, groß genug ist es auf jeden Fall. Bei mir hat geholfen, dass ich für jeden ein bis zwei "Lieblingsplätze" geschaffen habe, dann waren die Begegnungen seltener. Zudem hatte ich den Eindruck, dass bei mehr Futter auch die Paarungen häufiger waren.

Noch ein Wort zum "Züchten" das du erwähntest........in letzter Zeit sehe ich sehr viele abzugebende grandis, ich habe den Eindruck der Markt ist überfüllt. bevor du ans Vermehren gehst, empfehle ich vorher die Abgabeplätze zu finden, ähnlich wie man es mit Katzen tun sollte. Nur so ein Gedanke, evtl. willst du die Nachkommen ja auch selbst behalten.

Ich hoffe ich konnte etwas helfen.
Halte uns auf dem Laufenden.

Chris Eggers

Re: Vergesellschaftung

Verfasst: Do 14 Apr, 2016 22:10
von SueAnn
Vielen dank für die Hilfreichen worte, da aber so lange nix kam und es immer schlimmer wurde mit dem verfolgen das meine dame sich eigendlich den ganzen Tag nur noch Panisch vor ihm versteckt hat und sich ncihtmal mehr zu ihrem geliebten Bananenbrei gewagt hat, habe ich ihn dann doch noch mal rausgenomme. Habe nochmal bisschen gesucht und hier im Forum einen beitrag gefunden von jemanden der fast das selbe Problem hatte wie ich und den Bock ebenfalls noch einmal für eine Woche herausgenommen hatte und danach lief alles bestens.

Das es bei der Parrumg recht hard zugeht weis ich schon, hab mich wie gesagt fast überall wos ging informiert und auch eben das mit der Extremen Verfolgung der Weibchen gelesen, aber da er es nich umbedingt immer auf ihren Nacken abgesehen hatte (hat sie auch schon am schwanz oder Hüfte gebissen, zum glück nicht ernsthaft) war ich mir nun eben nicht sicher, Ich wollte nicht riskieren das mein Weibchen noch von ihm zu Tote gestresst wird.

Das der markt (forallem mit weibchen) sehr voll ist ist mir wohl bekannt, da ich auch nur begrenzt platz habe hätte ich das so gemacht das ich 1 paar Jungtiere aufziehe und erst neue Ausbrüte wenn die Alten definitiv in guten Händen sind.

Auf jeden Fall konnte ich nach der Trennung (wie auch bei dem Anderen bericht) eine deutliche veränderung verstellen, mein Weibchen stolziert förmlich wieder durchs Terrarium wie der King weshalb ich große hoffnungen habe das es dann doch besser wird. Bis auf das Gejage erschien mir das Männchen eigenlich auch nicht so aufdringlich wie meine Dame wohl dachte. Ich hoff aber mal das es bei er Wiedervereinigung nicht ins Gegenteil ausartet da das ja auch gut möglich sein kann.
Den Mamorgecko werde ich aber wohl bei Wiedervereinigung erstmal umsetzt da ich ,trotz das es eine andere Gattung ist und ihn der Bock nicht direkt angegangen ist, die Vermutung habe das mein Kerl ihn ennoch als Konkurenz ansehen könnte und meine Dame deshalb so belästigt.

An sich ist die größe des Terras aber eigendlich bestens Ausgekostet, es gibt mehr als genug verstecke für alle und jeder hat seinen Eigenen lieblingsplatz schon entdeckt.

Aber danke für den Rat, wenn es bei er Wiedervereinigung keine großartige veränderung gibt warte ich dann doch noch mal eine weile ab. Umgesetzt ist er ja schnell. ^-^

Re: Vergesellschaftung

Verfasst: Do 12 Mai, 2016 15:09
von eintraechtler
Hallo,

Bei der Vergeellschaftung von meinen Laticaudas lief es folgendermaßen ab:
Das Weibchen hatte ich mit einem halben Jahr erworben, als es dann 1 1/2 war habe ich einen 4 Jahre alten Bock erworben und Ihn in das Terrarium gesetzt (120x60x80). Den Bock habe ich die ersten 3 Tage nicht gesehen (Ich denke mal aufgrund der 500KM langen Reise. War beruflich unterwegs und habe ihn passend auf dem Weg erworben). Das Weibchen war neugierig aber der Bock hat sie in der ersten Woche auch ständig versucht zu verscheuchen, das habe ich sehr kritisch beobachtet. Aber dann wie durch ein Wunder habe ich die beiden bei der Paarung beobachtet und seitdem herrscht keine Rivalität mehr. Unter dem Sonnenspot sonnen sich beide gemeinsam und wenn das Männchen im Weg liegt krabbelt das Weibchen einfach drüber :-)

Gruß