Inkubation

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josua
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Inkubation

Beitrag von josua » Do 10 Jan, 2013 20:30

Hallo zusammen
Ich habe in letzter Zeit des öftern (vor allem bei einigen heikleren Arten) das Problem, dass die Jungtiere nicht schlüpfen, wenn ich sie inkubiere. Im Terrarium schlüpfen sie zwar, doch da hab ich keinen Einfluss auf das Geschlecht. Ich habe immer wieder Eier, welche kurz vor dem Schlupf absterben. Bei gewissen Arten hab ich zwar eine Schlupfrate von nahezu 100%, doch gerade bei z.B. guimbeauis schlüpft bei mir lediglich ca. 20% im Inkubator. Irgendetwas muss ich da verbessern können, doch ich komme nicht dahinter was. Ohne Nachtabsenkung ist die Schlupfrate zwar bei über 50%, doch dann sind die Jungtiere hinfällig und überleben den ersten Monat meist nicht. Ich möchte im Frühling so einen Termocontrol kaufen und damit die Temperatur noch genauer regulieren können (vor allem die Nachtabsenkung, da kann ich ja eine schöne Kurve eingeben und das müsste ja eigentlich funktionieren, wenn ich den an den Jäger anhänge).
Wie macht ihr das genau? Mich interessiert vor allem das Betten der Gelege, ich habe schon mit Schwämmen, Vermiculite und ganz ohne Befeuchtung inkubiert. Ich habe das Gefühl, die Gelege haben zu Beginn zu feucht und dann wird es mit der Zeit zu trocken, es sei denn ich feuchte nach, doch dann bildet sich oft Schimmel und dann ist sowieso nichts mehr zu wollen.

Liebe Grüsse und danke für Tipps zur Optimierung im Voraus
Josua

Anolis05
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Re: Inkubation

Beitrag von Anolis05 » Fr 11 Jan, 2013 0:16

Im Terrarium schlüpfen sie zwar, doch da hab ich keinen Einfluss auf das Geschlecht.
Hallo Josua,
Deine obige Aussage verwundert mich doch sehr.
Du weißt doch sehr wohl daß die Inkubationstemperatur nicht das alleinige Merkmal für die Geschlechtsausprägung ist,oder verfolgst Du die seit einiger Zeit laufende Diskussion darüber nicht? ;)
Zu Deinen anderen grundsätzlichen Fragen kann ich mich leider nicht äußern,da ich grundsätzlich nicht inkubiere.
Ich habe dadurch zwar deutlich weniger Nachzuchten ,weil ich die Schlüpflinge häufig nicht gleich finde bevor sie von den Eltern gefressen werden.Dem Weibchen gebe ich jedoch die Möglichkeit sich den geeigneten Eiablageplatz auszusuchen.
Vielleicht sollte man in der Nähe der Eier Sensoren anbringen welche die diversen Parameter wie z.B. u.a. Feuchtigkeits-und Temperaturkurven exakt aufzeichnen.
Ist übrigens garnicht so teuer.Konnte mich dazu aber bisher noch nicht aufraffen. :|
LG
Heinrich

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josua
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Re: Inkubation

Beitrag von josua » Fr 11 Jan, 2013 7:08

Lieber Heinrich
Im Terrarium geschlüpfte cepediana waren bei mir z.B. immer weiblich, wobei ich mittels Inkubation viele männliche Nachzuchten habe. Dass Temperatur nicht der alleinige Faktor ist, weiss ich, doch was genau das für Faktoren sind weiss ich nicht (Nachtabsenkung spielt da wohl auch noch eine wichtige Rolle). Welche aktuelle Diskussion du meinst weiss ich tatsächlich nicht, würde aber gerne aufgeklärt werden ;)! Was dazu kommt ist, dass Gelege, welche in Knöterichrohren abgelegt wurden, schlecht gesichert werden können ohne eine Entnahme (zudem ginge das Versteck der Adultis verloren) und die kleinen werden gefressen oder verenden in den präparierten Rohren, da ich sie zu spät finde. Ich suche also immer noch nach einer Methode, um die Schlupfrate zu erhöhen. Es wird immer wieder gesagt/geschrieben, Phelsumeneier seien nicht heikel, ich mache bei gewissen Arten (guimbeaui, borbonica, barbouri...) leider immer wieder die Gegenteilige Erfahrung. Ich gehe davon aus, dass ich da etwas falsch mache und ich kam bisher nicht dahinter was. Gerade da es sich hier um weniger häufig nachgezogene Arten handelt, fände ich es schön und sinnvoll, wenn ich heraus kriegen würde, wie ich mehr Tiere zum Schlupf bringe. Die Elterntiere sind fit und kräftig, häufig stirbt auch bei Gelegen wo ein gesundes Tier schlüpft, das andere Ei kurz vor dem Schlupf ab (wenn ich es öffne, ist ein voll entwickeltes Jungtier darin).

Lg
Josua

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Timtom
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Re: Inkubation

Beitrag von Timtom » Fr 11 Jan, 2013 10:56

Hi Josua,
Also ich lege meine Eier in Heimchendosen mit Vermiculit! Zwischen Ei und Vermiculit liegt dann noch ein dickes Stück Stoff mit Nadeln drin, die das Ei fixieren.
Geheizt wird mit einem Heizstab in einer Plastikwanne der über eine LR TC2 gesteuert wird, das ganze steht in einem kleinen Terrarium 60x40x30 oder so mit guter Belüftung. Nachfeuchten tue ich nie, da ich davon ausgehe dass genug LF durch Verdunstung entsteht. Der Sensor ist neben dem mittigsten Gelege angebracht! 16/16 grandis sind geschlüpft... Nun kann man diese Art sicher nicht mit den von dir angeführten vergleichen (die "nichtheiklen" Arten schlüpfen ja bei dir auch problemlos)... Wollte nur eben darlegen wie ich es mache und hoffe auf Verbesserungsvorschläge wenn da was nicht ok bzw falsch gedacht wurde ;)

Nun verfüge ich wahrlich nicht über so viel Erfahrung, dass ich dir Techniken oder Klimadaten für die Inkubation von guimbeauis liefen kann, erlaube mir aber an dieser Stelle jedoch eine Spekulation. Wenn oft "fertige" Jungtiere kurz vor dem Schlupf "absterben", dann liegt das wohl daran, dass entweder die Schale zu fest ist oder dass, aufgrund vorhergegangener Fehler in der Inkubation, das Tier zu schwach ist sie zu durchbrechen, oder? Ich würde nach und nach das Problem ergründen und als erstmal die LF und Temperatur mithilfe von externer Technik verlässlich zu stabilisieren. Hoffentlich löst sich dein Problem dann schon von selbst!

Schönen Gruß und allen ein schönes Wochenende ;)
Gruß Tim
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josua
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Re: Inkubation

Beitrag von josua » Fr 11 Jan, 2013 12:30

Hallo Tim
Danke für deine Ausführung. Das Vermiculite machst du nass nehm ich mal an, ich habe derzeit ebenfalls nasses Vermiculite in kleinen Döschen (den Deckel mit Drahtgaze) und darauf ein Stück Styropor mit mehreren Einbuchtungen. Wenn das ganze austrocknet hast du aber keine Luftfeuchtigkeit mehr, feuchtest du da nicht nach? Da ja immer wieder Eier dazu kommen, ist bei mir selten ein Döschen leer (hat jeweils Platz für vier Gelege und ich habe acht davon gebastelt), sprich ich feuchte das Vermicuite so alle paar Monate nach. Ich habe das Gefühl, dass nach dem Nachfeuchten (egal ob mit Vermiculite oder Schwamm) zu feucht ist (manchmal bildet sich sogar Schimmel und es sind oftmals Springschwänze zu sehen auf den Eiern) und mit der Zeit eher zu trocken. Ich habe vor kurzem gelesen, dass Vermiculite noch Feuchtigkeit aus der Luft saugt, sobald es trocken ist und werde deshalb wohl wieder auf Schwämme umstellen. Den Jäger möchte ich demnächst ebenfalls an eine LR TC2 anhängen, da so die Temperatur exakt überwacht werden kann (bisher habe ich in der Nacht einfach immer auf Zimmertemperatur abgekühlt, welche nicht konstant ist, indem ich den Inkubator an die Zeitschaltuhr gehängt habe, wo auch sonst alles dran hängt).
Falls noch andere Praktiken aufgelistet kommen wäre dies super, vor allem in Bezug auf die Befeuchtung, da ich vermute, dass da wohl der springende Punkt liegt.

Liebe Grüsse und herzlichen Dank im Voraus
Josua

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Re: Inkubation

Beitrag von Tomboy » Fr 11 Jan, 2013 13:17

Hi Josua,
ich lege ein stück schwamm mit einer Mulde für die eier in eine Heimchendose.
dazu stelle ich eine mit wasser gefüllte Filmdose. passt von der höhe optimal und habe so einen speicher der die LF hoch hält.( natürlich deckel drauf nicht vergessen :) )
gruss Thomas
mfg Thomas
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Re: Inkubation

Beitrag von m.roesch » Fr 11 Jan, 2013 20:45

Hallo Josua

Für die Inkubation jener Eier, welche ich nicht im Terrarium belasse, verwende ich Steckschaum. Funktioniert hervorragend. Einmal richtig vollgesogen reicht die Feuchtigkeit für die Inkubation von der Eiablage bis zum Schlupf der ersten Jungtiere. Zudem sieht man an der Färbung des Steckschaums, wie feucht dieser noch ist. Wird er zu trocken, feuchte ich wieder nach.

Siehe auch auf http://www.phelsumae.ch/Phelsuma-Haltung&Zucht.html unten.

Viele Grüsse
Markus

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josua
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Re: Inkubation

Beitrag von josua » Fr 11 Jan, 2013 21:23

Steckschaum ist auch eine gute Idee, verwende ich derzeit für die Heimchenzucht ...

lg
Josua

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Re: Inkubation

Beitrag von Timtom » Sa 12 Jan, 2013 15:44

Hi,
ja ich feuchte so alle 3-4 Monate nach, echt nur nach Gefühl mal ein bisschen Wasser mit der Unkrautspritze die eig. zum Beregnen gedacht ist.
Luftfeuchtigkeit ist durch das verdunstende Wasser gegeben. Ich hab ja wie gesagt einen Heizstab in einem ca. 15l großen Wasser-Bassin der über eine TC2 gesteuert wird. Da es ja so um die 23-31 (je nach und Art) Grad werden sollen, verdampf viel Wasser. LF hab ich immer mehr als 60% in dem Terrarium. An der Decke sind IMMER Wassertropfen vom Kondenswasser zu sehen, tropft aber nicht.... Ausreichend belüftet ist der Inkubator auch (Lüftungsschlitze, unten Steg 5cm und oben 10cm oder so), noch kein Schimmel gesehen... zum Glück...

Gruß Tim
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Re: Inkubation

Beitrag von josua » Sa 12 Jan, 2013 18:08

Hallo Tim
Schimmel hatte ich vor allem im billigen Inkubator (Kühlschrank von Lucky Reptile). Ich stelle jetzt mal auf Moosi um, denke, die geben regelmässiger Feuchtigkeit ab als Vermiculite und da sehe ich an der Farbe die Feuchtigkeit auch ganz gut.
Dann kauf ich mir demnächst mal so einen Thermoconrollding. Falls die Luftfeuchtigkeit nicht gut ist (kann ich ja messen), stelle ich zusätzlich noch ein Glas Wasser in den Inkubator. Ich möchte auf die Dauer sowieso noch einen zweiten kaufen und den Kühlschrank nur noch für die Heimchenzucht nutzen. Zwei brauch ich aus Platzgründen und vor allem, weil ich dann auf verschiedenen Temperaturen inkubieren kann. Bin mal gespannt, was die "kleinen" Änderungen in dieser Saison ausmachen werden. Wenn alle guimbeauis schlüpfen, dann war das Vermiculite wohl das Problem :)!

Lg
Josua

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Re: Inkubation

Beitrag von Timtom » Mo 14 Jan, 2013 12:02

Ich glaub meiner ist der kostengünstigste Inkubator überhaupt :Shine Funktioniert halt!
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Re: Inkubation

Beitrag von josua » Mo 14 Jan, 2013 13:48

Ich hab auf alle Fälle seit ich auf Moosi umgestiegen bin konstante LF Werte von gut 60%, dies scheint auf alle Fälle mal eine wesentliche Verbesserung zu sein, da ist ja auch das nachfeuchten problemlos.

lg
Josua

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Re: Inkubation

Beitrag von Jan » Fr 18 Jan, 2013 13:06

Moin Josua,

ich habe bei den Arten die ich bislang mal regelmäßig nachgezogen habe nie auf die LF geachtet. Sofern ich die Eier überhaupt dem Terrarium entnommen habe (bei ornata und guimbeaui mittels eingerollten Papier in den Bambusröhren) habe ich diese einfach in eine leere Heimchenbox überführt und nahe der Beleuchtung aufgestellt, so dass ich mind. 30C° erreicht habe. Unter diesen Umständen hatte ich eine Schlupfrate von geschätzten 90%. Kritischer Faktor für den Schlupferfolg war meines erachtens immer der Gesundheitszustand der Mutter sowie Temperaturspitzen im Sommer bei denen die Temperatur tagsüber in den Heimchendosen über 33°C gegangen ist.
Gerade bei den guimbeauis hatte ich aber nie Probleme.

Gruß Jan
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Re: Inkubation

Beitrag von josua » Fr 18 Jan, 2013 15:30

Hallo Jan
Das erstaunt mich, dass so gerade bei den guimbeaui so viele geschüpft sind. Den Elterntieren geht es prächtig, tendenziell eher zu dick als zu dünn (achte ich bei dieser Art immer darauf, da sie ja bekannt sind für Futterverweigerung, was ich zum Glück aber noch nie hatte bei meinen).
Im Sommer ist es kurzzeitig manchmal tatsächlich etwas wärmer als 30 Grad, ich vermute aber, dass im Inkubator drin nicht so warm wird. Dies kann ich jetzt zum Glück dann ja mal mit dem Thermocontroll regeln (ist bestellt, kostet bei euch ja nur ein Drittel von den schweizer Preisen).

Lg
Josua

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Re: Inkubation

Beitrag von Jan » Fr 18 Jan, 2013 17:31

Moin Josua,

wie alt ist denn dein guimbeaui Zuchtbock?

Sind die wenigen Schlüpflinge eher klein oder groß?
Wie weit sind nicht geschlüpfte Jungtiere im Ei entwickelt?

Wie schon gesagt, hinsichtlich der Inkubation habe ich bei guimbeaui nie Probleme gehabt (die Weibchen waren allerdings auch 'sone Mutanten-Weiber aus der Zucht von Ralph :-) ) Jungtiere die jedoch bei den höchsten Temperaturen geschlüpft sind, waren allerdings immer relativ klein.

Gruß Jan
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