Klemmeri Vergesellschaftung

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Geckogecko
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Klemmeri Vergesellschaftung

Beitrag von Geckogecko » So 09 Sep, 2012 22:22

Hallo zusammen,

ich bin neu im Forum und komme gleich mit einer doch recht provokanten Frage.
Ich halte schon seit mehreren Jahren Phelsumen/ Anolis.

Aktuell steht der Umzug meiner Klemmeris (1.2) in ein größeres Terrarium an. Maße: 100cm x 60cm x 80cm (evtl. auch 100cm).
Da das Terrarium wirklich im Vergleich zu den kleinen Klemmeris groß wirkt, würde ich gerne eine Vergesellschaftung wagen.
Ich habe gelesen, dass diese mit L. kimhowelli/ kleinen Anolis-Arten schon geglückt sein soll.

Wenn ich mich dort heranwagen würde, versteht es sich von selbst, dass ich das während meines Urlaubs machen würde. Ich hätte ein Ausweich-Terrarium parat und gehe natürlich kein Risiko ein. Ich möchte nur ganz grundsätzlich wissen, wie "riskant" diese Idee ist und ob jemand schon Erfahrungen mit den Klemmeris gemacht hat. Gerne auch mit anderen Vergesellschaftern.

Danke und besten Gruß
Geckogecko

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sualk1964
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Re: Klemmeri Vergesellschaftung

Beitrag von sualk1964 » So 09 Sep, 2012 22:37

Lass es, ich hatte den Anolis sagrei mal mit einem Lygodactylus picturatus zusammen der macht kurzen Prozess mit dem kleinen,
habe ihn sofort wieder in einem anderen Terrarium untergebracht, war noch die Zeit wo ich mich nicht im Net informiert hatte über die Haltung von Reptilien.
mfg Klaus

Mister5
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Re: Klemmeri Vergesellschaftung

Beitrag von Mister5 » Mo 10 Sep, 2012 8:11

Hi,

also ich halte bei mir noch 1.1 Lygodactylus kimhowelli mit ihnen zusammen und es klappt bisher bestens...
Hatte auch schon für längere Zeit (1.5 Jahre) einen Klemmeri-Mann mit einer 1.2 Phelsuma ornata Gruppe zusammen ohne Probleme!

Grüsse
Thorsten
1.1 Phelsuma quadriocellata bimaculata

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josua
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Re: Klemmeri Vergesellschaftung

Beitrag von josua » Mo 10 Sep, 2012 11:50

Ich halte auch Baumleguane mit hielscheri und kochi zusammen, dennoch würde ich das nie jemandem empfehlen, das ist immer ein Ausprobieren und es gehört die notwendige Struktur und Platzgrösse dazu.
Ich würde das wohl in einem Terrarium unterlassen. Es ist nicht unmöglich, dass es klappt, die Chance, dass es in die Hosen geht ist jedoch wesentlich grösser. Zudem ist es halt die Frage, ob es Sinn macht Arten von völlig verschiedenen geografischen Herkunftsorten zusammenzuhalten. Ich schau inzwischen sogar bei Pflanzen darauf und hab dabei ein paar ganz interessante Dinge beobachten können, es gibt nicht nur breviceps, welche an eine Pflanze "gebunden" sind. Klar gibt es auch ähnliche Alternativen (Strelizia statt Ravenala zb), dennoch würd ich nie mehr eine Bromelie in ein Phelsumenterri pflanzen, obwohl es auch ginge.
Vergesellschaftung wird oft in der Aquaristik betrieben, gerade dort ist das "Importproblem" nach wie vor gross, da ausser Gupy und Antennenwelsen so gut wie nichts nachgezogen wird in den bekannten Gesellschaftsbecken.
Dies ist aber ein umstrittenes Thema und wird es auch immer bleiben, deshalb frage ich mich, ob es Sinn macht, es das 1000 Mal zu diskutieren.

lg
Josua

Geckogecko
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Re: Klemmeri Vergesellschaftung

Beitrag von Geckogecko » Mo 10 Sep, 2012 19:55

Hallo,

vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten. Mir ist bewusst, dass Vergesellschaftung immer ein schwieriges Thema ist und dass die Erfolgsaussichten oftmals gering sind.

Grundsätzlich wären für mich aber zwei Gründe zu nennen, warum ich es trotzdem gerne einmal versuchen möchte:
Zum einen ist das Terrarium, gemessen an den kleinen Klemmeris recht groß. Klemmeris sind meist friedliebend, zumindest kann ich bei meinen drei Exemplaren keinen Streit beobachten.
L.kimhowellis haben etwa die gleiche Größe und ähnliche Ansprüche. Außerdem sind auch diese friedliebend.
Ich habe gelesen, dass auch schon Vergesellschaftungen mit Phelsuma nigristriata geglückt sein sollen. Wäre also auch noch ein Kandidat.

Anolis scheiden wohl alle auf Grund ihrer Größe aus. Meinte mich zu erinnern, dass A. roquet summus kleinbleibend sei, habe mich aber getäuscht. Habe eben gesehen, dass auch diese doppelte Klemmeri-Größe erreichen.
Sind somit raus.

Bleiben also noch Ph.nigristriata und kimhowellis als eventuelle Nachbarn.

Scarlett
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Re: Klemmeri Vergesellschaftung

Beitrag von Scarlett » Di 11 Sep, 2012 23:01

Hallo,

versuche nie ähnliche Phelsumen zusammen zusetzen. Es sind Tiere, die bedingt durch auffällige Körperfarben auch sehr auf diese reagieren.
Meine Nigristriata reagieren übrigens aggressiv auf Klemmeri. Allein die Nachbarschaft reicht da aus. Die würd ich im Leben nicht zusammen stecken. l. Williamsi und Phelsuma Klemmer hatte ich schon zusammen. Allerdings in einem viel größeren Terrarium. Ich habe diese Vergesellschaftung wieder aufgelöst obwohl sie ein Jahr lang funktionierte. Aber der Lygodactyllus wurde zu dominant.

Bislang konnte ich keine Probleme mit Jungferngeckos feststellen. Aber auch hier ist beobachten notwendig. Man sollte generell beide Arten vorher getrennt gehalten haben.

Viele Grüße

Geckogecko
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Re: Klemmeri Vergesellschaftung

Beitrag von Geckogecko » Mi 12 Sep, 2012 10:27

Hallo Scarlett,

mit welcher Terrariengröße hast du die Klemmeris mit Lygodactyllus vergesellschaftet?

Beste Grüße,
Selina

Scarlett
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Re: Klemmeri Vergesellschaftung

Beitrag von Scarlett » Mi 12 Sep, 2012 13:15

Das Terrarium hatte und hat die Größe 120x60x130 cm. Gut strukturiert und wattstark ausgeleuchtet, so dass mehrere Sonnenplätze entstehen und es auch am Boden nicht wirklich dunkel ist. Ich bin übrigens nicht die erste und einzige, die das so praktiziert aber dann doch aufgelöst hat. Wenn man die Tiere gut kennt, merkt man das es so besser ist....

Gruß

Geckogecko
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Re: Klemmeri Vergesellschaftung

Beitrag von Geckogecko » Mi 12 Sep, 2012 16:37

Hallo Scarlett,

mir kommen gerade auch immer mehr Zweifel. Wenn ich meine Klemmeris so beobachte, scheinen die in der jetzigen Konstellation gesund und munter. Eigentlich will ich da keinen Stress riskieren.
Die Überlegung geht aktuell dahin, vielleicht einfach nur zwei Klemmeris dazu zu vergesellschaften und dann einfach die Gruppe zu 1,4 zu halten.

Scarlett
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Re: Klemmeri Vergesellschaftung

Beitrag von Scarlett » Mi 12 Sep, 2012 16:55

Bei einer Gruppenhaltung Klemmeri hast Du schon genug Risiko und musst höchst wahrscheinlich irgendwann trennen oder Verluste hinnehmen. Ich kenne auch zwei Personen direkt (nicht über Dritte oder Hörensagen), wo in einer Dreiergruppe Klemmeri nach Monaten bis Jahren Stress aufkam. In einem Fall führte es zum Tod eines Weibchens. Das zweite war schwer verletzt. Vorher waren keine Auffälligkeiten erkennbar, kein Streit, kein Dominanzgehabe. Die Terrarien waren auch "groß",die Tiere sind dennoch irgendwo in Sichtweite...
Es sind halt Phelsumen :Nosmile


Ich halte sie deswegen auch nur paarweise...

Geckogecko
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Re: Klemmeri Vergesellschaftung

Beitrag von Geckogecko » Mi 12 Sep, 2012 19:05

Hallo Scarlett,

das ist wirklich beunruhigend. Meine 3er Gruppe bestand 2,5 Jahre aus einem Paar. Dann habe ich vor ein paar Monaten ein Weibchen ergänzt, weil ich das Gefühl hatte, dass das eine vom Männchen zu stark bedrängt wurde.
Das hat die Lage dann wirklich entspannt.

Irgendwie macht das die Entscheidungsfindung nicht leichter...
Womöglich sollten doch die Anolis das neue, große Becken bekommen. Die sind seit 7 Jahren völlig unkompliziert...übrigens auch zu dritt.

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wildvet
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Re: Klemmeri Vergesellschaftung

Beitrag von wildvet » Mo 24 Sep, 2012 9:55

Hallo Selina.
Das grosse Terrarium sieht nur am Anfang etwas "leer" aus, wenn Du ein Pärchen Phelsuma klemmeri darin hälst. Du kannst Die Jungen ja mit den Eltern aufziehen, dann hast Du rel. schnell einen kleinen Zirkus in dem Terrarium. In meinem 75x75x120cm Glaskasten tummelten sich mitunter 14 Phelsuma klemmeri (1,1,12), was durchaus ein Schauspiel war.

Ich hatte übrigens zu Beginn auch ein gleichaltes Weibchen zu einem bestehenden Paar gesetzt. Das ging nur kurze Zeit gut, dann wurde sie drangsaliert. Ich hatte sie zweimal getrennt, eine Weile separat gehalten, das Terrarium umstrukturiert und sie wieder dazu gesetzt, aber es half nichts.
Sie bekam dann ein eigenes Terrarium.

Ich vergesellschafte meine L. williamsi Nachzuchten z.T. mit Phelsuma klemmeri, weil ich sonst keinen Platz habe. Dabei muss allerdings drauf achten, dass die Phelsuma klemmeri älter sind als die L. williamsi, weil letztere draufgängerischer und die besseren Jäger sind. Bei gleichaltriger Vergesellschaftung hätten die Klemmeris das nachsehen und würden hungern.
Anhand dessen würde ich behaupten, dass eine längerfristige Vergesellschaftung, noch dazu mit Zuchtpaaren, die territorial sind, keine gute Idee ist.
Eine Haltung von einem L. wiliamsi Männchen und einem P. klemmri Männchen zusammen würde vermutlich gehen, vorausgesetzt das Terrarium ist gross genug und bietet mehrere Sonnenplätze und Rückzugsmöglichkeiten. Aber Paare? Nee.
Es mag in Einzelfällen gehen, die Regel ist es deshalb noch lange nicht.

Gruss
Berit
1,1,x Phelsuma klemmeri
1,1,x Phelsuma robertmertensi
1,1,x L. williamsi
1,1 C. elegans
1,1,x P. rangei
1,2 U. ebenaui
1,1,x U. phantasticus

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